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Tag: Party

Merksatz fürs Wochenende

Merksatz fürs Wochenende

Wichtig:

Wenn auf öffentlichen Veranstaltungen Menschen zu rennen beginnen, und zwar nicht nach Hause, sondern vor der Polizei weg, so ist dies ein geeigneter Zeitpunkt, selbst den Heimweg anzutreten.

Freudiotie

Freudiotie

Erkenntnis des Tages:

Wer einen feucht-fröhlichen Abend mit vier attraktiven jungen Schwedinnen sausen lässt und statt dessen auf einen Polterabend geht, ist entweder ein wirklich guter Freund* oder ein waschechter Idiot.**

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*Ein wirklich guter Freund derer, die da poltern.

**Möglicherweise besteht auch kein Interesse an attraktiven jungen Schwedinnen, aus welchem Grund auch immer. Oder die zu erwartenden Drogen sind auf dem Polterabend besser. Aber die vollständige Argumentationskanonade würde den Kurz-und-knackig-Charakter der Aussage verderben. Da schreibe ich doch lieber Fußnoten, die viel länger sind als der eigentliche Text.

[edit] Zudem muss festgestellt werden, dass der, der einen zu einem feucht-fröhlichen Abend mit vier attraktiven jungen Schwedinnen einlädt, ein wirklich guter Freund sein muss. [/edit]

Traum und Schatten

Traum und Schatten

Ich* traf sie vor einigen Jahren in einer kleinen Cocktailbar in meiner kleinen Stadt. Oder vielmehr: Sie traf mich. Erkannt hätte ich sie auf den ersten Blick nicht mehr.

“Hi, I’m Martina!** Do you remember me?”

Ob ich sie noch aus der Schule kenne, fragt sie mich. Ihr Deutsch habe sie ja so sehr verlernt in den ganzen Jahren.

Selbstverständlich erinnere ich mich. Martina. Was war ich verknallt in sie, damals, in der sechsten Klasse. Lutscher und Karamelbonbons vom Bahnhofskiosk habe ich ihr mitgebracht. Meine erhoffte Wirkung hatte das nicht. Trotzdem war ich traurig, als sie die Schule verließ. Warum sie ging, habe ich vergessen.

Ihre Eltern trieben sie damals sehr an. Ein erfolgreiches Model sollte sie werden, und anfangs, ja, anfangs sah es so aus, als würden sich die ganzen Qualen, die Zahnkorrekturen und das Fettabsaugen am Ellenbogen auszahlen. Weltbestes Nachwuchsmodel war sie mal, die Bild und der Stern berichteten. Doch irgendwann, irgendwann wurde es still um Martina. Die Medien konzentrierten sich auf andere Personen und Dinge. Ihr Vater wurde wegen Hinterziehung im großen Stile aus seinem Job entlassen.

Und jetzt steht sie vor mir, Martina, mein Frühstjugendschwarm, die braune Mähne verwuschelt, die braunen Augen immer noch schön, aber mir irgendwie fremd. Erzählt mir in einer wilden Mixtur aus Englisch und Deutsch von ihrem Modelleben, von Glanz und Glamour und Koksparties mit Mickey Rourke.

“Would you buy me a drink?” sagt sie schließlich. Auf meinen fragenden Blick erwidert sie, dass sie ja selbst zahlen würde, aber kein Geld dabei habe. Als ich freundlich ablehne, verabschiedet sie sich und geht weiter. Sie geht weiter und fragt nach Drinks, so ziemlich alle, die sich in der kleinen Cocktailbar aufhalten.

Ich will sie fragen, was aus dem chaotischen Mädchen geworden ist, dass auch ohne OPs und kosmetische Korrekturen wunderschön war, im Sommer im Freibad lag und gerne Front 242 hörte. Ob sie merkt, dass der Traum ihrer Eltern, den zu leben sie gezwungen wurde, zu ihrem Lebensalbtraum geworden ist. Und was das jetsettende Model denn eigentlich in dieser kleinen Stadt sucht, so nahe ihrer bürgerlichen Heimat.

Aber ich lasse es sein.

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*Nun, eigentlich nicht ich. Aber sie kenne ich trotzdem, und der Rest ist auch nicht erdacht.

**Sie heißt natürlich nicht Martina. Aber die Wahrheit ginge einfach ein wenig zu weit.

Horst und der nächste Morgen

Horst und der nächste Morgen

Gestern hat’s Horst krachen lassen,
und kann es heute selbst kaum fassen,
dass er in einem Stück nach Haus’ gekommen;
noch immer ist Horsts Welt verschwommen.

Horstens Wecker zeigt halb vier,
aus Horstens Mund hängt Klopapier.
Wieso, denkt Horst zum Spiegel schauend
und auf dem Klopapiere kauend.

Sein Kajal ist arg verschmiert,
auch die Frisur ist ruiniert.
Den Kopf darunter kurz vorm Platzen,
muss Horst sich mal am Hintern kratzen.

Horst stellt fest, dass dort was klemmt,
doch ist es nicht sein Unterhemd.
Denn eines, das ist wirklich wahr:
Viel lieber trägt der Horst BH.

Horsts Blick fällt auf ‘nen leeren Fleck:
Seine Zahnbürste ist weg!
Horst sieht in all dem keinen Sinn
und setzt sich darauf erst mal hin.

Nun wird Horsti sehr schnell klar,
wo seine Zahnbürste doch war!
Es fällt ihm glatt ein Stein vom Herzen,
trotz der rückwärtigen Schmerzen.

Als er die Zahnbürste gefunden,
steht für Horst fest, ganz unverwunden,
sich nie mehr derart zu berauschen
und vorn und hinten zu vertauschen!

Wanderer, kommst du nach Würzburg

Wanderer, kommst du nach Würzburg

Am Wochenende gab es einen Abschied. Ein junger Mann sucht sein Glück, und seine Freunde müssen ihm vorher noch zeigen, was wahres Glück bedeutet.

Wahres Glück sind ein Bierkeller mit achtzehn Sorten vom Fass, weiteren siebzig aus der Flasche, ein gutes Schnitzel und zwanzig Kaltwachsstreifen.

Was man daraus so alles machen kann, habe ich unter Einsatz meines Lebens dokumentiert.


Ein Mexikaner kennt keinen Schmerz.

Was man damit noch so alles machen kann, habe ich unter Aufopferung einer Vielzahl von Brust- und Armhaaren und mit reger Beteiligung des Bedienungspersonals selbst durchlitten erlebt. Lasst euch eines gesagt sein: Eine Landebahn durch das Naturbrusthaartoupet schmerzt nicht nur über Gebühr, es sieht auch furchtbar albern aus.

Ehrlich.