Fünf Worte, ein Gedicht: Dry Tyler im Dreiteiler

Fünf Worte, ein Gedicht: Dry Tyler im Dreiteiler

Der unvergleichliche Doc Peh hat mir beim Suchen einer Biene geholfen und sich damit einen Fünf-Worte-Wunsch verdient. Es sollen FiskalpaktDreiteilerLiv TylerHüftslip und Nebengeräusche sein. Prego, Dottore P.!

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Erst kürzlich, in der Stadt (Berlin),
zog es zum Bundestag mich hin.
Dort wollte ich vor allen Dingen
eine Fiskalpakt-Rede schwingen.

Fies kalt zog’s in des Reichstags Gängen,
doch ich ließ meinen Kopf nicht hängen – 
mein Dreiteiler*, der war sehr warm,
und auch mein Hüftslip hatte Charme.

Und während ich schon in Gedanken
die Rede schwang, kam ich ins Wanken –
Ich konnte just (ich konnt’s beschwören!)
von links Nebengeräusche hören!

Dann sah ich in ‘nem Nebentrakt
Liv Tyler: Sie war völlig nackt!
Ob ich sie bitte wärmen könnte,
fragte sie mich. (Was ich ihr gönnte!)

Als nackt im Trakt ich den Akt vollzog
(den des Wärmens – während es voll zog!)
und Liv ich meine Kleidung gab,
da fror mir beinah’ etwas ab!

“Oh weh! Mein Zeh, der ist schon blau!”,
so sagte ich zur Tyler-Frau,
und es schien, das tat ihr leid,
denn sie bat mich in ihr Kleid**.

Dort drinnen war es wohlig warm
und Liv erlag wohl meinem Charme,
als vom Fiskalpakt ich erzählte
und ich sie frug, ob sie mich wählte.

Liv flüsterte gleich in mein Ohr:
Sie tät’ mich wählen – volles Rohr!
Was darauf folgte, hatte – nun,
durchaus etwas mit “Rohr” zu tun.

Später, draußen, Reichtagsschranke,
rief Liv mir zu – ganz artig – “Danke!”
fürs Wärmen mit Fiskalpaktrohr:
“See you at Brandenburger Tor!”

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*Die Reimsteilvorlage “Dreiteiler” und “Liv Tyler” konnte ich leider nur im Titel verwenden. Alternativen wären gewesen: “Ich habe noch einen Hüftslip in Berlin” oder “Geteilter Dreiteiler mit Liv Tyler”.

**Also, eigentlich war es ja mein Kleid. Diese Kleinlichkeit möchte ich mir an dieser Stelle lieber sparen.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXIX

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXIX

Es ist toll, dass ich über gewisse Dinge wenig Handfestes weiß. Über Fußball zum Beispiel. Ich habe in meiner Raketenlaborabteilung trotzdem – oder gerade deswegen – am EM-Tipp teilgenommen, weil ich überzeugt bin, dass das Glück oft mit den Ahnungslosen ist

Die italienische Mannschaft hat dann gestern Abend nicht nur dafür gesorgt, dass die deutsche rausfliegt, sondern auch dafür, dass ich den Raketenlaborabteilungs-EM-Tipp gewinne.

Mich hat das ein wenig über die deutsche Niederlage hinweggetröstet. Ich habe diesen Trost auch heute morgen ausgelebt, indem ich “Azzuro” singend und mit einem herzlichen “Buongiorno!” auf den Lippen mein Raketenlabor betrat und auch prompt meinen Raketenwissenschaftlerforschungsplatz entsprechend gestaltete.

Italia, balla bella!

Viele meiner Raketenwissenschaftlerkollegen inklusive dem Herrn Schmidt und dem großen El Ron fanden das doof und sprachen von Dingen wie Vaterlandsverrat. Ich kann das nicht ganz nachvollziehen, insbesondere, weil sie die Mannschaft unserer nordwestlichen Nachbarn viel besser gesetzt hatten, und empfehle für Sonntagabend den Besuch beim lokalen italienischen oder spanischen Restaurant.

Olé!

Und die Sabine

Und die Sabine

Es schellte bei mir gestern Morgen
der Postmann, sichtlich voller Sorgen.
Er fürchte seines Cheffes Schelte,
was ihm gar sehr den Tag vergällte.

Er fragte mich dann, inwiefern
ich helfen könnt’ beim Ausliefern.
Für ein Paket mit viel Gewicht:
Er fände den Empfänger nicht.

Viel Honig wär’ in dem Paket,
so dass hier der Verdacht besteht
(oder bestünde, ganz korrekt)
Empfänger, der sei ein Insekt.

Er stellte fest, ganz sicher wär’,
der Adressat, der sei kein Bär.
Am Päckchenboden stünd’ geschrieben:
“Bsss, bsss, bsss – Gruß an die Lieben.”

