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Tag: Gaming

Yo-ho-ho and a bottle of rum

Yo-ho-ho and a bottle of rum

Piratenjagd kennen wir Durchschnittsraketenwissenschaftler eigentlich nur vom Zocken oder von der Mattscheibe. Aber derzeit wird’s ernst, allerdings nicht in der Karibik, sondern vor der Küste Somalias.

Festung in Havanna

Dort überfallen und kapern Piraten mit großer Regelmäßigkeit Schiffe und erpressen Lösegeld, was nicht neu ist, und angesichts der verheerenden innenpolitischen Lage nicht verwunderlich. Den Schiffsverkehr und die Menschen, vor allem aber den internationalen Güterstrom dort zu schützen, ist also mehr als verständlich und derzeit medial sehr präsent.

So sehr auch ein kurzfristiges militärisches Eingreifen notwendig scheint, um so mehr verwundert es mich, dass keiner sich Gedanken zu machen scheint, wie man die Quelle des Übels zum Versiegen bringen könnte. Ohne externe Hilfe ist es nicht wahrscheinlich, dass sich Somalia stabilisiert. Es wird weiter fruchtbarer Boden sein für Piraten, die letztendlich auch nur Menschen sind, die versuchen, in ihrer Umgebung zu überleben, und dabei nicht von somalischer Staatsmacht oder Gesetzen eingeschränkt werden.

Kurzum: Meine Steuern (und die meiner in Deutschland versteuernder Leser) wären nur dann gut in der Bundesmarinepiratenjagd investiert, wenn sich daran ein Aufbauprogramm für Somalia anschließt. Passiert dies nicht, werden die Piraten so schnell wieder da sein, wie die ausländische Kriegsmarine verschwunden ist. Eine dauernde Präsenz von Kriegsschiffen würde zwar Sicherheit, aber ebenso Millionen und Milliarden an Kosten garantieren, die man auch anders verschwenden investieren könnte.

Aber auf mich hört ja keiner. Jedenfalls keiner, der es ändern könnte.

Der Teufel an der Pixelwand

Der Teufel an der Pixelwand

Meine Stammleser und diejenigen, die mich persönlich kennen, wissen es: Ich bin Gamer. Gaming kann bei weniger stabilen Persönlichkeiten durchaus zur Sucht werden, und auch diejenigen Gamer, die nicht eine derartige Abhängigkeit von Spielen im Allgemeinen und PC- bzw. Konsolenspielen im Besonderen entwickelt haben, werden den ein oder anderen Titel nennen können, von dem sie noch ihren Enkeln erzählen werden.

Bei mir ist dies vor vielen anderen die “Diablo“-Reihe. Beide Teile samt Erweiterungen waren große kommerzielle Erfolge. Als “Hack & Slay”-RPGs wurde ihnen von Hardcore-Rollenspielern der RPG-Charakter abgesprochen, was die Verkaufszahlen aber nicht beeinflusste und meinen Spielspaß (und den Millionen anderer) nicht minderte.


Wer möchte sich den Seelenstein dieses bösen Onkels selbst in die Stirn hauen? Na? (Quelle: Wikipedia) 

Diablo I & II waren eine gekonnte Mischung aus guter Storyline, schöner Grafik und der Stimulation des Jäger- und Sammlertriebes über eine Unzahl von Ausrüstungsgegenständen, die in den Mägen von Monstern und alten Schatzkisten darauf warteten, vom Spieler gefunden und genutzt zu werden. Sowohl der Singleplayermodus als auch Multiplayer über Battle.net machten eine riesige Menge Spaß, der auch vom vielklickbedingten Mausverschleiß nicht getrübt werden konnte. Diablo I war das erste Spiel, dass ich 1999 mit sagenhaften analogen 56 kb/s online zockte und damit vor rund neun Jahren die Telefonrechnung noch in teils astronomische Höhen treiben konnte.*

Der zweite Teil übertraf den ersten noch in den meisten Aspekten, und mit seinem Erscheinen war auch die rund dreijährige Verzögerung von der Ankündigung bis zur Veröffentlichung verziehen. Online lief das Ganze noch professioneller ab als bei Diablo I, und dort machte ich zum ersten Mal die Entdeckung, dass es Menschen gibt, die Pixelgegenstände für harte Währung kaufen bzw. verkaufen. Dieser Markt existiert heute noch viel umfangreicher als zu jener Zeit, und je nach Spiel bzw. Herausgeber wird dieser Handel mehr oder weniger stringent unterbunden.


