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Tag: Magie

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VII

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VII

Manchmal kocht selbst mein zaubernder Kollege, der Herr Schmidt, nur mit Wasser. Doch auch dabei studiert stets neue Wege der Nutzung von magischer Energie und seinen arkanen Kräften.

So hat er erst gestern mit einem gewieften Trick versucht, die Illusion aufrechtzuerhalten, er habe mit dem schmutzigen Tuch in seiner Hand seine Brille gesäubert, und nicht etwa seine Tastatur.* Doch wer so viel Durchblick hat wie der Herr Schmidt, der kann auch seine jüngeren Kollegen nicht täuschen.


Von wegen Brille geputzt: Die rekordverdächtige Menge an Patina stammt von der Tastatur

Trotzdem muss man sein Talent loben. Erst heute morgen komponierte Herr Schmidt aus dem Stehgreif und während seines Frühstücks die amerikanische Nationalhymne. Dann hat er einen unserer Aufzüge umgebaut, ist damit in der Zeit zurückgereist und hat Francis Scott Key 1814 den Zettel mit der Komposition auf den Schreibtisch gelegt. Und es hat funktioniert, denn heute ist “The Star Spangled Banner” den meisten Amerikanern und noch einigen anderen Menschen (inklusive mir selbst) bekannt.

Das Zeitreisen hat der Herr Schmidt im übrigen nicht erfunden. Das war Doc Brown mit ein wenig Schützenhilfe von Jules Verne und Albert Einstein.

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*Das letztere nach ihrem bestimmt fünften Dienstjahr eine Erstreiningung verdient hatte, lässt sich hier gut nachvollziehen.

Der Krieg der Magier (4)

Der Krieg der Magier (4)

Bereits heut morgen erreichte mich aus der Friedrichsdorfer Raketenleitzentrale eine Nachricht, die das wieder aufgeflammte Duell weiter anheizen sollte.

Der Leif schreibt:

Meister der Gravitation

Durch tägliches Training und eine optimale Durchblutung des Oberkörpers ist es möglich, die Gravitation für einen kurzen Moment aufzuheben. Die Zauberkünstler aus Friedrichsdorf zeigen auf eindrucksvolle Weise zu welchen Leistungen der menschliche Körper in Extremsituationen in der Lage ist.

Durch pfeilschnelles Abwinkeln des Oberkörpers kann eine auf der Stirn balancierte Flasche der Erdanziehung trotzen…”


Magneto der Zukunft: Der Leif kann Wasser magnetisieren.

Was wird uns als nächstes erwarten? Mit Gedankenkraft zersägte Jungfrauen? Telekinetisch bewegte Raketen? Ich bin sehr gespannt.

Der Krieg der Magier (3)

Der Krieg der Magier (3)

Lange habt ihr warten müssen, doch der Krieg der Magier geht weiter.

Mein magisch begabter Raketenwissenschaftlerkollege, der Herr Schmidt, schafft es mittlerweile, kraft seiner Gedanken Wasser zum Kochen zu bringen!

Ich habe ohne sein Wissen einen seiner Versuche dokumentieren können. Das war noch anfangs, als der Kontakt des Wassers zu seiner Stirn noch nötig war.


Herr Schmidt erhitzt durch schiere Konzentration Wasser bis zum Siedepunkt

Das nächste Mal hat Herr Schmidt keine Plastikflaschen mehr genommen, sondern einen Kochtopf. Wegen der hässlichen Flecken auf dem Laborteppich.

Und wer jetzt behauptet, Herr Schmidt hätte die Wasserflasche nur zirkusreif auf seiner Stirn balanciert, der ist ein alter Spielverderber.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil IV

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil IV

Als Laie mag man meinen, die größte Gefahr für einen Raketenwissenschaftler gehe von den Raketen selbst aus. Das ganze Feuer beim Start, Raketen, die einem auf den Kopf fallen, weil sie nicht richtig geflogen sind – doch das ist nur ein kleiner Teil der gesamten Bandbreite an Unwegsamkeiten, denen sich ein Raketenwissenschaftler stellen muss.

