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Tag: Kuba

Q-Kaff, K.

Q-Kaff, K.

Klein José sah jüngst und auf Kuba,
dass Rum statt Milch in seiner Kuh war.
(Das Tier war schwer zu lenken,
und das gab ihm zu denken.)

Sie gab statt Prozenter drei Komma acht
rund gute vierzig, und zwar über Nacht.
José hatte ihr – sie sollte gute leben –
Zuckerrohr abends zu fressen gegeben.

Nun melkte der Havanna-Bub
aus seiner Kuh Havanna Club.
Den verkaufte er Touristen,
Einheimischen und Nudisten.

Allein der Kuh bekam das nicht,
sie wurde blass im Kuhgesicht,
muhte noch mal laut “Olé”,
und fiel – Bumm! – tot um. Oh je!

So gab’s nie mehr dank des Desastro
aus Kühen Rum im Land von Castro.
Der nächsten Kuh, so dacht’ José,
der geb’ ich Trauben – für Rosé!

José ist ein echt schlauer Flegel,
doch hierzulande gilt die Regel:
Kommt anstatt Milch aus der Kuh Rum,
beschwere dich und tausch’ sie um!

Bad Bank

Bad Bank

Da fragte mich doch kürzlich mein alter Freund, der Herr Lichtträger, was eine “Bad Bank” sei. Als weitgereister Raketenwissenschaftler habe ich hierauf selbstverständlich eine Antwort. Der Begriff ist bestes Denglisch, und wie eine “Bad Bank” ausschaut, sieht man in Havanna.

Bad Bank
Oh Lord, won’t you buy me a Mercedes Bank…

Fünf Worte, ein Gedicht: Von Feldern und Mäusen

Fünf Worte, ein Gedicht: Von Feldern und Mäusen

Es ist so einiges in der Pipeline. Alles andere wäre auch verwunderlich angesichts der Dauer meiner Abwesenheit.

Die folgenden fünf Worte wurden mir während einer Busüberlandreise auf kubanischem Boden vorgelegt, auf dass ich sie verdichten möge. Man behalte dabei im Hinterkopf, dass es auf Kuba mehr Rum gibt, als man als Raketenwissenschaftler trinken kann. Oder zumindest sollte. Deshalb auch der geringe Schwierigkeitsgrad mit Schnee, Maus, Fuß, Wegweiser und Apfelbaum.

Und: Niemand streicht hier Rosa.

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Vorgestern Nacht in meinem Traum
ging ich zu Fuß über ein Feld
bis hin zu einem alten Baum.
(Fürs Taxi fehlte mir das Geld.)

Dort an des Baumes Fuße traf
ich eine Maus mit einem Hut.
Der Nager saß da still und brav.
(Die Kopfbedeckung stand ihm gut.)

“Hallo, Herr Maus!”, brach ich das Eis.
“Wie geht’s dir denn auf diesem Feld?”
“Es muss”, sagte die Maus ganz leis’.
“Und wie geht’s dir so ohne Geld?”

Ich sagte dann: “Sag’ mal, der Hut,
der tut mich etwas irritieren.”
“Der ist für viele Dinge gut –
bei Schnee muss man nicht dolle frieren.

Fällt ein Apfel mal nach unten
(dank Newton und dem Apfelbaum),
so schützt der Hut vor bösen Wunden:
Den Aufprall, den bemerkt man kaum.”

Ich musste weiter, fragte heiser
wohin ich hier noch gehen könnte.
Sie zeigte mir einen Wegweiser,
auf den ich mir zwei Blicke gönnte.

Die Maus zog freundlich ihren Hut,
und ich von dannen, doch der Baum
warf einen Apfel (ziemlich gut):
Zu Ende waren Maus und Traum.

Und die Moral von der Geschicht’?
Vom TÜV geprüft war der Hut nicht!

Memorial José Marti
Memorial José Marti, Havanna: Aasgeier hoch oben, ohne Hut.

Hasta la Raketenblaupause siempre!

Hasta la Raketenblaupause siempre!

Nicht dass irgendwer denkt, ich sei nicht wohlbehalten zurückgekehrt.

Ich bin zurück in heimatlichen Gefilden, aber eben auch im Raketenlabor, wo mein Chef Don Molitor sich gerade noch so in den wohlverdienten Urlaub schleppen konnte, mein Chef-Chef Big Al sich über das Missverhältnis zwischen dem Umfang der zur Verfügung gestellten Forschungsinfrastruktur und der Anzahl der anwesenden Raketenwissenschaftler beklagt*, während unsere raketenwissenschaftliche Assistentin Anne-K. sich beim Öffnen von Raketentreibstoffbehältern den Daumen abgeschnitten hatte.

Ich hingegen darf Blaupausen erstellen wie ein Weltmeister, zumal wir im nächsten Jahr viele neue Raketen bauen sollen, aber mit weniger Geld als in diesem Jahr. Da an diesem Planungsprozess viele Ober-Raketenwissenschaftler mit einer eigenen Vorstellung der zu erstellenden Raketen, der Priorisierung und der dazu benötigten Kosten beteiligt sind, und diese Vorstellung meist sehr fest in deren Köpfen verankert ist, bedeutet dies eine Menge Spaß in einer Zeit, in der ich mich selbst erst noch im neuen Raketenlabor zurechtfinden muss.

Dies und diverses andere führen letztendlich dazu, dass ich diesen so wundervoll gestalteten Ort eigentlich dicht machen könnte.

Will ich aber nicht. Darum vertröste ich meine treuen Leser und auch alle anderen auf irgendwann, wenn der Wahnsinn sich ein wenig gelegt hat, mit einem Bild aus entspannten kubanischen Tagen mit einem alten Mann und einem Daiquiri.

Der alte Mann und der alte Mann
Lieber sich auf Kuba aalen als in Frankfurt Folien Blaupausen malen.

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*Offenbar bin ich noch nicht dick genug, um für sechs Raketenwissenschaftler auszureichen.