Helden in Blechhosen (Quelle: Wikipedia) 

Mit Sicherheit einige hundert Stunden meines Lebens habe ich mit Diablo, Mephisto, Baal & Co. verschwendet verbracht, auch zusammen mit Freunden, bis irgendwann meine Diablo II-Multiplayercharaktere gelöscht wurden, weil ich sie neunzig Tage lang nicht benutzt hatte. Mein Interesse war zu diesem Zeitpunkt ebenso verglüht, und dieser Zwischenfall besiegelte mein Ende als Diablo-Spieler.

Doch war dies wirklich das Ende? Eine Fortsetzung der Diablo-Serie galt lange Zeit als unwahrscheinlich, zumal die geistigen Väter um Entwickler Bill Roper und noch einige andere die Firma Blizzard verlassen hatten. Scherze über einen dritten Teil sind sogar auf YouTube zu finden.

Doch gestern habe ich den Teufel gesehen. Diablo III ist offiziell angekündigt worden. Und ich spüre eine Präsenz, die ich schon lange nicht mehr…**


There is no cow level.

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* Jahaa, ihr Flatrate-Gören von heute, früher war online sein noch etwas Besonderes! Nicht dass es besser war, ganz im Gegenteil, es war langsamer, instabiler und teurer, aber es war besonders, einfach weil es neu war.

** Wenn Blizzard bei seinen Traditionen bleibt, so wird Diablo III ohnehin nicht vor 2011 veröffentlicht. Egal, solange wird noch einmal das gute alte LoD in 800*600 gezockt. Hehe.

Tag der lebenden Torten

Tag der lebenden Torten

Die letzten zwei Tage hatte ich das Gefühl, große Teile meines Hirns wären abgestorben, ohne mir Bescheid zu sagen. Meine Umgebung habe ich stets leicht verzögert wahrgenommen, und meine Reaktionsgeschwindigkeit war so schnell wie Moses, als er zu Fuß das Sahnetortenmeer durchquerte.*

Dabei waren noch nicht einmal Drogen im Spiel. Blöde, weil ich dann wenigstens vorher meinen Spaß gehabt hätte.

Dabei fühlte ich mich so sehr wie ein Zombie, dass ich jedes Mal auf mein Spiegelbild schießen wollte, wenn ich an einem Spiegel vorbeilief. Glücklicherweise habe ich schon vor zwei Wochen meine Schrotflinte verlegt.**

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*Das Rote Meer hat er geteilt, aber für das Sahnetortenmeer hat’s dann nicht mehr gereicht. Das war natürlich peinlich, deswegen wurde die entsprechende Passage bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. aus der Bibel gestrichen.

**Munition hätte ich ohnehin keine gehabt. Die ist schon für die ganzen Cops Tauben in Bohan draufgegangen.

Sind Sie Bob Connor?

Sind Sie Bob Connor?

[Achtung: Geek-Content! Der nachfolgende Inhalt ist im besten Falle für die Leser interessant, die sich schon mal mit dem Rollenspiel “Das Schwarze Auge” beschäftigt und idealerweise die Gezeichneten-Kampagne um die Rückkehr Borbarads gespielt haben. Alle anderen dürfen beruhigt den nächsten Link ihrer Blogroll abarbeiten. Ehrlich.]

Für meine DSA-Gruppe: Ein “Ihr seid noch tausend zu wenig!”-Dank für viele Tage und Abende voll von Spaß und Spannung! Und dafür, dass unser Spielleiter es uns nicht ernsthaft übel genommen hat, dass wir den größten, bösesten und furchterregendsten Magier aller Zeiten irgendwann “Bob” tauften.

Ihr seid die Geilsten!

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[Melodie: Frank Zappa, Bobby Brown]

Hey there, people, I’m Borbarad,
They say I’m a villain, I am bad,
My demon’s fast, its teeth are shiney,
I tell Empress Emer she can kiss my heinie.

Here a I am at a famous hill,
I am king of the world and I’m ready to kill,
I’ve got a few heroes here to help with my magic,
But they seem really angry and I think it gets tragic.

Oh God, I am the Alveran dream,
Still Rohal thinks I’m too extreme.
He’s just a miserable son of a bitch,
I’ll be ruler of the world and be real rich!

(Rule the world, rule the world, rule the world…)

Heroes’ liberation
Came sweeping all across the nation,
I tell you people, it was not pretty,
When I met this dwarf by the name of Bretty.

