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Tag: Bloggen

Im Osten nichts Neues

Im Osten nichts Neues

Schreibbloggade.

So, jetzt ist es offiziell. Es ist Montag, alles grau, und selbst der Blick auf den auch als “Killermandscharo” bekannten Berg Altkönig ist durch Wolken und Beton versperrt. Wie in aller Welt soll ich da etwas schreiben können?

Ignorance is bliss

Ignorance is bliss

Vor kurzem habe ich mich bei blogcounter.de angemeldet. Genial, genial, kann ich nur sagen. Ich sehe, von wo auf mich verlinkt wird, und mit welchen Anfragen Suchmaschinen auf meine Seite gelangen.

Allerdings erfährt man wie einst Frau Su auch Sachen, die man gar nicht wissen wollte. Zum Beispiel, dass Leute über die unten stehende Suche auf den eigenen Blog stoßen.

http://sucheaol.aol.de/suche/web/search.jsp?q=freundin+kacken+beobachten&langRestrict=1&famFilter=on&lr=

Iiiihwäbbelbäh, kann ich da nur sagen, auch wenn die Geschmäcker verschieden sind. Ihr Ferkel da draußen, die Zeiten des anonymen Surfens sind vorbei! Big Blogger is watching you!

Ich sollte definitiv weniger über Vögel auf Gartenmöbeln, die entsprechenden Folgen und meine Freundin schreiben.

Staffellauf

Staffellauf

Es wäre sonst auch langweilig geworden: Endlich wieder ein Fragenkatalog, dieses Mal jedoch ein blogspezifischer. Den hier fülle ich auf Wunsch des Klapsenschaffners aus.
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Warum bloggst Du?
Dazu gebracht hat mich die Tatsache, dass ich ohne Anmeldung in diesem Blogverein keine Kommentare beim Klapsenschaffner hinterlassen durfte. Die näheren Beweggründe habe ich hier bereits dargelegt.

Seit wann bloggst Du?
Seit April 2006.

Selbstportrait:
Ich bin wie ich bin, bin ich. Raketenwissenschaftlern mit Hang zu Musik mit Steinen drin, unpolitischen Blogbeiträgen und universalem Schwachsinn.

Warum lesen Leute Deinen Blog?
Einige, weil ich sie dazu nötige. Andere vielleicht aus Versehen. Dann gibt es da noch die Phantom-Leser, die nie kommentieren. Ich sollte mal eine Umfrage starten. Damit werde ich die Heimlichen aber auch nicht aus der Reserve locken.

Welches war die letzte Suchanfrage, über die jemand auf Deine Seite kam?
Wie in aller Welt bekomme ich das heraus?!? (Die erste hilfreiche Antwort wird prämiert und diese Antwort dann ergänzt.)

Welcher Deiner Blogeinträge bekam zu Unrecht zu wenig Aufmerksamkeit?
Da ich die Aufmerksamkeit nur anhand der Antworten zählen kann, und die Statistik aufgrund der insgesamt noch recht beschaulichen Lesergemeinde nicht verlässlich ist, sage ich mal: Dieser hier.

Dein aktuelles Lieblingsblog?
Wenn man die Vetternwirtschaft mal außer Acht lässt, ist es das Werk vom Herrn Grob, auf dass ich immer wieder gerne zurückkomme. (Jetzt nicht enttäuscht sein. Es gibt vieles Interessantes dort draußen, aber die Frage ist eben so doof gestellt.)

Welches Blog hast Du zuletzt gelesen?
Das vom Klapsenschaffner. Deswegen ja auch der Fragebogen.

Wie viele Feeds hast Du gerade abonniert?
Solche Schweinereien mache ich nicht. Nicht, weil ich nicht weiß, wie’s geht, nein, weit gefehlt! Ich finde “persönliche” Besuche einfach erfüllender.

An welche vier Blogger gibst Du das Stöckchen weiter und warum?
1. Frau Schroth, auf dass endlich mal Inhalt ihren Blog befülle
2. Frau Su, weil die schon lange keinen Fragebogen mehr ausgefüllt hat
3. Herrn Grob, weil mich die Antworten einfach interessieren
4. Frau Diva, damit sie nach ihrem Urlaub gleich etwas zu tun hat
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Damit hat der Scheibster seine Schuldigkeit getan. Haut rein!

Das Kissen auf der Fensterbank

Das Kissen auf der Fensterbank

“Blogito ergo sum – Je blog, donc je suis.”
(Ich blogge, also bin ich. Ihr Nicht-Franzosen und “Sag’ nein zu Latein”-Lateiner.)

Heute stellte ich mir die Frage, warum Blogs eigentlich so boomen, wie sie es tun.

Früher, ja, früher hat man sein Tagebuch geheimgehalten. An den vermeintlich sichersten Orten der Welt versteckt, und wenn es von Mutter oder Geschwistern dann doch gefunden wurde, war man meist wütend oder peinlich berührt. Aber: Wer auch immer ein wenig Mentalexhibitionist ist, für den müssen Blogs und Internet ein wahrer Segen sein.

