Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (2)
“Ich habe schon wieder so einen Traum gehabt letzte Nacht, mit Jopi Heesters.”
Mein Kumpel Florian schaute mich ungläubig an. “Und, hatte er dieses Mal Schuhe an?” fragte er.
“Ich glaube schon”, sagte ich. “Wir waren wieder in der gleichen Cocktailbar. Ich wollte von ihm wissen, wie es mit Cosma läuft, und ob er sie in fünfundzwanzig Jahren dann auch verlassen wolle, wenn sie ihm zu alt sei.”
Florian nippte an seinem Bier. “Und, was hat er gesagt?”
“Er hat gelacht, und zwar ziemlich lange. Dann hat er etwas gesagt, aber ich habe ihn nicht verstanden”, erwiderte ich und nahm auch einen Schluck. “Sein Gebiss war ihm beim Lachen ins Glas gefallen. Dann sprang er auf die Theke und sang ‘Liebling, was wird nun aus uns beiden’.”
“Das konnte man doch wohl auch nicht verstehen”, wand Florian ganz richtig ein. “Außerdem hat der Kerl bestimmt kein Wasser getrunken, sondern Schnaps oder so. Der ist nämlich nicht gut für die Gebisshaftcreme.”
“Ich glaube, Jopi hat so gelacht, weil ich wieder keine Schuhe anhatte, er aber schon”, murmelte ich vor mich hin und starrte in die Abendsonne.
10 thoughts on “Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (2)”
Sie sind nicht Clara Schumann,
Sie haben keine Schuh’ an.
Der Heesters mit der Hagen
der darf die Schuhe tragen
und auch ein letztes Hemd,
wenn in den Sarg er rennt.
Die Cosma laesst ihn huepfen,
tut mal ihr Kleidchen luepfen.
Der Heesters, dieser Jopi
kriegt darauf Herz, nicht Schoki
und macht den letzten Huepfer
im Blick nur Shivas Schluepfer.
So endet die Geschichte
in etwas schraegem Lichte.
Dann würde ich Ihnen vorschlagen, diese Nacht mit Schuhen ins Bett zu gehen, vielleicht hilft’s! 😉
Irgendwie fühle ich mich gerade an die Schlußszene von “Ein Draufgänger in New York” erinnert und sehe Jopi Peter O’Toole nacheifern und mit gläsrigen Augen vor dem begeisterten Publikum den weißen Schal schwingen.
Sie wissen, wie man mit Lautmalerei umgeht, Herr Scheibster. Sie wissen es …
Hmmm. Oder will der Scheibster etwa heiraten und versteckt im Traume schonmal die Schuhe, um zumindest einem populären Hochzeitsspiel zu entgehen? Das ließe nicht viel Interpretationsspielraum in der Traumdeutung. N’est pas? Wäre Jopi gar der erträumte Brautvater oder vielleicht Trau(m)zeuge?
Peter O’Toole. Das war noch ein Mann. Der Heesters war doch immer ein Schmierlappen.
Jep. Und der Jopi war nicht mal mit nem Araber durch die Wüstenei getrabt. Also Pferd wie Mensch in diesem speziellen Fall. Ne, das kann der Jopi bestimmt nicht für sich verbuchen. 😉
Aber Frack und Zylinder, werter Herr Scheibster,
haben Sie schon getragen?
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
Und seine blutjunge Frau Simone?
@Doktor Pé: Bester Medizinalrat, ein Gedicht von einem schrägen Ende, Sie alter Lyrist!
@Meise: Liebe Frau Meise, ganz ehrlich: Das habe ich mir schon vor Jahren abegwöhnt, nachdem ich eines Morgens vergessen hatte, dass ich welche trug und mit Schuhen unter die Dusche ging.
@Träger des Lichts: Ich glaube es ist eine Mischung aus beidem. Ich will Peter O’Toole heiraten, in einem weißen Schal.
@weltdeswissens: Ein derartiges Urteil wage ich hier nicht zu fällen. Aber wenn Sie es sagen, ist am Ende noch etwas dran. Oder auch am Anfang.
@Erdge Schoss: Die hatte ich wohl auch vergessen, bester Herr Schoss. Ach nein, ich hatte Frack und Zylinder an Jopi verliehen. Der trug dann auch beides.
@Ruhrpott-Bambi: Blutjung ist aus Jopis Sicht richtig, aber ich finde jenseits der 50, nun, jedenfalls nicht mehr blutjung.
An Peter O’Toole war nie viel dran. Aber ein ganzer Kerl war er, rrrr 🙂