Mindesthohn

Mindesthohn

Gerade eben muss ich lesen, dass der niedrigste tariflich festgeschriebene Stundenlohn in Deutschland genau 3,06 Euro beträgt. Gezahlt wird das als Berufsanfängersalär im Friseurhandwerk in Neufünfland.

Für einen angenommenen achtstündigen Arbeitstag entspicht das knapp fünfundzwanzig Euro.

25 Euro. Brutto. Für Blasen an den Fingern* und Haare in den Schuhen.

Mit Verlaub, dafür würde ich noch nicht einmal abends meinen Wecker einschalten, selbst wenn ich die niedrigeren ostdeutschen Lebenshaltungskosten hätte. Wenn man in solch einem Fall nicht Barbier aus Leidenschaft ist, so scheint die Alternative, im hartzfinanzierten, verschmuddelten Sportdress werbefinanziertes Unterschichten-TV zu schauen und mehr Kinder in die Welt zu setzen als Bundesbevölkerungswachstumsministerin Ursula von der L. mehr als attraktiv.

Das motiviert mich ein wenig mehr, es doch mal in der Politik zu versuchen. Zunächst bleibt es aber beim Aufruf, mehr in Mecklenburg-Vorpommern zum Friseur zu gehen.

Kriegt man für 3,06 Euro heute eigentlich noch einen BigMäc?

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*25 Euro für Blasen ohne Finger wäre aus Kundensicht ein durchaus fairer Preis. Pfui.

5 thoughts on “Mindesthohn

  1. Ich liebe meinen Sportdress, hasse Unterschichten-TV (ich nehme an, du meinst das nachmittagsprogramm der privaten) werde nich von horst… ich mein Hartz finanziert, und würde trotzdem nicht für dieses Geld aufstehen, wie du es so schön formuliert hast. Was bin ich nun für ein Mensch???

  2. Tja, was soll man dazu sagen. Läuft in unserem Staate etwas falsch, weil man sich lieber vom Sozialstaat hätscheln lässt, als für das gleiche Geld auch noch arbeiten gehen, oder läuft estwas falsch weil der Staat einem solche Wahlmöglichkeiten lässt. ich weiß es nicht. Huhn oder Ei? Nachtwächter? Hattest Du da nicht eine Lösung zu 😉

  3. @Nachtwächter: Hm, Du bist ein Mensch mit Hang zu sportlicher Kleidung und Dreifach-Interpunktion? :o)

    Eben hätte ich übrigens fast “Nacktwächter” geschrieben. Freud lass nach.

    @Träger des Lichts: Berechtigte Frage mit dem Huhn und dem Ei. Für mich steht jedenfalls fest, dass Arbeit immer lukrativer sein muss als das soziale Fangnetz. Und auf Nachtwächters Lösung bin ich durchaus gespannt.

  4. Genauso sehe ich es auch. Folglich ist es wohl das Huhn. Oder war’s das Ei? Ei, ich weißes auch net …

  5. Es war das Huhn. Das hat nämlich zunächst Würfel gelegt. Die haben aber beim Legen und Ausbrüten zu sehr geschmerzt, darum erfand Christoph Columbus das Ei.

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