Fünf Worte, ein Gedicht: Stiefeln in den Untergang

Fünf Worte, ein Gedicht: Stiefeln in den Untergang

Aus den Untiefen des wunderbaren Gospelchores meiner besseren Raketenwissenschaftlerhälfte erreichten mich unlängst weitere fünf Worte. Hitzewelle, Pausenclown, Wandtattoo, Junggesellenabschied und Cowboystiefel warten nun auf Verdichtung. Ich bin vermutlich genauso gespannt wie Sie auch.

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Erst neulich ging ich an den Main,
die Cowboystiefel einzuweih’n.
(Sie hatt’ ich in den Niederlanden
für einen fairen Preis erstanden.)

Und als ich dort so stiefeln tat,
bat mich ein Pausenclown um Rat.
(Er trug viel Schminke im Gesicht
und aß ein Pausenschnellgericht.)

Er sagte, er wär’ Junggeselle
(und das bei dieser Hitzewelle),
und tät’ gern’ Frauen imponieren.
Was könnte ich rekommendieren?

(Ich tät’ fesche Stiefel tragen,
darum würde er mich fragen.)
So sagte ich ihm: “Hör’ gut zu:*
Ein Schwedenmöbel-Wandtattoo!”

Das hätt’ bei mir (in Massen!)
die Damen schwach wer’n lassen.
Meine Stiefel, allenfalls,
hielten sie mir nun vom Hals.

Er dankte mir für diesen Tipp
(die Stiefel wären wirklich hip),
aß auf sein Pausenschnellgericht
und reinigte sein Clownsgesicht.

Nun begann er kurz zu weinen,
eilte dann zurück zu seinem
Junggesellenabschied und
rief mir nach: “Mensch, bleib’ gesund!”

Mir kam das befremdlich vor.
(Ich steckte mir Musik ins Ohr,
gab meinen Stiefeln fest die Sporen
und wusste: Frankfurt ist verloren!)

Wer jetzt schreit: “Jenes Gedicht –
die Moral erkenn’ ich nicht!”,
dem sei gesagt, und zwar ganz platt:
“Das ist so, weil’s mal keine hat!”

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*Eigentlich sagte ich “Horschemaa…”, aber das reimt sich hier leider nicht.

3 thoughts on “Fünf Worte, ein Gedicht: Stiefeln in den Untergang

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