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Tag: Rousseau

Au-ge um Au-ge

Au-ge um Au-ge

Es traf einst Descartes Rousseau
auf einen Kaffee oder zwo,
um intensiv zu diskutieren
über Gefühle – die von Tieren.

“René”, sagte Rousseau zunächst,
“Ich weiß, dass du zu denken pflegst
(ob dass du seist), es sei das Tier
frei von Gefühl jeder Manier.”

“Das ist, mein lieber Jaques, ganz wahr,
und jedem Denker sonnenklar:
Tiere sind wie Automaten,
fühlen kaum mehr als mein Spaten*.”

Rousseau fand diesen Standpunkt scheiße,
warum’s dann “Au-tomaten” heiße,
alleine darin stecke schon ein Schmerz.
Auch Pf-au und Aua-hahn besäßen Herz!

Descartes, der dachte nach (ein Weilchen),
nahm dann den Spaten, schlug ein Veilchen
ins Au-ge von Jean-Jaques Rousseau,
trank den Kaffee und ging aufs Klo.

Zurück vom Ort rief er: “Adieu!
Ich habe Denkerdiarrhoe!
Doch du, cher Jaques, du hast ganz recht:
Auch Blumen können schmerzen. Echt!”

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*Wer sich gerade fragt, woher Rousseau den Spaten hatte, dem sei gesagt, dass der berühmte Philosoph auch ein begeisterter Hobbygärtner war und stets einen Spaten bei sich trug.