Browsed by
Category: My First Love

Talking ‘Bout My Degeneration

Talking ‘Bout My Degeneration

Ich weiß, dass es Zeit fürs Wochenende ist, wenn mein Kollege das englische Wort für Manntag sucht, ganz richtig “man-day” findet, und ich daraufhin in Susanna Hoffs Stimmlage “It’s just another monic man-day” trällern möchte.

Ich habe es gerade noch unterdrücken können, aber das muss den Rest des Tages auch noch funktionieren. Drückt mir die Daumen.

Schönes Wochenende im übrigen.

Fremde Federn sind pures Gold

Fremde Federn sind pures Gold

Der Herr Haase hat es bereits zum Hobby gemacht, die Suche und Zurschaustellung gelungener und anderer Coverversionen. Die Idee ist toll, deswegen mag ich sie an dieser Stelle aufgreifen.

Neulich im Cave in Frankfurt machte mich mein Freund Matze auf eine Gruppe aufmerksam, die ordentlich die Puppen tanzen lässt. Disturbed heißen die Jungs, und machen schönen Metal mit noch schöneren Bassattacken und Gitarrenwänden.

Sie beweisen, das Genesis (Phil Collins & Co., nix Bibel) und Metal sich nicht ausschließen müssen. Auf ihrem 2005er Album “Ten Thousand Fists” covern sie mit brutaler Leidenschaft “Land Of Confusion”*, und geben dabei ein wirklich gutes Bild ab.

Idealer Song zum Autofahren, wenn nicht gerade Stau ist. Lautsprecher aufreißen und los geht’s!


“I remember long ago, when the sun was shining…”
_______________________
* Das kann der geneigte Hörer auf dem 1986er “Invisible Touch”-Album von Genesis im Original finden.

Neulich im Haustiergeschäft

Neulich im Haustiergeschäft

Am Dienstagabend waren sie in der Alten Oper in Frankfurt.

Neil Tennant und Chris Lowe, besser bekannt als die Pet Shop Boys: Urgesteine des Achtziger-Pop, die es bis heute schaffen, massentaugliche Musik zu produzieren und sich selbst dabei treu zu bleiben.

Während die mitgebrachten Tänzer über die Bühne sprangen, ließen es die zwei Hauptakteure traditionell gelassen angehen.


Neil Tennant und Chris Lowe auf der Bühne der Alten Oper

So live, wie es bei den Pet Shop Boys eben möglich ist, gaben Sie eine gelungene Mischung der altbekannten Werke und Stücke aus dem aktuellen Album “Fundamental” zum Besten. Dabei unterstrichen sie mit politischen Botschaften und dem Abwechslungsreichtum ihres Kataloges ihre Stellung auf dem Thron des Elektropop. Sogar eine Akkustikgitarre kam zum Einsatz, und zwar für “Home And Dry”.

Sänger Neil Tennants seidenweicher Stimme muss man zugute halten, dass sie die Jahre offenbar vollkommen unbeschadet überstanden hat* – Kontakt mit Nikotin und Alkohol müssen Ausnahmen gewesen sein.

Vielleicht habe ich einfach zu viele Rockkonzerte besucht, denn das zurückhaltende Publikum** war das Einzige, was es an diesem Abend zu bemängeln gab. Erst gegen Ende tauten auch die letzten Menschen auf den Rängen auf. Mit dem immer noch grandiosen “It’s A Sin” riss das Duo schlichtweg alle mit und jagte mir kindheitserinnerungsbedingte Schauer über den Rücken.

Die Begeisterung ging schließlich so weit, dass das Publikum die Briten erst nach der zweiten Zugabe gehen ließ, um dann selbst mit Vergangenheitsflash hochzufrieden die Alte Oper zu verlassen.

_____________________
*Im Gegensatz zum mittlerweile sehr lichten Haupthaar.

** Die Zurückhaltung könnte in direktem Zusammenhang mit dem teilweise schon recht fortgeschrittenen Alter der Zuschauer gesehen werden. Die Achtziger sind eben schon eine Weile her.

Deutschland, Deine Superstars

Deutschland, Deine Superstars

Selbst wenn einen DSDS so etwas von überhaupt nicht interessiert: Solange man nicht im atomsicheren Bunker sitzt, kann man dem Rummel nicht entfliehen. Noch viel weniger wird man dem von Dieter Bohlen hingeschmierten, massentauglich-kartoffeleinheitsbreiigen “Now Or Never” entfliehen können, das die hessischen Radiosender schon alleine aus Regionalstolz* seit Samstagabend nun dudeln müssen.**

Bei näherer Betrachtung muss man dem Ergebnis an und für sich allerdings zugute halten, dass mit Herrn Medlock gleich zwei (oft diskriminierte) Minderheiten einen Sieg errungen haben: Homosexuelle und Offenbacher.***

Und wenn man den kreativen Lesekünsten des Klapsenschaffners Glauben schenken darf, hat der Ausgang der aktuellen DSDS-Staffel bereits seine Spuren hinterlassen: Das “Hotel Adler” am Gießener Bahnhof nennt sich fortan “Hotel Alder“.

__________________
*Und ich hoffe doch nur deswegen, wobei die Kritik sich mehr an Dieters vermeintliche Kompositionskünste richtet.

**Und falls es noch keiner gemerkt hat: Der englische Text kann den Offenbacher Dialekt des Sängers nicht abtöten. Phänomenal.

***Das könnte man dahingegehend deuten, dass deutschlandweit einfach zu wenige Leute Mesnchen aus Offenbach kennen. Und das ist auch gut so.