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Tag: Drogen

Ein Bett im Dornfeld (2)

Ein Bett im Dornfeld (2)

Die Musikschneiderei nimmt schier kein Ende, ganz im Gegensatz zu den Rotweinbeständen zuhause. Wie gut, dass ich derzeit trocken bin, noch trockener als der servierte Dornfelder, sozusagen.

Wenigstens nimmt das Ganze lustige Farben und Wortgestalt an.


Rotweinblaue Zunge einer unbekannten jungen Dame

Die schönsten Zitate:

K: Weiter rein!
Ich: Weiter rein?
T: Noch weiter rein?
K: Er soll’s doch nur probieren!

…und kurze Zeit später…

T: Zu weit drin. Definitiv!
K: Ich find’s toll, wenn die Leute das schon von hinten hören.

Und nicht vergessen: Es wurde Musik geschnitten. Ein Schelm, der Böses dabei denkt!

Wie sie fallen

Wie sie fallen

Man muss die Feste feiern, wie sie fallen, heißt es. Darum feierten Jan und ich am Wochenende unseren 60. Sozusagen. Jan kenne ich mittlerweile seit zwanzig Jahren, und es war einfach an der Zeit, dass wir überhaupt und sechzig Jahre geballte Lebenserfahrung zusammen feiern.

Das Ergebnis unserer Planungsmühen war eine sehr schöne Party mit vielen alten und neuen Freunden. Allen, die dabei waren, gebührt mein Dank für die mitgebrachte gute Laune. Die hat immerhin dazu geführt, dass ich erst um 5:30 Uhr am gestrigen Morgen ins Bett fallen konnte und mir deshalb heute Urlaub wünsche. Mehr als sonst.

Keinen Dank gebührt dem doofen Taxi-Fahrer, der unsere (leicht zu findende) Gaststätte nicht fand, seiner Zentrale gegenüber das aber nicht zugeben konnte. Besonderer Dank gebührt der Gaststätten-Angestellten, die meine Freundin und mich dann nach Hause gebracht hat.

Als Schmankerl gibt es einen Schnappschuss eines feiernden Raketenwissenschaftlers…

...enter night...“Exit light…”
Kidnapping Eugen (3)

Kidnapping Eugen (3)

Eugen schaute verwirrt. Gerade eben hatte dieser fiese Hüne, der sich Captain Grimm nannte, Manni aus der Zukunft eine verpasst.

„Du bist wirklich der größte Depp, der mir je über den Weg gelaufen ist“, hatte der martialisch wirkende Grimm gesagt, als ein zweiter Manni aus einer Luke* in der Wand erschienen war. Mit einem geröteten Kinn.

Noch mehr Trockeneis war dampfend zu Boden gefallen.

“Sind Sie Captain Grimm?”

“Zur Hölle, ja!” hatte der nicht wenig erstaunte Captain gesagt.

“Ein Anruf von Ihrer Mutter. Sie haben wohl vor der Zeitreise vergessen, Ihren Herd auszuschalten. Ihre Mutter sagt, sie sollen sich das Chaos jetzt anschauen, damit Sie wissen, warum Sie am besten gleich zurückkommen und das in Ordnung bringen. Aber zack, zack. Sie ungezogener Bengel, Sie.”

Ein Knurren war gefolgt, begleitet vom Klicken einer dann entsicherten Beretta.

“So sagte es Ihre Mutter! Entspannen Sie sich, Herr Grimm! Und stecken Sie bloß die Kanone weg”, hatte ein sichtlich nervöser Manni entgegnet. Der, der zuvor aus der Luke gekommen war, natürlich. Der andere hatte noch immer bewusstlos am Boden gelegen.

Einige Flüche brummend hatte sich Captain Grimm daraufhin verabschiedet.

“Wie in aller Welt hast Du das gemacht, Manni?” Eugen war verwundert und hatte Hunger. Mehr noch als Hunger hatte er Durst.

“Die Jungs haben immer ihre Schwachstellen. Und Zeitreisen kannst Du für echt tolle Tricks verwenden. Komm’ jetzt, wir müssen eine Zeitreise unternehmen, damit wir nicht in einem Paradoxon gefangen werden. Geht ganz fix.” Manni öffnete die Luke und stieg hinein, Eugen hinter sich her ziehend.

“Ist Paradoxon ein Gefängnis in Griechenland?” fragte Eugen. “Nach Griechenland wollte ich ja immer schon. Können wir nicht wenigstens griechisch Essen gehen?”

