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Tag: Totti

Kidnapping Eugen (Totti Special)

Kidnapping Eugen (Totti Special)

Aristoteles saß auf der Steinbank und sinnierte, als Rakel von Elfis Imbissbude zurückkehrte.

“Mensch, Totti”, sagte Rakel zum größten Philosophen aller Zeiten.* “Worüber denkst du jetzt schon wieder nach?”

Rakel setzte sich, reichte Aristoteles eine Flasche Bier und machte sich schmatzend über die soeben besorgte Currywurst her.

“Über Eidos, mein lieber Rakel.” Aristoteles nahm einen Schluck Bier und beobachtete, wie sich die Sonnenstrahlen im Glas brachen.

“Ah, das, ja”, sagte Rakel und gönnte sich ebenfalls einen Schluck. “Ich habe Damokles bei Elfi getroffen. War da, um Bier zu holen. Mann, der hat ganz schön nach Ouzo gestunken. Aber ein schönes neues Schwert hat er.”

“Und es schwebt immer noch über seinem Nacken?” fragte Aristoteles und blinzelte.

“Ja”, erwiderte Rakel. “Erinnerst du dich? Ich hatte vorhergesagt, dass Elfi heute mittag Lamm und Schildkröte aus dem Eisentopf als Tagesempfehlung haben würde.”

“Ja”, sagte Aristoteles, ohne seinen Blick von der Bierflasche abzuwenden.

“Totti, rate, was sie angeboten hat.” Rakel rutschte unruhig auf der Steinbank hin und her.

“Currywurst, wie immer?” riet Aristoteles, und Totti sprang von der Bank auf.

“Ja! Richtig! Aber ich habe ihr die Sache mit dem Lamm und der Schildkröte vorgeschlagen, und sie sagte, sie würde darüber nachdenken!” Rakel stützte triumphierend seine Hände auf die Hüften. “Eine selbsterfüllende Prophezeihung, Totti! Ich werde noch ganz groß herauskommen!”

“Selbsterfüllt, mein lieber Rakel”, sagte Aristoteles leicht geistesabewesend. “Und auch ich bin mir sicher, dass dein Name einst in aller Munde sein wird: Das Rakel von Elfi.”

“Der. Der Rakel.” Rakel setzte sich und verschränkte die Arme vor der Brust. “Und morgen laden wir uns bei Krösus zum Mittagessen ein!”

“Ach, Rakel”, seufzte Aristoteles.

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*Hätte er das mal zu jener Zeit bereits gewusst.

Kidnapping Eugen (3)

Kidnapping Eugen (3)

Eugen schaute verwirrt. Gerade eben hatte dieser fiese Hüne, der sich Captain Grimm nannte, Manni aus der Zukunft eine verpasst.

„Du bist wirklich der größte Depp, der mir je über den Weg gelaufen ist“, hatte der martialisch wirkende Grimm gesagt, als ein zweiter Manni aus einer Luke* in der Wand erschienen war. Mit einem geröteten Kinn.

Noch mehr Trockeneis war dampfend zu Boden gefallen.

“Sind Sie Captain Grimm?”

“Zur Hölle, ja!” hatte der nicht wenig erstaunte Captain gesagt.

“Ein Anruf von Ihrer Mutter. Sie haben wohl vor der Zeitreise vergessen, Ihren Herd auszuschalten. Ihre Mutter sagt, sie sollen sich das Chaos jetzt anschauen, damit Sie wissen, warum Sie am besten gleich zurückkommen und das in Ordnung bringen. Aber zack, zack. Sie ungezogener Bengel, Sie.”

Ein Knurren war gefolgt, begleitet vom Klicken einer dann entsicherten Beretta.

“So sagte es Ihre Mutter! Entspannen Sie sich, Herr Grimm! Und stecken Sie bloß die Kanone weg”, hatte ein sichtlich nervöser Manni entgegnet. Der, der zuvor aus der Luke gekommen war, natürlich. Der andere hatte noch immer bewusstlos am Boden gelegen.

Einige Flüche brummend hatte sich Captain Grimm daraufhin verabschiedet.

“Wie in aller Welt hast Du das gemacht, Manni?” Eugen war verwundert und hatte Hunger. Mehr noch als Hunger hatte er Durst.

“Die Jungs haben immer ihre Schwachstellen. Und Zeitreisen kannst Du für echt tolle Tricks verwenden. Komm’ jetzt, wir müssen eine Zeitreise unternehmen, damit wir nicht in einem Paradoxon gefangen werden. Geht ganz fix.” Manni öffnete die Luke und stieg hinein, Eugen hinter sich her ziehend.

“Ist Paradoxon ein Gefängnis in Griechenland?” fragte Eugen. “Nach Griechenland wollte ich ja immer schon. Können wir nicht wenigstens griechisch Essen gehen?”

“Eugen, kannst Du für einen Moment die Klappe halten? Ich vertippe mich sonst”, sagte Manni aus der Zukunft und hantierte mit einigen flinken Bewegungen an einer Konsole mit vielen bunt leuchtenden Knöpfen.

