Mehr Bauernweisheit des Tages
Lieber ‘nen Schluck aus dem Bowlengefäß
als einen Abdruck von Bohlens Gesäß.
Lieber ‘nen Schluck aus dem Bowlengefäß
als einen Abdruck von Bohlens Gesäß.
Das hier sollte mal ein Comic werden. Wäre er je fertig geworden, so wäre es sicher einer der besten Comics der Gegenwart gewesen. Einer, der Frank Miller in einen langen, kalten Schatten gestellt hätte.
Fertig geworden ist er nie. Und das Bild hier ist eines von zwei, die es dazu gab. War aber eine tolle Idee von ihm und mir, irgendwie.
Tut mal der Kuh der Euter weh,
trink’ ich statt Milch ‘nen Kräutertee.
Einen Echtheitsbeweis, seinerzeit gefordert von Herrn Medizinalrat Peh, bin ich noch schuldig. Er forderte ein Fünfwunschwortgedicht mit “Oesophagus, Planetengetriebe, Finanzkrise, Hoechstsatz und Grunf“. Nun, eigentlich wollte er das von Frau weltdeswissens angeregte Fünfwunschwortgedicht auf ein Zehnwunschwortgedicht erweitern lassen. Mein lieber Doc, da wollen wir mal die Kirsche im Torf lassen.
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Es hatte jüngst der Ödipus
etwas in sei’m Ösophagus.
(Beim Essen hatte er geschlungen
und laut auch noch dabei gesungen.)
Das ziert sich nicht (weiß jedes Kind),
doch wie die Prinzen oft so sind,
war Ödipus das ziemlich gleich:
Er durfte alles, er war reich.
Und als er sich dann prompt verschluckt’,
hatte Mama sich schnell geduckt,
denn Ödipus spie seinen Fisch
vom Platze aus quer über’n Tisch.
Mit einem halb erstickten “Grunf!”
(so wie der Hirsch während der Brunft,
also mit ähnlichem Geröhre),
so leerte sich die Speiseröhre.
Der Fisch landete mit wenig Liebe
just auf dem Planetengetriebe,
welches jemand in dieser Nacht
als Gastgeschenk hatt’ mitgebracht.
Den Höchstsatz Prügel hätt’s gegeben,
wär’ Papa Laios noch am Leben,
doch hatte Ödi mitgedacht
und rechtzeitig ihn umgebracht.
Des Prinzen Speikunststücks zum Trotz
blieb noch was stecken. (So ein Rotz!)
Zweckes Erlösung von der Qual
ging er zum Arzte seiner Wahl.
Auf dass er rauskomme, der Rest,
da schlug der alte Doktor fest*
mit der Faust in Ödis Magen
(ohne vorher was zu sagen).
Der Arzt war übrigens (ganz klar),
ein alter Freund vom Herrn Papa,
hatt’ Iokaste schon behandelt,
und war auch kurz mit ihr verbandelt.
Der böse Essensrest verschwand
(hing noch am Morgen an der Wand),
und Ödipus konnte nicht sprechen,
geschweige denn am Arzt sich rächen.
Den so kunstvoll geheilten Prinzen
schickte man fort mit einem Grinsen.
Des Arztes Rechnung kam zum Schluss:
Finanzkrise bei Ödipus.
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*Nicht etwa Doktor Faust. Der hat damit nix zu tun. Ehrlich.
Ein Pfaffe, der pfuff* einst ein Lied
in einem kleinen Städtchen,
doch nicht von Gott (sehr, sehr perfid’),
sondern von schönen Mädchen.
Dem Bürgermeister wonk** er warm,
spazierte fröhlich weiter,
der so Gegrüßte trug am Arm
zum Fensterln eine Leiter.
Bei Gastwirt Schulze tat er dann
sich noch ein Bier abgreifen,
das tronk*** er gleich, der Gottesmann,
ohne dabei zu pfeifen.
Ein kleiner Junge fragte ihn,
warum er denn so schräg pföffe****:
der Pfaffe wies laut darauf hin,
das läg’ an des Herrn Schulz’ Gesöffe.
Ein Pfaffe, der pfuff einst ein Lied,
in einem kleinen Städtchen,
er schlief ein (es ruht’ das Glied),
und träumt’ von schönen Mädchen.
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**Nicht etwa “pfoff”.
**”Wunkte” war vor der Rechtschreibreform.
***Vgl. auch “trönk”.
****Und das ist nur konsequent.