Erdnuss-Voodoo-Glückskeks

Erdnuss-Voodoo-Glückskeks

Mir scheint, das neue Jahr beginnt mit einem Omen. Ich weiß nur noch nicht ganz, wie ich es deuten soll.

Heuer im Raketenlabor frische ich wie seit Jahren mein Raketenwissenschaftlerhirn mit Erdnüssen eines bekannten Herstellers qualitativ hochwertiger Snacks auf. Mit dessen Erdnüssen habe ich seit Jahren gute Erfahrungen gemacht.

Der Anblick jedoch, der sich mir beim wiederholten Griff in die Tüte bot, hat mich ein wenig erschreckt und zugleich an einen Glückskeks erinnert. Einen Erdnuss-Voodoo-Glückskeks, quasi.

Bones
Hänsel und Gretel? Oder doch eher “Die Vögel”? Auf jeden Fall ein Fall für eine nähere Untersuchung.

Ich glaube mittlerweile, jemand hat sich an dem perfekten Verbrechen an einem Vogel versucht, die Leiche zerteilt und in ganz viele Erdnusstüten verteilt. Ich frage auf jedem Fall mal beim Hersteller nach.

Vielleicht wird noch ein echter Krimi daraus. Bleibensedran! Hui!

Goldfingers Goldfische

Goldfingers Goldfische

Es jagte einst James Bond
Herrn Blofeld. (Der war blond,
bevor er seine Glatze schor
und auf Arm mit Katze* schwor.)

Auch den Herren Scaramanga
besiegte er mit Girl im Tanga
einfach irgendwo am Strand
(mitsamt Schnick Schnack): Allerhand!

Herr Auric Goldfinger hingegen
war Bond zwar deutlich unterlegen,
doch der verpasste alleweil
ein kleines, wichtiges Detail.

Denn der Schurke hielt zum Spaß
sich Goldfische in einem Glas!
Sie überlebten den Agenten
und ließen schließlich sich verrenten.

Im Seniorenstiftaquarium
(ja, dort hängen sie zu Zweien ‘rum)
planen sie täglich (Kaum zu glauben!)
Fort Knox noch einmal auszurauben.

Sollte ihnen das gelingen,
würd’ es sicher komisch klingen:
“Goldfingers altes Goldfischpaar
erbeutet Gold und Geld in bar!”

Herr Bond, der müsste eingesteh’n:
“Die Fische hab’ ich überseh’n!”
Ich hoffe – und da bin ich kleinlich –
das wäre James überaus peinlich!

_________________

*Korrekterweise müsste es heißen: Perserkatze auf dem Arm. Das passt aber metrisch nicht, obwohl die Perserkatze als Gegenstück zu Blofelds mangelnden Haupthaar verstanden werden könnte und diesem Werk mehr Tiefe verleihen täte. Ich hätte auch “Arm mit Mieze” schreiben können, allerdings nur, wenn öffentlich wäre, dass Herr Blofeld sich auch seine Kietze rasierte. Aber wer würde das wiederum wissen wollen, und wer wäre schon Hesse genug, um zu wissen, dass mit “Kietze” der Bauch gemeint ist? Also: Arm mit Katze.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXXI

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXXI

Ganz zuerst und bevor ich es vergesse: Frohen Restfeiertag und demnächst einen raketenmäßig guten Start ins Neue Jahr!

Apropos Restfeiertag: Es trug sich kürzlich zu, dass der Herr Schmidt für die Samantha ein Lippenpiercingset bastelte. Als der Herr Schmidt – und dabei hat er sein Gesicht des Jahres 2012 kaum verzogen – eigenhändig aus Raketenlaborteilen ein Lippenpiercingset geklöppelt und es schon fast eingepackt hatte, mussten wir feststellen, dass der Raketenweihnachtswohltätigkeitsleitzentrale Samanthas Wunsch offenbar nicht ganz koscher war und Samantha darob einen neuen Wunsch angeben musste.

Einen Satz Bettwäsche. Farbe frei wählbar.

Bettwaesche. Phh!
Vererblich ja, verderblich nein.

Na toll, dachten der Herr Schmidt, Don Molitor und ich. So viel Mühe für nichts? Ha, nein, weit gefehlt! Da wir Raketenwissenschaftler nun einmal ausgebuffte Haudegen sind, haben wir einen Satz Bettwäsche besorgt und das Lippenpiercingset von dem Herrn Schmidt darin getarnt!

