Der Beste kommt zum Schluss
Im örtlichen Seniorenstift,
ist’s, wo Seniorität sich trifft
(mit Sen… Senilität zumeist)
und dort gemeinsam still vergreist.
Der hier verbrachte Lebensabend
verläuft sehr oft nicht g’rade trabend:
Canasta, Bridge und Domino
sind kein Ersatz für Libido.
Wenn Opa Alfons, der sonst grollt,
einmal der Frühling überrollt,
wird der Pfleger schnell geordert
und mehr Abwechslung gefordert.
Dieser bietet ihm gleich an:
Musik, Kultur, da sei was dran!
Wie wär’ es mit ‘ner Butterfahrt
zu ‘nem Konzert, was in der Art?
Er fände stets viel Harmonie
in Oper und Philharmonie,
(Alfons’ Harndrang, diesen ständ’gen,
könnt’ man ja mit Windeln bänd’gen.)
Doch Alfons schüttelt Kopf und Mund
(und Parkinson ist nicht der Grund),
denn der Beste kommt zum Schluss:
Johann Strauss bringt nur Verdruss.
“Geh’ mir fort mit all der Klassik,
ich, Alfons, mag es lieber rassig!
Scheiß’ auf die Oper Fledermaus,
der Opa braucht ‘ne Ledermaus!”
Die ält’ren Herren finden’s klasse,
Alfons’ Idee von Maus und Rasse,
spenden freudig ihm Applaus,
doch der Betreuer, der weicht aus.
‘ne Domina tät’ dem Budget
(und Alfons’ Hintern) ziemlich weh.
Mehr als ‘ne Putzfrau mit ‘nem Lappen
könnt’ er beileibe nicht berappen!
Alfons flucht das volle Spektrum,
ruft mehrmals was vom Loch (im Rektum),
doch ist der Aufruhr schnell vergessen
dank Alzheimer und Mittagessen.
Und die Lektion? Ist er zu teuer,
Seniorenspaß für den Betreuer,
dann muss auch einmal für die Alten
eine Vileda-Maus herhalten!