Horst und das Abendbrot
Neulich, bei wunderschönstem Abendrot
schmiert sich Horst sein Abendbrot.
Er belegt es mit der Lieblingswurst
und macht sich Tee gegen den Durst.
Schließlich dann geht er wie immer
mit dem Mahl ins Fernsehzimmer,
dort wartet auf ihn – ja, genau,
das Canapée und der TV.
Auf dem Weg sieht er im Garten
ein Reh auf irgendetwas warten.
Just schlinget sich die Hundeleine
vom Halse baumelnd um Horsts Beine.
Mit der Leine, der vom Hunde,
dreht Horst gerne eine Runde,
doch ist es leichthin einzusehen:
Verheddert stört das arg beim Gehen.
Von der Leine so beengt,
die in den High Heels sich zudem verfängt
kommt Horst ganz schön schnell ins Trudeln,
und verflucht die Rehe gleich in Rudeln.
Doch geht es Horst wie jüngst beim Tanz:
Er fällt mit wenig Eleganz
über das heißgeliebte Canapée,
und verschüttet auch den heißen Tee.
Vom flücht’gen Tee den Arm verbrannt,
Gabel im Fuß, Messer in der Hand,
taumelt Horst durchs Fernsehzimmer:
“Scheiße auch, alles wie immer!”
Schließlich bleibt er stehen und wischt
die Wurst sich aus flugs dem Gesicht,
schnappt sich noch den alten Spaten
und jagt das Reh durch seinen Garten.
Doch dank Horsts schlechter Kondition
endet bald die Rehhatz schon.
Nach kurzem Blick auf Horst und Spaten
verlässt kopfschüttelnd das Reh den Garten.
Horsts Wunden hören auf zu bluten,
eine Wende scheint dies – hin zum Guten.
So geht denn Horst ins Haus zurück,
und ordert Pizza: “…fuffzehn Stück!”