Fünf Worte, ein Gedicht: Wie Leonardo seinen Pinsel
Lange schon nicht mehr habe ich nach Wortvorgaben gedichtet, und es ist eindeutig an der Zeit, das zu ändern.
Die Vorgaben kommen heute aus meinem Raketenlabor von der international erfahrenen Raketenlaborassistentin Frau L., die die Anforderungen dankenswerterweise an einen Freitag angepasst hat. Es sind “Pferd“, “Insel“, “Festplatte“, “Hut” und “Strickzeug“.
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Heute lasse ich euch wissen:
Ich kann super dolle stricken.
Doch nicht etwa Sofakissen,
nein, hier ich tu’ anders ticken!
Neulich erst, ihr werdet stutzen,
da strickte ich mir eine Insel.
Ja, ich kann mein Strickzeug nutzen
wie Leonardo seinen Pinsel!
Weil’s auf der Insel einsam war,
da strickte ich mir noch ein Pferd,
denn das ist wirklich (Sonnenklar!)
ein klimaschonendes Gefährt.
Die Sonne schien, und das war gut,
doch brannte sie auf meinem Kopf.
Da strickte ich ‘nen rosa Hut,
der aussah wie ein Einkochtopf.
Es plagte mich die Langeweile,
drum strickte ich mir Erdbeereis,
und danach in aller Eile
‘ne Festplatte mit Empeedreis.
Für den Strom ‘nen Generator
(die Finger taten mir schon weh),
und zum Schutz ‘nen Terminator,
und außerdem noch ‘nen PC.
Dann strickte ich noch (aus dem Stand)
Liv Tyler, und zwar lebensgroß,
als sie ganz plötzlich vor mir stand.
(Sie war gekommen mit ‘nem Floß.)
Sie hätte schon sehr oft gehört,
ich könnt’ wirklich dolle stricken,
und davon sei sie sehr betört:
Gerne würd’ sie mit mir plaudern.
Sie zog mich in ihr Floß hinein*
und sehr, sehr bald schon wurde klar
(und als es klar war, wollt’ ich schrei’n),
dass Liv in echt Liz Taylor war!
Der Terminator schlug die Taylor
“Hastalavista, Baby!” in die Flucht.
Seither mach’ ich Strände schmäler
und stricke Küstenwache vor die Bucht!
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*Das Floß war überdacht. Glauben Sie nicht, ich überdächte so etwas nicht!
15 thoughts on “Fünf Worte, ein Gedicht: Wie Leonardo seinen Pinsel”
Herr Scheibster, wieder haben Sie
mich voellig ueberrascht.
Die Strickereiertheorie
hat mich jetzt angeflasht.
Ich ueberlege grade mir,
ob ich nicht einfach so
mit meiner Nadel anfange
zu stricken mir ‘nen Po
lizisten, der dann auf mich drauf
aufpasst und mir auch hilft,
wenn ich mal in einem Kauf
haus vermisse meinen Schnilft*
Doch nun geht mir die Wolle aus,
der Wille sowieso,
verlasse ich nun dieses Haus
und stricke keinen Wo
wereit.
*Ein Schnilft ist etwas ganz besonders seltenes. So selten, dass er noch nie fotografisch abgelichtet werden konnte. Damit ist es einerseits sehr schmerzlich, einen Schnilft im Kaufhaus zu verlieren, andererseits auch fast unmoeglich, ihn wiederzufinden, da man ja kein Fahndungsfoto hat.
Es gefällt mir, gerade wegen der gelungenen Pointe, recht gut, obgleich die anderen Erhards flüssiger zu lesen waren. Carry on, man 😉
herr s,
das klingt schon nach was, ich muss es sagen. besonders gut gefällt mir die pointe mit dem eintopfkoch. ich fang schonmal an zu grübel, weil morgen ist montag.
und monday is, ganz nach nofx manier,
my favourite time of year.
schlauri
Herr Scheibster, nun sagen Sie nicht, Sie hätten auch Ihre Raketen gestrickt!!
Allerdings bringt mich das auch auf eine Idee…. ööhm, wären Sie vielleicht so gut und würden mir… ach nee, sowas können Sie bestimmt nicht stricken… 🙁
ich hoffe man bemerkt meinen reim.
Werter Scheibster, langsam beginne ich mir Sorgen zu mache. Jopi Heesters und Liz Taylor nehmen eindeutig zuviel Raum in Ihren Fantasien ein. Sie sind doch nicht etwa geriaphil?
@Doktor Pé: Schnilft am Morgen vertreibt Kummer und Bauchweh, werter Medizinalrat Pé! Ich hoffe, Sie finden ihn wieder.
@Träger des Lichts: Ja, das fiel mir auch auf. Kreuzreim fällt mir in der Flüssigkeit ein wenig schwerer. Möglicherweise brauche ich mehr Flüssigkeit beim Schreiben. Raketentreibstoff, meine ich.
@schlauri: Aber Montag, werte schlauri, ist doch gar keine Jahreszeit, sondern eine Grundeinstellung. “Manic Monday” oder “Friday On My Mind”, das ist hier die Frage!
@Meise: Ich kann leider keine Fahrräder stricken, liebe Frau Meise. Irgendwo hört’s auch bei mir auf. Fische sind leider auch nicht drin.
@weldeswissens: Beste Frau weltdeswissens, ich wollte nur auch den älteren Menschen ein wenig Aufmerksamkeit schenken. Auch ich bin schließlich nicht mehr der Jüngste. Im Grunde genommen bereite ich mir nur selbst damit die Bühne!
Aber vielleicht könnten Sie noch die eine oder andere Insel stricken? Jeder Mensch ist eine Insel, und ich hätte gern ein sonniges Eiland aus feinster himmelblauer Wolle. Ich setze Ihnen dort auch ein (kleines) Denkmal. Im Alter will man ja nicht immer nur auf Bühnen, ne.
Jja, genau… genau… das war’s was Sie mir stricken sollten… *husthust*
Ein Fahrrad. Richtig…!
Wie Leonardo seinen Pinsel schwang
Ich erinnere mich noch heute an den Klang
Niemand malte so beschwöngt wie er
Es hieß, am Messwein habe er sich oft berauscht
und dennoch hab ich gern ihm stets gelauscht
Ach, wie lange ist das jetzt schon her!
(klopft Meise mal sanft auf den Rücken gegen den Husten)
Sie können sogar Generatoren stricken, werter Raketengott Scheibster? Wenn das Duttmaier erfährt, flippt er aus!
Herzlich
Ihr Erdge Schoss
@weltdeswissens:
Danke, danke, es geht schon wieder. 😉
@weltdeswissens: Mit Pinselschwung wollen wir erst gar nicht anfangen, gell?
@Meise: Mountainbike oder Rennrad? 🙂
@Erdge Schoss: Ich mache Herrn Duttmaier gerne ein Angebot, werter Herr Schoss, zumal ich las, er sei auf Energieversorungsprobleme gestoßen.
Wieso? Haben Sie doch noch einen Fahrrad-Schnell-Strick-Kurs belegt?
Dann doch bitte eines von diesen coolen City-Cruisern, die ganz im Stil einer Harley gestaltet sind. *grinsbreit*
Klar wollen wir mit Pinselschwung anfangen, gell Meise ;)!