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Tag: Herr Schmidt

Traurumtata

Traurumtata

Das habe ich jetzt von meiner Gutmütigkeit.

Am 11.11. geht die fünfte Jahreszeit wieder los, und sehr richtig, das ist erst in zehn Tagen. Dank meiner Faschingsmusikschneidesessions hat sich schon jetzt eine kleine närrische Kapelle in meinem Kopf eingenistet, die mir aus Langeweile oder auf Stichwort immer wieder ein Liedchen spielt. Und immer wieder das gleiche.

So wie gestern.

Herr Schmidt (am Telefon): “Guten Tag, ich möchte gerne eine Trommeleinheit für unser Faxgerät neuestes Raketenprojekt bestellen.”

Die Kappelle in meinem Kopf: “Jungs, Jungs, da hat jemand Trommel gesagt! Auf zwei! Eins, zwei…

Denn wenn et Trömmelsche jeht, dann stann mer all parat…

Das Schlimme ist, das sich öfter auch noch meine Lippen meinem Willen widersetzen und sich mitbewegen, manchmal sogar mit Stimmbandunterstützung.

Ohrwurm? Nein, eher Ohrtrauma, vor allem für jemanden wie mich, der mit Faschingsmusik so viel anfangen kann wie ein Einäugiger mit Stereofotografie. Also versuche ich mich zu therapieren, indem ich hier offen darüber schreibe. Mal schauen, ob es hilft.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VII

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VII

Manchmal kocht selbst mein zaubernder Kollege, der Herr Schmidt, nur mit Wasser. Doch auch dabei studiert stets neue Wege der Nutzung von magischer Energie und seinen arkanen Kräften.

So hat er erst gestern mit einem gewieften Trick versucht, die Illusion aufrechtzuerhalten, er habe mit dem schmutzigen Tuch in seiner Hand seine Brille gesäubert, und nicht etwa seine Tastatur.* Doch wer so viel Durchblick hat wie der Herr Schmidt, der kann auch seine jüngeren Kollegen nicht täuschen.


Von wegen Brille geputzt: Die rekordverdächtige Menge an Patina stammt von der Tastatur

Trotzdem muss man sein Talent loben. Erst heute morgen komponierte Herr Schmidt aus dem Stehgreif und während seines Frühstücks die amerikanische Nationalhymne. Dann hat er einen unserer Aufzüge umgebaut, ist damit in der Zeit zurückgereist und hat Francis Scott Key 1814 den Zettel mit der Komposition auf den Schreibtisch gelegt. Und es hat funktioniert, denn heute ist “The Star Spangled Banner” den meisten Amerikanern und noch einigen anderen Menschen (inklusive mir selbst) bekannt.

Das Zeitreisen hat der Herr Schmidt im übrigen nicht erfunden. Das war Doc Brown mit ein wenig Schützenhilfe von Jules Verne und Albert Einstein.

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*Das letztere nach ihrem bestimmt fünften Dienstjahr eine Erstreiningung verdient hatte, lässt sich hier gut nachvollziehen.

Der Krieg der Magier (3)

Der Krieg der Magier (3)

Lange habt ihr warten müssen, doch der Krieg der Magier geht weiter.

Mein magisch begabter Raketenwissenschaftlerkollege, der Herr Schmidt, schafft es mittlerweile, kraft seiner Gedanken Wasser zum Kochen zu bringen!

Ich habe ohne sein Wissen einen seiner Versuche dokumentieren können. Das war noch anfangs, als der Kontakt des Wassers zu seiner Stirn noch nötig war.


Herr Schmidt erhitzt durch schiere Konzentration Wasser bis zum Siedepunkt

Das nächste Mal hat Herr Schmidt keine Plastikflaschen mehr genommen, sondern einen Kochtopf. Wegen der hässlichen Flecken auf dem Laborteppich.

Und wer jetzt behauptet, Herr Schmidt hätte die Wasserflasche nur zirkusreif auf seiner Stirn balanciert, der ist ein alter Spielverderber.

Von Lappensaugern und Wohnzimmersopranen (ohne Hupen)

Von Lappensaugern und Wohnzimmersopranen (ohne Hupen)

Der Klapsenschaffner hat Angst vorm Wind. Weil der den Lappen aus seinem Fenster saugt.

An wolkigen Tagen wie diesem heute muss ich klar Schiff machen und die Brocken zusammenklauben, die einfach keinen eigenen Beitrag ergeben wollen. Dies ist somit meine “Der Widerspenstigen Zähmung”. Und nur für Frau Su: Ganz viel in kursiv.

Unsere Zentrale zur Bearbeitung von Rechnungen für Raketenteile in Bratislava schrieb neulich Herrn Schmidt an. Und aus lauter Ehrfurcht vor dem Herrn Schmidt, der ja bekanntermaßen ein ganz schön guter Zauberer ist, haben sie das “M” vergessen. Herr Schidt plant noch immer an seiner furchtbaren Vergeltung.

Schidt happens. (Der war zu billig.)

Man muss kleine Nettig- und Nebenbeiigkeiten nicht unnötig aufblasen. In der Kürze liegt die Würze, und im Phrasenschwein nun fünf Euro mehr.

Meine Freundin musste bei unserem letzten “SingStar”-Duell feststellen, dass ich höher singen kann als sie.
–> Falsetto-Man schlägt wieder zu: Ich bin einfach die bessere Nena.

Aber keine Angst, das kommt nicht von körperlichen Mängeln meinerseits* oder von übertriebenem Nikotin- und Alkoholgenuss meiner Freundin**. Nein, das ist so, weil ich 1986-1988 in der ersten Stimme im Unterstufenchor war. Bei Herrn Ciba.

Außerdem glaubt meine Freundin, dass ich unsere Nachbarn bezahle, damit sie vor unserem Fenster stehen. Gut, dass wir bald in Urlaub fahren und sie ein wenig Erholung bekommt. Wer weiß, wo das noch endet. “Guten Tag, Herr Scheibster, Ihre Frau K. war eben bei uns und hat Geld zurückverlangt, dass Sie uns gegeben hätten, damit wir vor Ihrem Fenster stehen.”

Besser nicht.

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*Ganz gewiss nicht.

**Es sei denn, sie macht das heimlich. Ich sollte das überprüfen.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil II

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil II

Das Leben als Raketenwissenschaftler bringt täglich neue, spannende Erfahrungen. Kürzlich startete ich mit einem einfachen Tagebucheintrag den Krieg der Magier.

Dort berichtete ich über die Zauberkünste von Herrn Schmidt. Der Herr Schmidt ist auch Raketenwissenschaftler, und seiner Zeit immer ein Stück voraus. Das erkennt man unter anderem an seiner Teetasse. Ja, der Herr Schmidt trinkt lieber Tee als Kaffee, darum muss er auch mit der Tasse vom Herrn Jamaleddine zaubern. Aber dazu später mehr.

Fürwahr, die Teetasse von Herrn Schmidt ist ein Symbol seines progressiven Denkens. Denn: Während alle Leute draußen schwitzen, weil es gerade mächtig warm und außerdem Sommer ist, denkt Herr Schmidt voraus und trinkt seinen Tee bereits aus einer Weihnachtstasse.


Das ist die Teetasse von Herrn Schmidt.

Und wer jetzt sagt, dass der Herr Schmidt seinen Tee immer aus einer Weihnachtstasse trinkt und ruhig mal seine Tastatur reinigen könnte, der ist ein alter Spielverderber.

Weise, mächtige Magier wie er (gut, nur halb so mächtig wie der Leif, aber immerhin) haben solche Kritik nämlich gar nicht nötig. Jawoll.