Der Pfaffe: Ein Gedocht
Ein Pfaffe, der pfuff* einst ein Lied
in einem kleinen Städtchen,
doch nicht von Gott (sehr, sehr perfid’),
sondern von schönen Mädchen.
Dem Bürgermeister wonk** er warm,
spazierte fröhlich weiter,
der so Gegrüßte trug am Arm
zum Fensterln eine Leiter.
Bei Gastwirt Schulze tat er dann
sich noch ein Bier abgreifen,
das tronk*** er gleich, der Gottesmann,
ohne dabei zu pfeifen.
Ein kleiner Junge fragte ihn,
warum er denn so schräg pföffe****:
der Pfaffe wies laut darauf hin,
das läg’ an des Herrn Schulz’ Gesöffe.
Ein Pfaffe, der pfuff einst ein Lied,
in einem kleinen Städtchen,
er schlief ein (es ruht’ das Glied),
und träumt’ von schönen Mädchen.
___________________________
**Nicht etwa “pfoff”.
**”Wunkte” war vor der Rechtschreibreform.
***Vgl. auch “trönk”.
****Und das ist nur konsequent.