He made a little speech then,
And his friends put on a big grin.
They kicked my butt and then they smashed my crown,
I cried out loud as I was going down.

Oh God, I am the Alveran dream,
And I do give a shit ’bout this hero team,
And I’m a miserable son of a bitch,
Am I half-god or human, I don’t know which…

(I wonder, wonder, wonder, wonder…)

So I went out and bought me a mage’s suit,
I jingle my staff, but I’m still in bad mood.
I clearly lost the battle at Troll’s Gate,
And if I’m not lucky, this will seal my fate.

Eventually me and Xeraan
Sort of drifted along and we meant no harm.
I could take about an hour with the crown of power,
But then it exploded in a glowing shower.

Oh God, I am the Alveran dream,
With that sword up my butt ’til it makes me scream
And I’ll do anything to get away,
I lay awake nights thinking of this day.

Oh God, oh God I’m so fantastic,
Thanks to Bretty, my rage is not so drastic,
And my name is Borbarad,
Fear me now, I’m really bad.
And my name is Borbarad,
Fear me now, I’m really bad.
And my name is Borbarad,
Fear me now, I’m really dead…

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*Das schließt auch Spielleiter mit ein.

Auf uns, Männer!

Auf uns, Männer!

Männerabend.

[Spoiler-Warnung: Liebe Leserinnen, der nachfolgende Inhalt kann Ihr Männerbild nachhaltig beeinflussen und bisher als Klischées betrachtete Umstände bestätigen. Lesen Sie nur weiter, wenn Sie sicher sind, dieses Risiko eingehen zu wollen.]

Gestern war es einmal wieder so weit. Und zwar zünftig mit Tichu, lecker Mineralwasser für die Fahrer und einem reichhaltigen Sortiment südhessischer (und nur fast abgelaufener*) Biersorten für alle anderen.

Und in all der Unbeschwertheit, die Männerabende eben auszeichnet, plötzlich die philosophische Frage:

Warum eigentlich Männerabende?

Ist es nicht verblüffend, sich plötzlich in einem Alter und Lebensumstand zu befinden, in dem es gelegentlich mehr Spaß macht, abends länger aufzubleiben und nicht mit der Angebeteten ins zu Bett zu gehen? Nun, ja, das ist es.

Es ist die genannte Unbeschwertheit, die den reizvollen Kontrast zum herausfordernden und nicht selten von Unwegbarkeiten gesäumten Zusammenleben mit der eigenen Partnerin ausmacht. Nicht, dass wir Letzteres blöde finden. Im Gegenteil: Die meisten Männer brauchen Herausforderungen, und eben auch die, die von ihrer Partnerin ausgehen,** die uns Männern all unser Einfühlungsvermögen, Verständnis, unsere Kreativität und Leidenschaft abverlangen.

Zum gelungenen Männerabend gehören hingegen nur einige einfache Zutaten, über die generell nie Uneinigkeit herrscht: Bier, Kartenspiel, Musik und ein niveauvolles Gespräch.***

Als Beispiel ein kleines Zitat von gestern abend, das mehr sagen kann als tausend weitere Worte:

Spieler A (über Spieler B): “Also, wenn ich e Mädsche wär’…”

Spieler C (hämisch grinsend): “…dann wär’ ich lesbisch.”

Spieler B grummelt.

Spieler D: “Aber so e lesbisch’ Mädsche is’ ja auch net schlecht.”

Spieler C: “Naja, aber nur, wenn’s zwei sind.”

Darum eigentlich Männerabende.

In diesem Sinne einen lieben Dank an alle Beteiligten. Und an die Damen, die über fehlende sensationelle Enthüllungen jetzt enttäuscht sind: Die meisten Typen sind letztlich harmloser, als ihr glaubt.**** Wahrscheinlich ganz so wie der Inhalt eurer Handtaschen, oder das Geheimnis, warum ihr immer zu zweit auf Toilette geht.

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* Fast abgelaufen ist aber nicht schlimm, denn alt wird das Zeug dann ohnehin nicht mehr.

** Und offenbar lohnt es sich, sonst würden Männer das nicht seit Menschengedenken immer wieder versuchen. Das mit den Frauen.

*** Körpergeräusche sind an Männerabenden akzeptierter Teil von niveauvollen Gesprächen, wenn auch keine Notwendigkeit. Als Alternative zu Bier und Kartenspiel können auch eine halbe tote Kuh und einige Flaschen Rotwein dienen.

**** Zumindest harmloser als wir denken, dass ihr glaubt.