Fünf Worte, ein Gedicht: Küchenabenteuer

Fünf Worte, ein Gedicht: Küchenabenteuer

Manchmal erhöre ich auch Beschwerden. So wie die von Frau Chlorine, die sich schon lange wünschte, sich einmal ein Wort wünschen zu dürfen. Nun durfte sie sich gleich fünfe wünschen, und das ist dabei herausgekommen: Schlachtbanktischler, Turnbeutelvergesser, Wendeltreppenpolka, Kopflauskistchen und Sahneschnitte.

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Neulich ging ich in die Küche
(nicht nur wegen der Gerüche),
und ich fand dann dort (so um halb zwei)
ein gekochtes und ein faules Ei.

Das erste aß ich mit Genuss,
das zweite war nicht ganz so dolle,
doch hielt ich durch bis ganz zum Schluss,
als ob ich noch ein drittes wolle.

Als ich vor mich hin noch mampfte,
kam der Koch herein. (Er dampfte.)
Er ist, das sage ich nicht gern,
ein Schlachtbanktischler vor dem Herrn.

Der Koch sollte nicht denken,
ich sei ein schlechter Esser,
doch sichtlich hatte er Bedenken,
ich sei ein Turnbeutelvergesser.

Da schwang er seine Suppenkelle
und machte mir damit ‘ne Delle
ins Kopflauskistchen, das tat weh:
Ich fühlte mich wie Pappmaché.

Als er zum nächsten Schwung ansetzte,
fasste ich ‘nen kühnen Plan,
griff mir noch ein Ei (das letzte)
und fing ‘ne Wendeltreppenpolka an.

Die Vorstellung war elegant,
ganz wie ein junger Elefant
schwebte ich die Treppe rauf,
bekam dafür Applaus zuhauf.

Aus der Menge schrie Liv Tyler:
“Du bist ‘ne echte Sahneschnitte,
niemand and’res polkat geiler!
Nimm’ mich mit nach Hause, bitte!”

Ich dachte gar nicht lange nach
und nahm sie mit in mein Gemach –
fast hätt’ ich sie noch abgestoßen.
(Ich musste von ‘nem Ei aufstoßen.)

Doch im Gemach gab es kein Halten
(von “Gemach” kommt auch “Gemächt”),
noch heut’ sieht man im Bett die Falten
von mir und von Liv Tyler. Echt.

Eine neue Hoffnung?

Eine neue Hoffnung?

Ich gebe offen zu: Bei Frau Cara habe ich’s gefunden. Aber es ist einfach toll, vor allem für einen alten Star Wars-Geek wie ich es bin.

Also, reingeschaut, gefreut und losgelegt!

[edit] Schade eigentlich, aber es war zu erwarten. Zu sehen gab es hier (bis diese Seite auf Betreiben von LucasFilm geschlossen wurde – der Schorsch hat einfach keinen Humor) eine neu betextete Star Wars-Film-Anfangslaufschrift, in der ich dazu aufrief, mir fünf Worte aus dem Star Wars-Universum zu nennen, mit denen ich dann ein fußballfreies Gedicht erschaffen werde.

Der Aufruf steht, die Animation ist leider mit der Seite untergegangen. Mist. [/edit]

Urlaub, Ausnahmezustand und weiße Streifen

Urlaub, Ausnahmezustand und weiße Streifen

Die kleine Kurstadt, in der ich meine privaten Raketenforschungen betreibe, ist derzeit belebter als sonst. Im Gegensatz zu manch anderen Tagen kann man im Moment wirklich nicht behaupten, dass hier der Bär stirbt.

Deutschland gewinnt, und der Marktplatz ist mit Menschen gefüllt. Bis nachts um zwei.

Die Türkei gewinnt, und hupende Autos beherrschen die Geräuschkulisse. Bis nachts um zwei.

Russland gewinnt, und Böller werden gezündet. Immer wieder. Bis nachts um zwei.

Herr Wolf feiert Geburtstag nach, und Raketenwissenschaftler sind schwer abzuschütteln. Bis nachts um vier.*

Und am heutigen Montag muss ich immer noch nicht zurück ins Raketenlabor. So wie den Rest der Woche auch. Heißa!

