Shuffle me sticks

Shuffle me sticks

Der Klapsenschaffner hat mich mit einem Stock beworfen. Der Herr Wolf zwar auch, aber den Stock vom Klapsenschaffner konnte ich auf Anhieb intellektuell bewältigen und werde ihn deswegen hier aufheben und durch die Gegend asten.

Zunächst gibt es dazu ein Regelwerk, das sich so liest:

Die Spielregeln:

1. Öffne deinen Musicplayer (iTunes, Winamp, Media Player, iPod etc.)
2. Stelle ihn auf Shuffle/Random
3. Drücke “Play”
4. Schreibe für jede Antwort den Songtitel, der gerade gespielt wird, auf
5. Drücke für jede neue Frage den “Next” Button.
6. Lüge nicht und tue so, als ob du cool wärst… Tipp’s einfach ein!”

Ist also was für Musikafficionados, die mehr als, sagen wir mal, fünf Lieder auf der Festplatte herumfliegen haben (von denen der Player weiß). Ich lege mal los…

Vorspann:
De Höhner – Was wollen wir trinken
Das habe ich nun davon, dass ich auf meinem Rechner Faschingsmucke schneide. Danke auch. Aber wer weiß, vielleicht hatte mein Vorspann tatsächlich etwas mit Alkohol zu tun. Memo an mich: Eltern fragen. Außerdem passt’s, denn die hören mittlerweile hr4.

Aufwachen:
Red Hot Chili Peppers – Californication
Wenn das mal nicht ein perfekter Song zum Augen öffnen ist. So direkt und so übertragen.

Erster Schultag:
Vanilla Fudge – You Keep Me Hangin’ On (06:56!!)
Mein erster Schultag war noch Zukunftsmusike, als das Ding herauskam. Wobei ich “Set me free, why don’t you babe” irgendwann dachte, wenn auch nicht auf Englisch. Schließlich wollte ich die Brezel futtern und die ganzen Süßigkeiten aus der Tüte.

Verlieben:
Skid Row – Breaking Down
“If you just let me in, I wouldn’t break down…” Ja, so war es wohl. Ist es nicht immer noch so? Die Liebe als Rettung vor dem Zusammenbruch? Aber Mist: Der kommt ja erst später hier.

Das erste Mal:
R. Kelly – I Believe I Can Fly
Wieder so ein Schnitt-Relikt. Mann, echt jetzt. Mein Player hat eine sehr seltsame Art von Humor, auch wenn das hier so schön schnulzig ist, dass es zum ersten Mal passt. Wobei ich den sehen will, der beim ersten Mal ans Fliegen dachte und nicht an Verhütung, ob es wahr ist, was die Kumpels erzählt haben und überhaupt. Ha!

Kampflied:
Phantom Planet – California
Mit Kalifornien hat’s der gute iTunes. Kampflied? Ahem. Nun, “California, here I come!” dachte sich wohl auch einst Jetzt-Gouvernator Arnie. Hat wahlgekämpft und gewonnen.

Schluss machen:
Papa Roach – Take Me
“…and I’m gazing at the ashes, and there’s no one else around.” Respekt, Herr iTunes hat’s doch drauf. Besser kann man es kaum beschreiben. “This is just a story of a broken soul.” Schön, dass das vorbei ist.

Abschlussball:
George Michael – Father Figure
Schorsch auf der Playlist hat Klapso auch. Beruhigend. Oder nicht? Ich wollte nicht mit Schorsch zum Abschlussball gegangen sein. Aber zum Schmusetanzen ist der Song geschaffen worden. Und wollten wir das nicht alle damals? “If you are the desert, I’ll be the sea…” Damals haben die Mädels das auch noch geglaubt.

Nervenzusammenbruch:
Meat Loaf – The Monster Is Loose
“I’m angry, I’m raging…” Gute Wahl vom Player. Wenn das Monster erst da ist, gibt’s kein Halten mehr.

Autofahren:
The White Stripes – I’m Bound to Pack It Up
“I’m bound to pack it up and go away…” Freiheit, ja, das war es schon immer, das Autofahren. Außer im Stau und bei der Parkplatzsuche. Aber Freiheit muss erkämpft werden.

Flashback:
Bad Company – Feel Like Making Love
“Baby, when I think about you, I think about love…” Das sind die guten Flashbacks. Es gibt auch die anderen, aber das hier sind die, die wir gerne willkommen heißen, sich zu setzen und noch ein wenig zu bleiben. Keks?

