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Tag: Herr Jamaleddine

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XIX

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XIX

In Zeiten, in denen Raketentreibstoff immer unerschwinglicher wird, ist in meinem Raketenlabor Kostendisziplin* gefragt. Wie auch andernorts werden werden hier einzelne Raketenwissenschaftlerteams in regelmäßigen Abständen umstrukturiert und umbenannt. Wegen des allgemeinen Kostendrucks ist in solchen Fällen Kreativität gefragt, um weiterhin die richtige Fahne hochhalten zu können.


Praktisch und flexibel: Jede weitere Änderung der Abteilungsbezeichung ist im Nu umgesetzt.

Auch Schutz vor den Zündungsblitzen bei Raketenstarts oder Forschungsmonitorstrahlung muss der Raketenwissenschaftler von heute oft selbst vornehmen. Der Herr Schmidt aus meinem alten Raketenlabor hat das dokumentiert. Zu sehen ist der Herr Jamaleddine, der mit eigens besorgter Strahlenschutzbrille dem grellen Licht des brennenden Raketentreibstoffes trotzt.


Kein Fehler in der Matrix: Herr JamaleddiNeo bleibt vollkommen gelassen.

Ich für meinen Teil werde mich jetzt wieder ins kürzlich installierte Hamsterrad setzen, damit hier heute abend nicht das Licht ausgeht.
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*Auf Bullshitbingo-Neudeutsch auch gerne “cost containment” genannt.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil X

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil X

Heute ist der Herr Jamaleddine aus dem Urlaub zurückgekommen. Den hatte er sich auch redlich verdient.


Der Herr Jamaleddine hat gut lachen.

Doch der Herr Jamaleddine ist nicht nur einfach zurückgekommen, er hat auch noch im Urlaub an gequälte Raketenwissenschaftlerkollegen wie mich gedacht und etwas mitgebracht.

Er war nämlich in Damaskus, und da gibt es neben einigen Syrern und dem Präsidenten Assad auch einen Familienbetrieb, der arabische Pralinen herstellt.* “Rose Damas” heißen die und machen ihrem Namen alle Ehre.


“Pistachio Mabroomeh”, eine Sorte von vielen. Feine Nudeln um Pistazien, das ganze mit Honig verfeinert, und was sonst noch so dazugehört.

Ja, es ist wahr, diese Köstlichkeiten schmecken, als hätte Gott selbst sie gemacht. Das ist wegen der ganzen Moslems in Damaskus zwar eher unwahrscheinlich. Aber es muss ja nicht der Gott der Christen gewesen sein und könnte darum beweisen, dass Allah konfiserietechnisch ganz schön Glanz auf dem Hammer hat.** Isst sich sehr viel angenehmer als Schokolade, ist nicht so aufdringlich süß und sehr raffiniert mit Rosenwasser u. ä. geadelt.

Aber am tollsten ist, dass der Herr Jamaleddine mir gleich ein ganzes Kilogramm mitgebracht hat. Wie schon des öfteren, muss ich ja sagen. Das sieht ausgepackt übrigens so aus:


Im echten Leben noch größer und leckerer

Und was habt ihr damit zu tun? Nun, ihr dürft neidisch sein, wenn ihr es noch nicht kennt, und noch viel neidischer, wenn ihr es schon kennt.

Jetzt darf ich nur in nächster Zeit den Sport nicht so oft ausfallen lassen.***

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*Der Laden heißt Semiramis und man kann auch online bestellen. Kostet zwar etwa 50% mehr, als wenn man vor Ort ist, aber einmal im Leben sollte die Naschkatze von Welt das probiert haben. Und selbst wenn man vor Ort ist, muss man zwei Tage Wartezeit in Kauf nehmen, weil immer nur frisch auf Bestellung produziert wird.

**Ich hoffe, davon fühlt sich jetzt keiner auf den religiösen Schlips getreten.

***Auch wenn die “Rose Damas”-Leckereien weniger Kalorien haben als Schokolade.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VI

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil VI

Herr Jamaleddine hat Heißhunger und ist wahrscheinlich schwanger. Dabei hat er doch schon eine Tochter. Bestimmt hat er zuviel gezaubert. Radioaktivität hat echtes Überraschungspotenzial. Vor Strahlung sind wir in diesem Rakentenforschungslabor zwar gut geschützt, aber ich glaube, das Essen in der Kantine ist es nicht. Zu diesem Schluss muss man zwangsläufig kommen, wenn man die armen Gestalten sieht, die dort umherirren.

So ist es es auch wenig verwunderlich, dass die Raketenforscherkantine im Keller dieses Labors zu finden ist. Von draußen kann keiner sehen, was drinnen los ist, und eventuelle Opfer der Kochkunst sind im gleichen Moment schon unter der Erde. Bei einigen glaube ich jedoch, dass sie von eben dort kommen. Mir fehlen nur noch die Beweise.

Und apropos Keller: Dany, die das Männerballett trainiert, medizinisch wertvolles Voodoo beherrscht und dereinst Ärztin werden will, setzt im Keller tote Schweine wieder zusammen. Sagt sie wenigstens. Frankenschwein ist demnach nicht mehr nur ein Schimpfwort für einige Einwohner Bayerns. Wie auch immer: Ich sollte sie mal fragen, ob sie bei uns in der Kantine experimentieren möchte. Ich wäre sehr interessiert zu sehen, was sie dort alles zusammensetzen könnte.

Es scheint sich im übrigen zu lohnen, Raketenwissenschaftler zu kennen, wenn man ins Fernsehen möchte. Silke ist dieses Jahr 30 geworden. Darüber muss selbstverständlich das ZDF berichten.

Ich lasse mir damit noch bis zum 40. Zeit. Mit dem 30 werden, meine ich. Jaja, Raketenforschen hält jung.

Der Krieg der Magier (2)

Der Krieg der Magier (2)

Raketenwissenschaftler scheinen im Allgemeinen einen Hang zur Antigravitationsmagie zu haben. Das ist ja auch ganz gut so, schließlich sollen die Raketen, die sie erforschen, die Gravitation auch überwinden können.

Einer meiner einzigartigen Kollegen, der Herr Jamaleddine, hat neulich aus dem Stand und ohne vorher je geübt zu haben, mit seiner eigenen Tasse gezaubert. Er hat dabei vollbracht, was der Herr Schmidt erst nach jahrelangem Training, Meditation und universeller Kontemplation geschafft hat:

Antigravitationsmagie, Stufe 2. Mit Löffeln.


Herr Jamaleddine zaubert.

Ich bin schwer beeindruckt, was meine Kollegen so auf dem Kasten haben. Herrn Jamaleddine steht eine große Zukunft bevor, so viel ist sicher. Außerdem hat er gestern brühwarme Cola light aus unserem Automaten für gekühlte Getränke gezaubert. Wahrscheinlich ist das aber nur eine Nebenwirkung der Entladung der ganzen astralen Energie hier.

Wie lange wird die adäquate Antwort des Magiermoguls der Friedrichsdorfer Raketenleitzentrale auf sich warten lassen? Kann es zu den gezeigten vier Löffeln noch eine Steigerung geben?

Ich gespannt. Aber so was von.