Ich denke allerdings, dass die wenigsten SchreiberInnen das in einen Blog bannen, was sie einem Pen & Paper-Tagebuch anvertrauen würden.

“Liebes Tagebuch,

habe derzeit einen echt fiesen Pilz, außerdem glaube ich, dass ich schwanger bin von meinem Chef. Oder dem Hausmeister. Vielleicht von beiden.

Dein Klaus

P.S.: Der Pilz nässt ganz schön dolle.”

So etwas liest man in Blogs eher selten. Dem Himmel sei Dank, weil man es ja gar nicht lesen will. Gerade im Internet gilt aber: Sag niemals nie. Es kommt hinzu, dass ich mein Tagebuch nicht in meiner Stadt herumreiche, damit wer mag einen Kommentar dazukritzeln kann.

“Hey Klaus,

den Pilz hatte ich auch schon. Ich glaube, der kommt von Deinem Hausmeister. Tauche ihn mal in Naturjoghurt, das wird helfen.

Kopf hoch,
Eugen”

Nein, Blogs sind anders als die guten alten Tagebücher. Sie sind ein virtueller Hyde Park, wo jeder nach Lust und Laune monologisieren kann. So lange, bis der Arzt kommt. Ohne die doofe Holzkiste.

Und vor allem ohne Platzmangel. Segnender Faktor Internet. Und wer hat’s erfunden? Die Jungs von der ICANN. Eigentlich, damit die Bande um George W. es leichter hat bei der Absprache des nächsten Krieges gegen den Terror, und damit das Abhören einfacher wird.

Ja, wer es noch nicht weiß, das Internet gehört noch immer den USA. Auch wenn es das Internet überall gibt. Aber überall ist ja auch, wo die Freunde vom Schorschi sein wollen. Naja, jedenfalls dort, wo es etwas zu holen gibt. Terroristen natürlich. Kein Öl oder so.

Aber zurück zum Thema: Ein Blog hat also etwas von einem Tagebuch und einer Kiste in der Speaker’s Corner. Man kann Freunden Dinge mitteilen, ohne alle anzurufen oder E-Mails zu schreiben. Man kann bei entsprechend großer Leserschaft auch um Rat und Hilfe bitten, quasi als Ein-Mann-Forum. Oder Eine-Frau-Forum. Man kann in aller Ruhe Ego-Trips ausleben oder Psychotherapie betreiben und erfährt vielleicht sogar mehr Aufmerksamkeit als außerhalb des Internet. Schreibe ich also, was ich gerne schreiben will, oder schreibe ich das, von dem ich glaube, dass andere es gerne lesen?

Für mich ist es ein wenig von beidem. Ich blogge zudem, weil ich wenig Zeit habe, um meine gelegentlichen Kreativschübe in Geschichts- oder gar Bücherform zu bringen. Wenn es denn dafür überhaupt reichen würde. Außerdem kann man aus Kolumnen keine Bücher machen. Kolumnen machen aber Spaß, selbst wenn ich weiß, dass der Kreis der Leser sehr erlesen ist.

Und apropos lesen: Als Blog-Leser schaue ich, ob es bei Freunden etwas Neues gibt. Man sucht Interessantes, Witziges, Sinnbefreites, Gedankenstimulanz. Manchmal scheint es, als ob man in das Wohnzimmer fremder Leute schauen dürfe. Natürlich zeigen die Blogger nur die Ecken, die man auch sehen soll. Vielleicht ist es auch gar nicht das Wohnzimmer des Bloggers. Aber das spielt irgendwie keine Rolle. Die Neophilie treibt mich. Neugier anonym ausleben können ist einfach etwas Tolles. (Nun gut, die CIA weiß Bescheid, aber die Jungs sind mir schnurz.)

Ja, es ist wissenschaftlich nachgewiesen worden, dass das Gehirn des Menschen neue Eindrücke mit der Ausschüttung netter Hormone in die Blutbahnen belohnt. Macht auch Sinn, sonst würden wir nie etwas lernen, geschweige denn freiwillig. Neugierige Menschen sind in gewissem Sinne also drogenabhängig. Trotzdem benehmen sich die meisten nicht so bescheuert wie beispielsweise Pete Doherty. Zugegeben, der macht das der Publicity wegen. Und ganz ehrlich, wie beeindruckend ist es zu sagen:

“Hey guys, I’ve had three-hundred freakin’ lines of blog last night!”

…im Vergleich zu:

“Hey guys, I’ve had three hundred freakin’ lines of coke last night!”

Der Gewinner ist offensichtlich. Auch wenn ich persönlich mein körpereigenes Dopamin bevorzuge. Dem Klapsenschaffner und dem Leif an dieser Stelle einen herzlichen Dank für den entscheidenden Stoß in Richtung Blogger-Dasein.

In diesem Sinne, auf zu neuen aufregenden Abenteuern in den Blog-Untiefen des Internet!