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Category: My First Love

Königliche Wahrheit

Königliche Wahrheit

Hardcore-Queen-Fans werden es bereits mitbekommen haben:

Zum Welt-AIDS-Tag am vergangenen Sonntag haben Queen & Paul Rodgers die erste gemeinsame Studio-Single veröffentlicht. “Say It’s Not True” war ursprünglich ein Geschenk an Nelson Mandela für dessen “46664”-Initiative.

Jetzt haben die alten Herren den Song aus der Feder von Drummer Roger Taylor im Studio aufgenommen und aufpoliert und stellen ihn gratis zum Download zur Verfügung. Kein Scherz, Queen verschenken ihre erste Single seit zehn Jahren.

Über die Motive kann man sich streiten*, und über Queen ohne Freddie Mercury gibt es sicher verschiedene Ansichten. Es ist offensichtlich, dass Queen & Paul Rodgers eben nicht Queen mit dem guten alten Ferdl sind, aber der Spaß an der Musik selbst ist geblieben und unüberhörbar.

Wer sich dessen bewusst ist, kann durch “Say It’s Not True” nicht enttäuscht werden: Vom melancholischen Text über die Benachrichtigung, HIV-positiv zu sein und dem berechtigten Anprangern der unfairen Verteilung wirksamer Aids-Medikamente bis hin zur leidenschaftlichen musikalischen Gestaltung ist diese Rockballade einfach rundum gelungen. Spätestens Brian Mays Gitarreneinlagen sind die Weihnachtsplätzchen in den Ohren des Queen-Fans.

Aber genug geschwafelt, wer sich es noch nicht herunterladen mag, kann es sich hier anschauen.

Das Warten hat ein Ende, wenigstens für die Queen-Fans…

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* Über die Unterstützung der Mandela’schen Anti-AIDS-Kampagne kann man sicher nicht streiten.

Halten Sie die Leine

Halten Sie die Leine

Ich lebe noch, derzeit aber anderswo als in der Blogosphäre. Das tut mir leid, weil ich vieles Gute verpasse, was ihr von euch gebt.

Vermutlich muss ich ein paar Runden in mir selbst und um mich selbst drehen, bevor ich wieder voll da bin. Und hier. Und ich bin mir fast sicher, ihr werdet mir das nachsehen, und den auch schon von Ole zu Recht empfohlenen Herrn Rice als Pausenmusik genießen können.

Die gefalteten fünf lustigen Drei

Die gefalteten fünf lustigen Drei

Es ist an der Zeit für einen Musiktipp. (Ja, schon wieder. Pfff.)

Einige kennen ihn hoffentlich schon*: Die Rede ist von Ben Folds, einst kreativer Kopf des 1999 aufgelösten Trios Ben Folds Five. Ben Folds ist begnadet talentierter Singer/Songwriter und Multiinstrumentalist, der klassische Harmonien und Piano-Rock mit profanen Texten und kongenialem Storytelling mischt. Und diese Gegensätze fesseln. Er verzichtet dabei weitestgehend auf Gitarren und setzt in der Regel nur Drums, Bass und sein Klavier ein.

Das klingt gewagter, als es ist, denn wenn Ben Folds in die Tasten haut, bleibt kein Auge trocken**: Entweder, weil seine Texte so emotional oder weil sie so (aber-) witzig sind, dass man ihnen einfach folgen muss – eine gewisse Macht über die englische Sprache vorausgesetzt.

Die Harmonien in seiner Musik machen sie durchaus hintergrundgeeignet, aber ihm nicht aktiv zuzuhören wäre zum einen eine wahre Schande und fällt zum anderen wirklich schwer.

Aber genug der Worthülsen, jetzt spricht das U aus der Tube.


Ben Folds Five – Philosophy (live)


Ben Folds Five – Song For The Dumped


Ben Folds – Fred Jones, Pt. 2 (live, feat. John McCrea)

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*Ole kennt ihn. Nachtwächter MacLeod kennt ihn. Der Klapsenschaffner kennt ihn. Meine Nachbarin kennt ihn mittlerweile auch und liebt ihn. (Jaja, letztere drei wegen mir.) Und Du kennst ihn noch nicht? Höchste Eisenbahn, würde ich sagen.