Wieder zusammenkommen:
Cream – White Room
“I lie in the dark where the shadows run from themselves…” Nun, unter Drogeneinwirkung sind schon viele Menschen zusammengekommen. Sagt man. Vielleicht ja auch wieder?

Hochzeit:
Starsailor – Coming Down (acoustic)
Herunterkommen auf den Boden der Tatsachen? Herunter zu dem, was wirklich wichtig ist? Wer weiß das schon.

Geburt des ersten Kindes:
Michael Jackson – Thriller
Es steht fest. iTunes hat Humor. Michael in Verbindung mit dem ersten Kind zu bringen ist der endgültige Beweis. Und spannend wird’s bestimmt. “You try to scream…”

Endkampf:
Queen – Sheer Heart Attack
Ich hoffe ja, dass eine Herzattacke nicht meinen Endkampf einläuten wird. Aber wer tut das schon? Das Endergebnis wird durch den Weg nicht verändert. “Hey, hey, hey, it was the DNA!”

Todesszene:
Lemonheads – Mrs. Robinson
Was das für ein cooles Lied fürs “erste Mal” gewesen wäre. Werde ich mir vielleicht auch denken, wenn’s bei meiner Todesszene läuft. “Look around you, all you see are sympathetic guys…”

Beerdigungslied:
Meat Loaf – Read’Em And Weep
Marvin Lee Aday war schon mal dran. Mit den Nerven. Kann wohl nicht genug kriegen, der Herr iTunes. Schnulzig und passend, nichtsdestoweniger. “And now the future is nothing but a hollowed-out tree.”

Aspann:
Eric Clapton & B.B. King – Riding With The King
Ein Abgang mit Klasse und Stil. Sauber gemacht. Mit Erich und B.B. gen Himmel fahren. “Don’t you know you’re riding with the king?”

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Nun werfe ich den Stock weiter, weil man das wohl so tut. An den Leif, weil der so selten schreibt, an den Nachtwächter, damit er was hat, um die ganze neue Mucke zu testen, an die Trumpf-Karo und an den Herrn Prophet. Und wo ich gerade dabei bin: Die Freie Stimme Berlin kann sich hier sicher auch sehr gut äußern.

Haut rein!

13 thoughts on “Shuffle me sticks

  1. *lol* nette mischung. ich frag mich immer wer sich wohl solche “stöckchen” ausdenkt ;O)

  2. Ja, über die Herkunft bin ich mir auch nicht ganz im Klaren.

    Mag einer Sherlock Holmes spielen? Müsste doch eigentlich funktionieren.

  3. Ou…das klingt spannend! Das mach ich heute Abend, direkt als erstes nach dem allerersten, nämlich Bier auf. Aber dann…

    FG, Sch(r)eibster!

  4. Wird einen Augenblick dauern.aber definitv mal in Angriff genommen… Warum habe ich jetzt schon Angst vor dem Ergebnis???

  5. Angst führt auf die dunkle Seite der Macht, junger Padawan. Und kann es wirklich schlimmer werden als Höhner und R. Kelly? 🙂

  6. Ich möchte über die Entwicklung auf dem Laufenden gehalten werden. Habe mich nämlich auch schon gefragt WER auf solche Ideen kommt – tippe uaf eine Hausfrau, Mitte 50 aus Paderborn.

  7. lieber herr scheibster, das mit dem brezelfuttern am ersten schultag müssen sie den nichthessen aber erklären – die einschulbrezel ist was rein hessisches, fürchte ich. ich in bayern hatte nie eine schulbrezel. *heul*

    ansonsten: mannmannmann, r. kelly zum ersten mal? war wohl blümchensex, nicht? ^^

  8. Schön, Sie hier zu lesen, Frau Wahl!

    Die Brezeln sind somit ein weiterer Beweis, dass es in Hessen viel Gutes gibt. Nur waren sie damals größer, so Richtung halber Oberkörper. Heute passt gerade mein Unterarm durch. 🙂

    Und R. Kelly hat sich Spaßvogel iTunes ausgesucht. Das gab es damals noch nicht, und wenn, hätte ich es mit Sicherheit nicht gespielt. R. Kelly kann ich nämlich genauso ab wie, sagen wir, die unsägliche Lighthouse Family.

  9. na da hab ich ja einen richtigen stein ins rollen gebracht mit meiner neugier ;O) … haltet mich auf dem laufenden wenn sherlock holmes erfolgreich war :O)

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