Helle Libelle, nicht ganz
Neulich sah ich ‘ne Libelle,
sie war blau und nicht ganz helle,
doch nicht vom Hellen war sie blau –
das kam vom Papa, einem Pfau.
Ihr fragt euch sicher, wie das geht,
Pfau und Libelle, ganz konkret,
und wie das Kind dann heißt – genau,
Pfibelle oder doch Libau?
Jedenfalls flog sie am Teich,
und ihre Birne, die schien weich
ob ihres wirren Zickzackfluges –
ganz sicher dachte sie nichts Kluges.
Doch eins muss ich ihr zugestehen:
Wird ein Mensch so blau gesehen
mit eben jenem Zickzackstil –
so wirkt das weniger grazil.
Die Libelle kann auch blau noch jagen,
füllt mit und beim Fliegen ihren Magen*,
obwohl sie ziemlich sicher nicht
das Biest erlegt, das mich dann sticht.
Da ich glaubte, sie sei dumm,
nahm ich ihr das auch nicht krumm.
Doch war auch ihr IQ bescheiden,
tat ich sie trotzdem arg beneiden.
Blau schillernd mit vier Flügeln fliegen,
im Sonnenschein auf Schilfblatt liegen,
gerade so, wie’s mir gefällt:
Was gäb es Schön’res auf der Welt?
So saß ich da und sagte “Ciao!”
der Pfibelle, dem Libau
und träumte in die Nacht hinein
von Schilfblatt, Blau und Sonnenschein.
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*Das Metrikzickzack ist eine Metapher für den Libellenflug und volle Absicht.
4 thoughts on “Helle Libelle, nicht ganz”
Sehr, sehr schön. Das Ende ist ein Traum, wahrhaft. So bleibt mir nur zum Abschluss zu sagen, wie schön es ist, dass Pfibelle, Libau und du das Schillern gemein haben.
Mein Lieber, das freut mich sehr, dass Dir das hier so gefällt!
Ja, ich frage mich, wie das konkret geht. Wie ist die Antwort?
Die Antwort ist: Seien Sie kreativ und fantasievoll, liebe Frau WeltdesWissens!