**Ben Folds selbst bezeichnete seine Musik gerne als “punk rock for sissies”.

Rocket Dressman From Outer Karnevalspace

Rocket Dressman From Outer Karnevalspace

Ja, er naht mit großen Schritten, der 11. November. Die fünfte Jahreszeit, vor deren Auswüchsen und vor allem deren Musik ich mich gerne verstecke. Und doch wollte es mein Schicksal, dass ich liebe Menschen kenne, die für eben jene fünfte Jahreszeit mit Leidenschaft choreografisch tätig sind. Menschen, denen ich die Musik zusammenschneide.

Eigentlich braucht es dafür nicht viel für das Musikschneiden. Einen PC, ein bisschen Software. Die Musik. Ein paar Ideen, und noch nicht einmal meine, ein gutes Gehör. Oder zwei. Fertig. Oh, und den Rotwein nicht zu vergessen. Der ist wichtig.*

Mittlerweile schneide ich für Showtanz und Männerballett.** Und es macht Spaß. Jehova, Jehova, ihr Karnevalsmuffel, ich habe Spaß bei Karnevalsvorbereitungen. Die Welt ist nicht immer so schwarzweiß, wie wir sie gerne hätten. Zugegeben, der Spaß liegt eher an den Beteiligten und dem Rotwein als an der Karnevalsmusik. Trotzdem.

Neulich äußerte ich einen Entlohnungswunsch. Schmerzensgeld quasi.*** Ein T-Shirt wollte ich, mit einer bestimmten Aufschrift.

Genau mit der, die auf dem T-Shirt war, das ich heute bekommen habe. Und ganz ehrlich: Wie cool ist das denn?


La Schnitte de la Musique, c’est moi.
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*Es macht die Karnevalsmusik erträglicher, wenn denn in den Schnitt unbedingt welche hinein muss. Und es ist eine Publikumssimulation. Man muss sich in die Zuschauer hineinversetzen können. Jawoll.

**Und für einen Kinderhort. Aber das ist eine andere Geschichte.

***Bis auf den Wein ist meine Dienstleistung auch noch gratis. In diesen beiden Fällen zumindest.

Stereophon

Stereophon

Die Anzahl meiner Konzertbesuche dieses Jahr ist so inflationär hoch wie nie zuvor, doch was ich heute erleben durfte, ist eindeutig aus dem Rahmen gefallen.

Zusammen mit Nachtwächter MacLeod suchte ich die Batschkapp auf, wo unter dem Deckmantel des Geburtstages eines gewissen Jack D. die Stereophonics gebucht waren. Die Waliser Formation um Sänger und Gitarrero Kelly Jones trat an, um in der sehr familiären Atmosphäre der Lokation vor etwa fünfhundert bis eintausend Zuschauern Rock vom Allerfeinsten zu spielen. Um es genauer zu sagen: Kelly Jones ist Rock. Mit seiner sehr markanten Stimme, energiegeladenen Riffs und einem leidenschaftlich engagiert drummenden Javier Weyler brachten die Phonics die Menge zum Jubeln, Tanzen, Springen und Singen. Und zwar so oft und dauerhaft, dass ich nach den “nur” rund achtzig Minuten Konzert vollkommen am Ende war.*

Das Fazit ist kurz und knackig: Was ein arschgeiles Konzert!


Die Stereophonics in nur fünf Meter Entfernung: So müssen Rockkonzerte sein.

Wer die Chance hat, diese exzellente Liveband zu erleben, sollte sich das nicht entgehen lassen. Das Repertoire ist nach mittlerweile fünf (und ab Oktober sechs) Alben mehr als reichhaltig, und für die, die Stereophonics noch nicht kennen, sei anbei eine Kostprobe ihres 2005er Albums “Language. Sex. Violence. Other?” mitgegeben.

Haut rein!

Stereophonics – Dakota
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*Zugegeben: Der sehr feierintensive Verlauf des Wochenendes, an dem mich unter anderem der Herr Wolf auf dem Bad Nauheimer Weinfest enttarnte entdeckte, hatte keinen guten Einfluss auf meine Kondition an diesem Abend.