“Eugen, kannst Du für einen Moment die Klappe halten? Ich vertippe mich sonst”, sagte Manni aus der Zukunft und hantierte mit einigen flinken Bewegungen an einer Konsole mit vielen bunt leuchtenden Knöpfen.

“Ach, verdammt!” entfuhr es Manni, als die Lukentür wieder aufschlug und beiden die Sonne ins Gesicht schien.

“Hey Manni, ich frage die beiden Alten da drüben mal, ob sie was zum Futtern für uns haben.” Eugen stapfte aus der Luke zu zwei älteren Herren, die auf einer Steinbank saßen und die beiden Besucher neugierig anstarrten.

“Mahlzeit, Jungs! Könnt ihr mir sagen, wo ich hier auf die Schnelle zu ‘nem kühlen Bier und ‘ner Currywurst für meinen Freund und mich komme?”

“Du bist Eugen, nicht wahr?” sagte einer der Alten. “Setz’ Dich, mein Freund. Ich bin Aristoteles. Die meisten nennen mich Totti. Das neben mir ist Rakel.”

“Ich bin das Rakel von Elfi!” sagte der andere Alte.

“Na, du hast ja echt ‘nen Schuss”, sagte Eugen zu dem Rakel, seine Verwirrung langsam als Dauerzustand akzeptierend. “Was ist denn ein Rakel?”

“Ich weissage. Ich kenne die Zukunft!” sagte Rakel und klopfte sich stolz auf die Brust, während Totti die Augen verdrehte.

“Das Rakel von Elfi?” fragte Eugen und suchte in der sengenden Hitze nach einer Imbissbude.

“Jawohl. Ich bin sozusagen noch in Ausbildung. Wenn ich es schaffe, etwas wirklich Dramatisches vorherzusagen, wenn die Leute voller Ehrfurcht ‘Oh!’ ausrufen, dann habe ich es geschafft.”

“Dann bist du ein Oh-Rakel?” Eugen gab die Hoffnung auf einen schnellen Happen auf. Außer Steinsäulen, viel Sonne und den beiden Verrückten schien es hier nichts zu geben.

“Genau!” rief das Rakel freudestrahlend. “Darf ich dir etwas über deine Zukunft erzählen, Eugen? Warte – ich sehe… Ich sehe…” Das Rakel schien ein wenig in sich gekehrt und nahm seine Zeigefinger erst an seine Schläfen, steckte dann den rechten in seine Nase und den linken in sein rechtes Ohr. Schließlich warf er sich mit einem Ruck auf den Boden, schrie mehrmals “Agaaah, agaaah!” und blieb regungslos liegen. Totti trommelte mit seinen Fingern auf der Steinbank, während das Rakel sich langsam wieder aufrichtete und bedeutungsschwanger sein Wort an Eugen richtete.

“Du wirst Besuch bekommen von einem großen Krieger, aber nur kurz. Ein Freund wird seines Freundes Hammer verlieren und ein Omogone** sein Raumschiff.”

“Aha”, sagte Eugen. Das Rakel blickte verzweifelt erst Eugen, dann Totti an.

“Mist! Mist, Mist, Mist, Mist, Mist! Ich habe mir solche Mühe gegeben. Und was passiert? ‘Aha.’ Hast du eine Ahnung, wieviel Aha-Rakel es in Athen gibt, hm? Man kann die verdammten Straßen mit Ihnen pflastern!” Das Rakel setzte sich auf die Bank und drehte Eugen den Rücken zu. Manni trat neben Eugen.

“Ah, Manni aus der Zukunft! Sei gegrüßt!” sagte Totti mit einem spitzbübischen Grinsen. “Wieder mal vertippt?”

“Frag’ nicht. Bitte.” Manni scharrte verlegen mit den Füßen. “Das Gremium wird es richten müssen, das ist das, was mich wirklich ärgert. Nun, das und die Sache mit meinem Kinn.”

“Was ist mit deinem Kinn?” fragte Totti.

“Das erkläre ich dir ein anderes Mal. Komm Eugen, es ist Zeit zu gehen.” Manni zog Eugen an der Schulter Richtung Luke***.

“Und was machst du den ganzen Tag hier?” fragte Eugen mit Blick in Tottis Richtung.

“Ich denke”, sagte Totti.

“Das ist alles? Denken?” schrie Eugen, als die Klappe zufiel.

“Ja, das ist alles”, dachte Totti.

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Manni kam langsam zu sich und rieb sich sein Kinn. Dieser Grimm hatte ihm einfach Eugen entführt. Und ihn übel ins Gesicht gehauen.