Da fiel’s mir ein, für wen es war:
“Ein Honigpäckchen, sonnenklar,
kann nur für die Sabine sein –
und Meier* heißt die, die ich mein’.

Die wohnt hier gegenüber und
hält sich im Garten einen Hund.”
Der Postmann dankte und verschwand
mit dem Paket in seiner Hand.

So nahm das Schicksal dieser Sendung
und des Postmanns glücklich Wendung,
und dann Sabine Meier zu –
den Honig aß sie auf im Nu!

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*Vielen Dank an dieser Stelle an Joscha Sauer für einen herrlichen Cartoon und die daraus entsprungene Inspiration. Wer den Link zum Cartoon über “Die Biene Meier” auf nichtlustig.de findet und mir schickt, darf sich fünf Worte aussuchen, die ich verdichte. [edit] Dieses hier ist der Link. Danke, Doc Peh! [/edit]

Am Rhein allein

Am Rhein allein

Es stand dereinst ein Mann am Rhein,
und dieser Herr hielt munter
mit einer Frau (zuvor allein)
hoch über’m Rhein sich unter-.

“Schaunse doch mal, gnäd’ge Frau,
entlang jener Promenade,
auf diesen Berg – bitte genau:
Kerzen- ist der doch, -gerade!

Just eben hat man mir erzählt,
dieser Berg, der sein ein schiefer!
Doch nicht mit mir, ha! Weit gefehlt!”,
so der Mann – sein Blick fiel tiefer.

“Werter Herr, Sie scheinen mir
mit Bergen sich gut auszukennen!
Tuen Sie mir das Pläsier
mit mir hoch auf den Berg zu rennen?”

So kam es, und die beiden rannten
zum Bergeshöhepunkt mit Hast,
(obwohl Sie sich nur ganz kurz kannten,)
und machten erst am Abend Rast.

Es blößte sich die Dame ent-,
ja, auch der Herr ließ sich nicht bitten,
und so kam man kongruent –
der Herr griff nach der Dame Fritten.*

Der Tag nahm so sein gutes Ende,
denn schließlich kann am Rhein allein
für der Geschichte schöne Wende
ein Schieferberg auch g’rade sein.

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*Jeder ordentliche Berg hat irgendwo eine Imbissbude. Wandern, insbesondere Berg-, macht nämlich ganz schön hungrig, mich jedenfalls. Warum sollte ich den Zweien also nicht eine kleine Stärkung gönnen? Na?

Fünf Worte, ein Gedicht: Wortwitz voller Torte

Fünf Worte, ein Gedicht: Wortwitz voller Torte

Es ist gefühlt wirklich einmal wieder an der Zeit für verdichtetes Fünfwortiges. Die Vorgaben Sahnetorte, Eyecatcher, Hundeleine, Wortwitz und Schnürsenkel kommen von mir zugeneigten Mitgliedern des raktetenhaften Gospelchores meiner besseren Raketenwissenschaftlerhälfte.

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Graf von Wortwitz ging alleine
aus mit Hund an Hundeleine
(trotz des Namens ohne Worte),
denn ihm war nach Sahnetorte.

Mit Hund also, allein zu zweit,
ging er dahin zur Mittagszeit,
mit Elan schwang er den Gehstock –
im Wind flatterte der Gehrock.

Mit solch adliger Flaniermanier
war Wortwitz Eyecatcher (samt Tier)
und er traf ein (so um halb zwei)
in seiner Wunschkonditorei.

Er orderte mit feinen Worten
fünf Stück der dort’gen Sahnetorten*.
Die wurden ihm mit viel Bedacht
im Anschluss an den Tisch gebracht.

Doch reichte zu des Grafen Graus
auch viel Bedacht hierbei nicht aus –
Es fiel der Kellner ungraziös
mitsamt der Torte: Desaströs!

Dank eines Schnürsenkels, der offen,
wurd’ Wortwitz im Gesicht getroffen!
Mit Sahne überall verschmiert
gab sich der Graf sehr indigniert.

Dem Hund des Grafen kam hingegen
der Tortenunfall sehr gelegen.
Er schlug (und fand das richtig toll)
mit Torte sich den Magen voll.

Es führte so der Klettverschluss
bei Graf von Wortwitz zu Verdruss
(dadurch, dass er noch nicht erfunden
und Kellners Senkel schlecht gebunden).

Mit wenig adeligem Fluchen
tat so der Graf das Weite suchen,
hinter ihm des Grafen Hund –
freudig wedelnd und gesund!

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*Das Ergebnis des Konditoreihandwerks, nicht etwa weibliche Bedienstete des Konditormeisters. Also wirklich. Pfui.