Yo-ho-ho and a bottle of rum

Yo-ho-ho and a bottle of rum

Piratenjagd kennen wir Durchschnittsraketenwissenschaftler eigentlich nur vom Zocken oder von der Mattscheibe. Aber derzeit wird’s ernst, allerdings nicht in der Karibik, sondern vor der Küste Somalias.

Festung in Havanna

Dort überfallen und kapern Piraten mit großer Regelmäßigkeit Schiffe und erpressen Lösegeld, was nicht neu ist, und angesichts der verheerenden innenpolitischen Lage nicht verwunderlich. Den Schiffsverkehr und die Menschen, vor allem aber den internationalen Güterstrom dort zu schützen, ist also mehr als verständlich und derzeit medial sehr präsent.

So sehr auch ein kurzfristiges militärisches Eingreifen notwendig scheint, um so mehr verwundert es mich, dass keiner sich Gedanken zu machen scheint, wie man die Quelle des Übels zum Versiegen bringen könnte. Ohne externe Hilfe ist es nicht wahrscheinlich, dass sich Somalia stabilisiert. Es wird weiter fruchtbarer Boden sein für Piraten, die letztendlich auch nur Menschen sind, die versuchen, in ihrer Umgebung zu überleben, und dabei nicht von somalischer Staatsmacht oder Gesetzen eingeschränkt werden.

Kurzum: Meine Steuern (und die meiner in Deutschland versteuernder Leser) wären nur dann gut in der Bundesmarinepiratenjagd investiert, wenn sich daran ein Aufbauprogramm für Somalia anschließt. Passiert dies nicht, werden die Piraten so schnell wieder da sein, wie die ausländische Kriegsmarine verschwunden ist. Eine dauernde Präsenz von Kriegsschiffen würde zwar Sicherheit, aber ebenso Millionen und Milliarden an Kosten garantieren, die man auch anders verschwenden investieren könnte.

Aber auf mich hört ja keiner. Jedenfalls keiner, der es ändern könnte.

Hasta la Raketenblaupause siempre!

Hasta la Raketenblaupause siempre!

Nicht dass irgendwer denkt, ich sei nicht wohlbehalten zurückgekehrt.

Ich bin zurück in heimatlichen Gefilden, aber eben auch im Raketenlabor, wo mein Chef Don Molitor sich gerade noch so in den wohlverdienten Urlaub schleppen konnte, mein Chef-Chef Big Al sich über das Missverhältnis zwischen dem Umfang der zur Verfügung gestellten Forschungsinfrastruktur und der Anzahl der anwesenden Raketenwissenschaftler beklagt*, während unsere raketenwissenschaftliche Assistentin Anne-K. sich beim Öffnen von Raketentreibstoffbehältern den Daumen abgeschnitten hatte.

Ich hingegen darf Blaupausen erstellen wie ein Weltmeister, zumal wir im nächsten Jahr viele neue Raketen bauen sollen, aber mit weniger Geld als in diesem Jahr. Da an diesem Planungsprozess viele Ober-Raketenwissenschaftler mit einer eigenen Vorstellung der zu erstellenden Raketen, der Priorisierung und der dazu benötigten Kosten beteiligt sind, und diese Vorstellung meist sehr fest in deren Köpfen verankert ist, bedeutet dies eine Menge Spaß in einer Zeit, in der ich mich selbst erst noch im neuen Raketenlabor zurechtfinden muss.

Dies und diverses andere führen letztendlich dazu, dass ich diesen so wundervoll gestalteten Ort eigentlich dicht machen könnte.

Will ich aber nicht. Darum vertröste ich meine treuen Leser und auch alle anderen auf irgendwann, wenn der Wahnsinn sich ein wenig gelegt hat, mit einem Bild aus entspannten kubanischen Tagen mit einem alten Mann und einem Daiquiri.

Der alte Mann und der alte Mann
Lieber sich auf Kuba aalen als in Frankfurt Folien Blaupausen malen.

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*Offenbar bin ich noch nicht dick genug, um für sechs Raketenwissenschaftler auszureichen.

Zwischenkubismen

Zwischenkubismen

Nur damit ihr es wisst: Ich lebe noch. Die Landung in der Schweinebucht habe ich ohne Schwierigkeiten nachstellen koennen, nur die Fotos musste ich loeschen. Mist. Die ganze Muehe umsonst.

Diese Zeilen schreibe ich aus dem “Business Center” meines Raketenhotels, wo mich die Stunde ganze 8 CUC (ca. 7 Euronen und ebbes) kostet. Es gibt Internet in Kuba, aber die Leitungen scheinen noch aus Gold zu sein. Spanische Tastaturen sind auch nicht so mein Ding.

Die ganze Angelegenheit hier ist etwas muessig bei angezeigten 100 Mbps und gefuelten 56kbps.

Um es kurz zu fassen, denn gleich ist meine Stunde um: Kuba im Allgemeinen und Havanna im Speziellen sind voller faszinierender Gegensaetze. Die ganzen Eindruecke, die ich hier mitnehme, muesste ich eigentlich in zwei weiteren Wochen Forschungspause verarbeiten, nur glaube ich, dass Don Molitor damit nicht einverstanden sein wird, da er mit Sicherheit die Kiste Trinidad Coloniales-Tabakraketen haben will, die er bei mir bestellt hat.

Also bleibt es bei diesem kleinen Vorgeschmack.

¡Hasta la victoria siempre! Oder so. Besser noch: Mojito o Muerte!

 

Schweine, bucht!

Schweine, bucht!

Ich bin dann mal absent, aber dieses Mal nicht, weil ich in meinen Raketenlabor verbrannt werde forsche, sondern weil ich zwei Wochen auf Kuba weilen werde.

Dort schaue ich anderen beim Marathon zu, erforsche Havanna, ein wenig von der Insel und zum Schluss noch die Welt aus Strandrückenlagensicht in Varadero.

Sollte ich nicht zurückkehren, hat es mir entweder zu gut gefallen, oder ich bin bei meiner geplanten Nachstellung der Invasion in der Schweinebucht erwischt worden.