Am Rhein allein
Es stand dereinst ein Mann am Rhein,
und dieser Herr hielt munter
mit einer Frau (zuvor allein)
hoch über’m Rhein sich unter-.
“Schaunse doch mal, gnäd’ge Frau,
entlang jener Promenade,
auf diesen Berg – bitte genau:
Kerzen- ist der doch, -gerade!
Just eben hat man mir erzählt,
dieser Berg, der sein ein schiefer!
Doch nicht mit mir, ha! Weit gefehlt!”,
so der Mann – sein Blick fiel tiefer.
“Werter Herr, Sie scheinen mir
mit Bergen sich gut auszukennen!
Tuen Sie mir das Pläsier
mit mir hoch auf den Berg zu rennen?”
So kam es, und die beiden rannten
zum Bergeshöhepunkt mit Hast,
(obwohl Sie sich nur ganz kurz kannten,)
und machten erst am Abend Rast.
Es blößte sich die Dame ent-,
ja, auch der Herr ließ sich nicht bitten,
und so kam man kongruent –
der Herr griff nach der Dame Fritten.*
Der Tag nahm so sein gutes Ende,
denn schließlich kann am Rhein allein
für der Geschichte schöne Wende
ein Schieferberg auch g’rade sein.
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*Jeder ordentliche Berg hat irgendwo eine Imbissbude. Wandern, insbesondere Berg-, macht nämlich ganz schön hungrig, mich jedenfalls. Warum sollte ich den Zweien also nicht eine kleine Stärkung gönnen? Na?