Derart gut versteckt und verpackt haben wir das Paket dann mit diabolischem Grinsen im Gesicht* bei der Raketenweihnachtswohltätigkeitsleitzentrale abgegeben.

Lippenpiercingschmuggelset
Absichtlich harmlos und bieder verpackt, dafür mit gewünschtem Inhalt.

Frohe Weihnachten aus dem Raketenlabor, liebe Samantha!

_________________
*Als wir wegen des diabolischen Grinsens angesprochen wurden, habe ich das einfach auf unsere zuvor verspeisten Rumkugeln mit Raketentreibstoff geschoben.

Immer wenn ich hungrig bin

Immer wenn ich hungrig bin

“Immer wenn ich hungrig bin, fresse ich ein Korn!”, sagte Heinz der Hahn.

“Und wenn du dann noch hungrig bist?”, fragte Eugen.

“Dann fress’ ich noch ein Korn!”, sagte Heinz der Hahn.

“Und wenn du dann noch hungrig bist?”, fragte Eugen.*

“Dann fress’ ich noch ein Korn!”, sagte Heinz der Hahn.

“Und wenn du dann noch hungrig bist?”, fragte Eugen.

“Dann fang’ ich an von vorn!”, sagte Heinz der Hahn und tanzte elegant in das Rot der Abendsonne.

____________________________

*Ja, Frau WdW, nur für Sie. Bitteschön.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXX

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXXX

Es ist Ende November. Während in vielen Supermärkten hierzulande in den Lagern schon die Osterware auf wehrlose Konsumzombies lauert, bereiten sich die Raketenwissenschaftlerkollegen in meinem Raketenlabor derzeit auf Weihnachten vor.

Verschenken und Basteln spielen dabei eine große Rolle. So bekommen wir aus einem Kinderheim Wunschzettel, die an einem Raketenweihnachtsbaum in der Eingangsschleuse aufgehängt werden. Die Raketenwissenschaftlerkollegen, die sich dazu berufen fühlen, nehmen sich einen (oder auch mehrere) dieser Wunschzettel, besorgen das Gewünschte, verpacken es und geben es an der Raketenwunschzettelerfüllsammelstelle ab.

Ich finde das eine prima Idee. So ganz nebenbei erhalte ich zudem einen Einblick, was mir mein Raketenwissenschaftlernachwuchs in einigen Jahren so auf den Wunschzettel schreiben könnte.

Vielleicht so etwas wie Samantha.


Santa Claus is piercing through town.

Ich gebe offen zu, dass ich – ganz wie mein Raketenwissenschaftlerkollege Don Molitor – zunächst eine Mischung von Amüsement und Entsetzen empfand, und in meinem Raketenwissenschaftlerhirn enstanden umgehend Bilder von Wunschzetteln, auf denen Butterflymesser, Uranbrennstäbe, Brust-OPs*, Spritzbestecke und Scud-Baukästen vermerkt sind.

Ganz anders ist da der Herr Schmidt. Der hat sich gleich den Wunschzettel geschnappt und sein Raketenwissenschaftlergehirn gemartert, um Samantha ihren Wunsch zu erfüllen. Der Herr Schmidt ist nämlich nicht nur das (ganz zu Recht!) selbsterklärte Gesicht des Jahres 2012, nein, der alte Teufelskerl ist nebenbei ein heimlicher Bastelgott!

Wer Raketen und Raketenblaupausen basteln kann, für den ist so ein Lippenpiercingset gar keine Herausforderung. Der Herr Schmidt stellt in dieser Hinsicht auch einen gewissen Herrn McGyver in seinen langen, kalten (und doch so warmherzigen) Schatten.


Ein Lippenpiercingset aus Raketenlaboreinrichtung? Kein Problem für den Herrn Schmidt.

Ich bin mir sehr sicher, dass Samatha sich sehr freuen wird über ihr vom Herrn Schmidt handgebogenes Lippenpiercingset. Weihnachten finde ich toll, und das liegt auch an Raketenwissenschaftlerkollegen wie dem Herrn Schmidt.

Und wer jetzt behauptet, dass der Herr Schmidt auf dem Foto eigentlich selbst nicht so richtig weiß, warum er gerade tut, was er gerade tut, der ist ein alter Spielverderber. Jawoll.

_________________

*Die Brust-OP habe ich schnell wieder verworfen, weil die zu schwierig zu verpacken ist. Ich meine, der Arzt, die Schwestern, das ganze OP-Besteck: Wer sollte das Geschenkpapier bezahlen? Echt jetzt.