Die ultimativen Top Five der Gefahren sind nämlich einige, die keiner auf den ersten Blick erwartet:

Platz 5: Startende Raketen und schlecht gestartete Raketen
Ja. Die haben Sie alle erwartet. Nicht ganz zu Unrecht. So eine Rakete auf den Schädel kann ganz schön fies weh tun.

Platz 4: Schlechtes Kantinenessen
Es sterben jährlich mehr Raketenwissenschaftler an Nahrungsmittelvergiftungen als an dem Antriebsstrahl einer startenden Rakete. Ja, die meisten von uns zittern mehr, wenn es auf Mittag zugeht, als wenn die Bilder der Challenger über den Bildschirm flackern.

Platz 3: Herunterfallende Tassen von misslungenen magischen Experimenten.
Im Gegensatz zu Raketen ist noch kein Zauberer vom Himmel gefallen. Ich kann schon gar nicht mehr zählen, wie oft mir der Herr Schmidt mit der Kaffeetasse vom Herrn Jamaleddine einen Fußzeh gebrochen hat, bis er so weit war, wie er es heute ist.

Platz 2: Schneidendes Kopier- und Druckerpapier
Jawohl, die ganzen Blaupausen, die wir anfertigen, müssen auch vervielfältigt werden. Haben Sie sich schon einmal an Papier geschnitten? Dachte ich mir. Aua.

Womit ich bei der wirklich, wirklich unerwarteten Nummer Eins, der Gefahren der Gefahren wäre…

Platz 1: Der Spalt zwischen Raute(#)- und Return-Taste
Damit rechnen tatsächlich die wenigsten. Aber wer zu hastig seine Raketenpläne und Flugbahnberechnungen eintippt, der riskiert unnötig seine Gesundheit.

Böses Erwachen nach üblem Tastatur-UnfallUnachtsamer Umgang mit PC-Tastaturen sind unter Raketenwissenschaftlern die Ursache der Ursachen für Fingeramputationen – oder Schlimmeres.

Für uns gilt deshalb ein besonderers Vorsichtsgebot. Um dem Problem Herr zu werden, wurden einst Fäustlinge als Pflichtbekleidung bei der Arbeit eingeführt. Das wurde 1986 eilig wieder verworfen, doch die Mahnung bleibt: “Bist du wieder hektisch drauf, pass’ auf deinen Finger auf!”

In allen Gängen erinnern uns Plakate wie dieses daran, mit welchem Einsatz wir tagtäglich der Menschheit dienen:

Hier lauert übelste Gefahr!
Mich erfüllt jeder neuer Tag, an dem ich mein Labor mit gesunden Fingern verlasse, mit Stolz!

Der Krieg der Magier (2)

Der Krieg der Magier (2)

Raketenwissenschaftler scheinen im Allgemeinen einen Hang zur Antigravitationsmagie zu haben. Das ist ja auch ganz gut so, schließlich sollen die Raketen, die sie erforschen, die Gravitation auch überwinden können.

Einer meiner einzigartigen Kollegen, der Herr Jamaleddine, hat neulich aus dem Stand und ohne vorher je geübt zu haben, mit seiner eigenen Tasse gezaubert. Er hat dabei vollbracht, was der Herr Schmidt erst nach jahrelangem Training, Meditation und universeller Kontemplation geschafft hat:

Antigravitationsmagie, Stufe 2. Mit Löffeln.


Herr Jamaleddine zaubert.

Ich bin schwer beeindruckt, was meine Kollegen so auf dem Kasten haben. Herrn Jamaleddine steht eine große Zukunft bevor, so viel ist sicher. Außerdem hat er gestern brühwarme Cola light aus unserem Automaten für gekühlte Getränke gezaubert. Wahrscheinlich ist das aber nur eine Nebenwirkung der Entladung der ganzen astralen Energie hier.

Wie lange wird die adäquate Antwort des Magiermoguls der Friedrichsdorfer Raketenleitzentrale auf sich warten lassen? Kann es zu den gezeigten vier Löffeln noch eine Steigerung geben?

Ich gespannt. Aber so was von.