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Tag: Kurshaus Ginsheim

Hotel im Wohnzimmer

Hotel im Wohnzimmer

Gestern abend war ich mit meiner besseren Raketenwissenschaftlerhälfte im legendären Kurshaus zu Ginsheim, wo FrauvonWelt charmant conférencierte und Erdge Schoss Gebinde aus allen Lebens- und Hanglagen servierte.

Anlass hierfür war ein Wohnzimmerkonzert mit Liza da Costa und Tilmann Höhn, die die singende und gitarrezupfende Hälfte des Quartetts Hotel Bossa Nova bilden, zusammen aber alles andere als unvollständig erklangen. Ganz im Gegenteil, das dreistündige (!) Programm verging wie im Fluge nach Portugal oder Südamerika. Ganz gleichberechtigt brachten die Zwei jazzigen Bossa Nova auf die 3 m²-Bühne, mal melancholisch, mal fröhlich beschwingt. Während die bezaubernde Liza da Costa den Liedern ihre Seele verlieh, bildete Tilmann Höhn eine magisch-manische Ein-Mann-Kapelle, die mir mehr als einmal den Kiefer herunterklappen ließ.

Kurzum, wer nicht Teil der halben Dutzend Handvoll Anwesenden war, hat etwas versäumt. Wen’s reut, dem kann die Tube helfen.

Jeder Schoss ein Grober Treffer

Jeder Schoss ein Grober Treffer

Ich war da, und es war wie erwartet einfach großartig.

Wer schon immer wissen wollte, warum Frauen keinen Rüpel haben sollten (und wenn schon im Gesicht) und warum James Last so einen toll funktionierenden Plasmafernseher besitzt, auf dem er Steven Seagals Hamster beobachtet, oder ob man mit drei Gebinden intus mit den Dessous seiner Künstlergattin noch eine Spülmaschine trotz des berühmten tschechischen Schdeggers reparieren kann, der war am Samstagabend im Kurshaus zu Ginsheim bestens aufgehoben, als die legendären Herren Schoss und Grob genau diese und noch andere Fragen auf Ihre ganz eigene Art und Weise zu beantworten wussten.*

[edit] In der nächtlichen Ermüdung habe ich doch glatt vergessen, die spektakuläre Tanzeinlage von Herrn Schoss höchstselbstgegebener Ein-Mann-Gesangs-Vortruppe Viktor Vaudeville zu erwähnen. Das war voller Körpereinsatz mitten durch die rasende Menge! [/edit]

Und für alle, die sich jetzt ärgern, oder dies auch schon zuvor taten, anbei mit der vorweggenommenen Erlaubnis der beiden Herren ein Bonbon aus der Tube:

Das Intro von Herrn Grob mit Herrn Schoss an der Shizznithandycam (uncut!)

[edit2] Begeisterungsbekundungen übrigens auch bei FrauvonWelt, KonFerenz, Herrn Schoss (über Herrn Grob und das tolle Publikum) und Herrn Grob (über Herrn Vaudeville und das tolle Publikum). [/edit2]

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*Dieser Absatz besteht aus exakt einem Satz, die Fußnote nicht mitgezählt. Es ist sicher nicht der längste Satz der Welt, aber sicher einer der längsten in greifbarer Nähe. Das ist übrigens auch in anderen Lebenslagen eine überzeugende Philosophie.

Von Scheißdreck und Nachbarschaftshilfe

Von Scheißdreck und Nachbarschaftshilfe

Gestern abend erschütterte die Naturgewalt einer Bloglesung die Blogosphäre, das Kurshaus in Ginsheim und vor allem die Zwerchfelle aller Anwesenden.*

Die Herren Ettore Schmitz und Erdge Schoss gaben unter dem Motto “Schoss’n’Schmitz lesen live! Das Ding. Ding!” zum Besten, was Sie am besten können, nämlich ihr Erdachtes und und meist auch Notiertes.

Nachdem die hingebungsvolle Cheforganisatöse From Hell FrauVonWelt für Anstand und Disziplin gesorgt hatte, durfte ich (!) die beiden Herren mit einem kurzen** Vorkommentar ankündigen. Und meine Worte erwiesen sich auf schon fast prophetische Art und Weise als richtig.

Hat man bereits beim Lesen der Werke einen Heidenspaß,*** so ist die Präsentation durch die Gentlemen selbst die Krönung, um die man als nur ansatzweise blogophil angehauchter Mensch nicht herumkommt. Wer nicht da war, sollte sich schämen, oder ärgern, oder gleich beides. Und zwar grün und blau.

Denn wenn Schmitz erst seine mundartpreisgekrönte Stimm- und Gestengewalt loslässt und mit Hans Zulu und einem Raumschiff der Kreditverweigerungshölle entflieht und just auf dem bierzeltbestückten Parkplatz des nächsten Abholmarkts landet und Schoss trockenst über Keramikstecker tschechischer Manufaktur, Dieselnotstromaggregate und allerlei schräge Gestalten mit schwulifanten Panzerspähwagen referiert, dann weiß man, dass man entweder ganz schnell verschwinden und die Artikel der aktuellen Ausgabe des Playboy lesen sollte, ja, oder dass man dort, wo man sich gerade befindet, genau richtig ist.****

Als Bonus konnte man die beiden Stars des Abends vorher und nachher in persona kennenlernen und feststellen, dass sie nicht nur äußerst begabte, sondern auch äußerst sympathische Zeitgenossen sind, auch wenn sie meine spontanen Heiratsanträge dankend, aber bestimmt ablehnten.


Guter Tropfen höhlt das Bein: Schmitz’n’Schoss

Nicht verschwiegen werden soll die sich der Lesung anschließende gemeinschaftliche Erstellung des Kunstwerks, dass eigentlich auf eBay versteigert werden sollte, von dem ich aber glaube, dass die jederzeit kamerabewehrte FrauVonWelt es lieber selbst behält, um damit irgendwann den Enkeln eine schräge Freude zu machen.


Hundertwasser wäre stolz. Ganz sicher.

Kurzum: Ein grandioser Abend, der Appetit auf mehr macht. Mehr Nachbarschaftshilfe. Mehr Scheißdreck. Mehr Schoss’n’Schmitz.

[edit] Ähnlicher Meinung waren übrigens auch die ebenfalls zu meiner Freude anwesenden Murmeltier Phil, die Frau Stubbornita,***** der Herr Stockfisch und der Herr Beil. [/edit]
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*Auch die der Kurshausbewirtschaftungsbetreiber, die sich eigentlich unauffällig hinter Theke und in der Küche aufhielten.

**Und man dankte mir später ganz zu Recht, dass es nicht länger gedauert hatte.

***Warum heißt es eigentlich Heidenspaß? Wahrscheinlich dürfen die vermeintlich Strenggläubigen einfach keinen Spaß haben. Vor allem keinen Heidenspaß, und schon gar keinen Spaß mit Heiden. Und mit Heidi auch nur, wenn sie ebenfalls streng gläubig ist und den Spaß keiner sieht, der auch streng gläubig ist.

****Ich lese die Artikel im Playboy nicht und habe auch gestern abend nicht damit angefangen.

*****Frau Stubbornita war sogar nebst Gatten aus der Schweiz angereist. Respekt.