“Ach, verdammt!” entfuhr es Manni, als die Lukentür wieder aufschlug und beiden die Sonne ins Gesicht schien.

“Hey Manni, ich frage die beiden Alten da drüben mal, ob sie was zum Futtern für uns haben.” Eugen stapfte aus der Luke zu zwei älteren Herren, die auf einer Steinbank saßen und die beiden Besucher neugierig anstarrten.

“Mahlzeit, Jungs! Könnt ihr mir sagen, wo ich hier auf die Schnelle zu ‘nem kühlen Bier und ‘ner Currywurst für meinen Freund und mich komme?”

“Du bist Eugen, nicht wahr?” sagte einer der Alten. “Setz’ Dich, mein Freund. Ich bin Aristoteles. Die meisten nennen mich Totti. Das neben mir ist Rakel.”

“Ich bin das Rakel von Elfi!” sagte der andere Alte.

“Na, du hast ja echt ‘nen Schuss”, sagte Eugen zu dem Rakel, seine Verwirrung langsam als Dauerzustand akzeptierend. “Was ist denn ein Rakel?”

“Ich weissage. Ich kenne die Zukunft!” sagte Rakel und klopfte sich stolz auf die Brust, während Totti die Augen verdrehte.

“Das Rakel von Elfi?” fragte Eugen und suchte in der sengenden Hitze nach einer Imbissbude.

“Jawohl. Ich bin sozusagen noch in Ausbildung. Wenn ich es schaffe, etwas wirklich Dramatisches vorherzusagen, wenn die Leute voller Ehrfurcht ‘Oh!’ ausrufen, dann habe ich es geschafft.”

“Dann bist du ein Oh-Rakel?” Eugen gab die Hoffnung auf einen schnellen Happen auf. Außer Steinsäulen, viel Sonne und den beiden Verrückten schien es hier nichts zu geben.

“Genau!” rief das Rakel freudestrahlend. “Darf ich dir etwas über deine Zukunft erzählen, Eugen? Warte – ich sehe… Ich sehe…” Das Rakel schien ein wenig in sich gekehrt und nahm seine Zeigefinger erst an seine Schläfen, steckte dann den rechten in seine Nase und den linken in sein rechtes Ohr. Schließlich warf er sich mit einem Ruck auf den Boden, schrie mehrmals “Agaaah, agaaah!” und blieb regungslos liegen. Totti trommelte mit seinen Fingern auf der Steinbank, während das Rakel sich langsam wieder aufrichtete und bedeutungsschwanger sein Wort an Eugen richtete.

“Du wirst Besuch bekommen von einem großen Krieger, aber nur kurz. Ein Freund wird seines Freundes Hammer verlieren und ein Omogone** sein Raumschiff.”

“Aha”, sagte Eugen. Das Rakel blickte verzweifelt erst Eugen, dann Totti an.

“Mist! Mist, Mist, Mist, Mist, Mist! Ich habe mir solche Mühe gegeben. Und was passiert? ‘Aha.’ Hast du eine Ahnung, wieviel Aha-Rakel es in Athen gibt, hm? Man kann die verdammten Straßen mit Ihnen pflastern!” Das Rakel setzte sich auf die Bank und drehte Eugen den Rücken zu. Manni trat neben Eugen.

“Ah, Manni aus der Zukunft! Sei gegrüßt!” sagte Totti mit einem spitzbübischen Grinsen. “Wieder mal vertippt?”

“Frag’ nicht. Bitte.” Manni scharrte verlegen mit den Füßen. “Das Gremium wird es richten müssen, das ist das, was mich wirklich ärgert. Nun, das und die Sache mit meinem Kinn.”

“Was ist mit deinem Kinn?” fragte Totti.

“Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Komm Eugen, es ist Zeit zu gehen.” Manni zog Eugen an der Schulter Richtung Luke***.

“Und was machst du den ganzen Tag hier?” fragte Eugen mit Blick in Tottis Richtung.

“Ich denke”, sagte Totti.

“Das ist alles? Denken?” schrie Eugen, als die Klappe zufiel.

“Ja, das ist alles”, dachte Totti.

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Manni kam langsam zu sich und rieb sich sein Kinn. Dieser Grimm hatte ihm einfach Eugen entführt. Und ihn übel ins Gesicht gehauen.

Manni blieb nichts anderes übrig, als in die Zeitreisentrickkiste zu greifen.

“Ach, Eugen”, seufzte Manni aus der Zukunft.

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“Was ich dir noch sagen wollte: Oh!” sagte Totti.

“Zu spät”, murmelte das Rakel und schritt von dannen. “Ich gehe jetzt zu Elfi und hole uns Currywurst und ‘n Bier.”

“Ach, Rakel”, seufzte Totti.

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*Sparen Sie sich die Star Wars-Witze. Bitte. Wenigstens der Grammatik zuliebe.

** Lesen Sie es nach. Es lohnt sich.

*** Und es ist noch immer nicht der junge Skywalker.