Manni blieb nichts anderes übrig, als in die Zeitreisentrickkiste zu greifen.

“Ach, Eugen”, seufzte Manni aus der Zukunft.

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“Was ich dir noch sagen wollte: Oh!” sagte Totti.

“Zu spät”, murmelte das Rakel und schritt von dannen. “Ich gehe jetzt zu Elfi und hole uns Currywurst und ‘n Bier.”

“Ach, Rakel”, seufzte Totti.

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*Sparen Sie sich die Star Wars-Witze. Bitte. Wenigstens der Grammatik zuliebe.

** Lesen Sie es nach. Es lohnt sich.

*** Und es ist noch immer nicht der junge Skywalker.

Ein Bett im Dornfeld

Ein Bett im Dornfeld

An diesem gefühlten Montag muss ich meinen Post einfach mit einem schlechten Wortspiel betiteln. Nicht dass mir das leid tut. Tuten täte. Oder so.

Gestern abend habe ich Musik geschnitten. Für einen Karnevalsverein. Besser gesagt für deren Männerballett. Aber nicht das Männerballett fiel bei mir ein, sondern die beiden jungen Damen, die die choreografische und seelische Betreuung innehaben.

Auf mein Geheiß und zur Arbeitserleichterung haben sie brav zwei Flaschen trockenen Dornfelder mitgebracht. Und sind beide mit dem Auto gekommen. Das wiederum bedeutete, dass ich einen Großteil dieser zwei Flaschen trockenen Dornfelder alleine trinken musste. Denn: Welcher gute Gastgeber hätte die zweite Flasche verschlossen gelassen?

So etwas kann nur unweigerlich zu einem gefühlten Montag führen. Keine startenden Raketen heute. Bitte.

Time & Space und was Axl Rose damit zu tun hat

Time & Space und was Axl Rose damit zu tun hat

Die Zeit verfliegt, und der unnötigste Blog der Welt setzt trotz seines jungen Alters schon Schimmel an. Muss das sein?

Nun, wenn ich den Lotto-Jackpot am kommenden WE knacke, muss das sicher nicht sein. Aber man muss sein Leben vor allem damit verbringen, es zu leben, und nicht, es anderen darzulegen.

Glaube ich zumindest.

Wenn man sich Dieter Bohlen anschaut, kann man von diesem Glauben sehr schnell abfallen. Und damit komme ich zur philosophischen Frage des Tages:

“Ist das Leben einer Person ein Nicht-Leben, wenn die Musik, die diese Person macht, Nicht-Musik ist?”

Ja, Dieter hat seinen eigenen Charme, und er hat es nach George W. als zweiter geschafft, in meinem Blog Erwähnung zu finden. Aber von Modern Talking bekomme ich seit Jahren schon Dünnschiss. Wie auch von George W.s Politik. Aber hey, wir wissen ja, dass den das mal so was von gar nicht interessiert. Mit Dieter wird das nicht anders sein.

Manchmal glaube ich, wenn das Primaten-Männchen anstatt zum Bäcker nach Washington in die Politik gegangen wäre, würde es nicht anders aussehen. Nicht das Primaten-Männchen, sondern die Politik.

Dieses soll im übrigen ein völlig unpolitischer Blog sein. Im gleichen Maße quasi, wie man behaupten kann, nicht Teil dieser Welt zu sein. Welcome to the jungle, wie es schon einst der gute Axl besang.

Oder auch beschrie. Konnte man ja öfter nicht so gut unterscheiden. Sind es die Wehen? Wird jemand erstochen? Nein, es ist Axl Rose, der gerade aus dem Dschungel kommt. Oder aus Paradise City. Wer das G’n’R-Debüt “Appetite For Destruction” sein eigen nennt, weiß, dass man beim Hören nicht zum Drogenkonsum angeregt wird, es beim Drogenkonsum aber durchaus anregend ist, die Scheibe zu hören. Kann ich mir vorstellen.

Was geht denn bitte über eine fette Party mit einem Eimer Jackie-Cola, während man zu Paradise City abmosht? Nichts, außer es gibt zwei Eimer Jackie-Cola. Danke, Axl.

Was ich noch hinzufügen muss, liebe Kinder: Drogen sind scheiße. Und wenn euch einer sagt, er kann verantwortungsbewusst damit umgehen, dann lügt er sich selbst und alle anderen an.

In diesem Sinne, hoch die Tassen, Mucke an und prost, Kasper!