Aus gegebenem Anlass anbei noch die White Stripes mit ihrem Kracher “Seven Nation Army”, den das gröhlende Fußballvolk zur neuen Hyme erkoren hat. Ich bin mir noch nicht sicher, was ich davon halten soll, aber der Song an sich rockt, und zwar so was von. Und das nur mit Gesang, Schlagzeug und einer Gitarre. Hut ab und abhotten!

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*Zudem kann man mit Frau Wahl abendfüllende Gespräche über unspannende Bad Nauheimer Hinterhöfe führen, und Haselnussgeist, der wie Nutella riecht, ist der Leibhaftige.

Fünf Worte, ein Gedicht: EM-Special

Fünf Worte, ein Gedicht: EM-Special

Folgende fußballverbundene Pässe wurden mir zugespielt, um das Werk zu befüllen: “Jogi Löw” (Lichtträger), “Abseitsfallenschwalbengrätsche” (Pathologe), “Rückfallzieher” (Erdge Schoss) “Gewalt” (Marco) und “Schwalbenkönig” (Nachtwächter). Dann mache ich mich mal ans Verwandeln.

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Als ich neulich Fußball schaute
(und schauen, da geht es mir wie vielen,
kann viel besser ich als spielen)
sah ich Jogi Löw, dem graute.

Wovor, das werden Sie sich fragen,
ob es wohl am Schiri lag,
an Mario Gomez’ schlechtem Tag,
oder den Wettervorhersagen.

Doch alles dies ist weit gefehlt,
denn das, was Jogi hier so ätzte,
war ganz echt das Allerletzte.
(Später hat er’s mir erzählt.)

Käm’ der Jogi hier aus Hessen,
hätt’ er gesagt: “Ach Mädsche,
des war e Abseitsfallenschwalbengrätsche“,
und hätte eine Worscht gegessen.

Die junge Frau, das war nicht ich,
die saß auch auf der Tribüne,
wo Jogi sitzen musst’ zur Sühne –
ist auch nicht so wichtig.

Der Jogi hatte sich ein wenig
pikiert gefühlt vom Hickersberger.
(Der nannte ihn doch voll von Ärger
Schwalben– anstatt Schwabenkönig.)

Jogi fand das echt beschissen,
er schlug zurück – ohne Gewalt,
und wurde daraufhin alsbald
vom Schiri einfach rausgeschmissen.

“Dir mache ich”, und Jogi stand
“‘nen Rückfallzieher wie kein Zweiter!”
Dann ging er weg und immer weiter
mit Hickersberger Hand in Hand.

Jetzt wissen Sie in jedem Fall,
was den Jogi so bewegte,
und er dazu zu sagen pflegte –
auf geht’s gegen Portugal!

Von zähen Schnitzeln und anderen Alltagstücken*

Von zähen Schnitzeln und anderen Alltagstücken*

Huch. Da hat man ein paar Tage Urlaub, muss diese raketenforschend noch ein wenig vorbereiten, und schon war man fast zwei Wochen hier abwesend. Frau Cara schimpft da ganz zu Recht.

Und was machen Raketenwissenschaftler im Urlaub? Nun, nicht forschen in jedem Falle. Unter anderem gehen sie Brunchen, und werden dann von bloggenden Freunden darauf hingewiesen, dass die Lokalität offenbar so zähe Schnitzel serviert, dass man zum fragwürdigen Angebotsanglizismus gleich noch eine kleine Axt dazu bekommt.


Sieben Euro für ein Beil samt Fleischzugabe: Da kann der Hobbyholzfäller nicht meckern.

Und da ich schon einmal hier bin und noch ein wenig Schwung brauche, suche ich doch glatt fünf Worte fürs nächste Gedicht. Vorgabe sei dieses Mal, dass sie etwas mit Fußball zu tun haben mögen. Vielleicht jemand, der noch nicht dran war?

Und was haben Fußbälle, Internetrecherche und Ice Tropez miteinander zu tun? Na?

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*Die intolerante Linkerstellung dieses Beitrags geht übrigens auf die Schwierigkeiten in IPv4 zurück, Umlaute in Webadressen darzustellen. Oder so.