Der Wahrheit ins Gesicht
Ich bin in letzter Zeit ziemlich unpolitisch geworden. Das ist auch o.k., schließlich ist dies hier ein erklärtermaßen unpolitischer Blog.
Es gibt viele vergessene Kriege auf dieser Welt. Weil es keine Einschaltquoten bringt, immer wieder über das Gleiche zu berichten, geraten sie in Vergessenheit – und bleiben es zumeist. Traurig, aber wahr: Die Medien sind ein großer Teil unseres Bewusstseins, Wissens und Gewissens geworden. Oder wenigstens besitzen sie immensen Einfluss darauf. (Stelle dir vor, es ist Krieg und der Fernseher geht kaputt.)
Derzeit ist ein Konflikt wieder in den Vordergrund gerückt, der schon lange existiert und Menschenleben fordert. Um das aktuelle Geschehen halbwegs zu verstehen, muss man die Geschichte kennen. Die momentane Eskalation jedoch lässt mich einmal mehr am menschlichen Verstand zweifeln.
Wie in aller Welt können Menschen glauben, dass sie sich Sicherheit verschaffen können, indem sie in einen souveränen Staat einmarschieren, dessen Infrastruktur zerstören und Zivilbevölkerung töten? Wer glaubt ernsthaft, mit einer Armee eine verdeckt operierende terroristische Organisation zerschlagen zu können? Werde ich denjenigen, der den Terroristen in meinem Nachbarhaus erschießt, lieben oder hassen, wenn er gleichzeitig auch meine Kinder ermordet?
Der Krieg Israels gegen den Libanon und die Palästinenser im Süden wird im Moment zur Genüge diskutiert, ich muss das nicht auch noch tun. Deswegen stelle ich nur diese von der Komplexität des weltpolitischen Geschehens entrückten Fragen.
Nicht, dass ich ernsthaft Antworten erwarte. Nicht von denen, die es ändern könnten.
“Töte einen, und du bist ein Mörder. Töte hundert, und du bist ein Psychopath. Töte tausend, und du bist ein Held!”