Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftler, Teil XXIX
Es ist tatsächlich wahr! Nach einer langen Zeit der Trennung ist mein alter Raketenwissenschaftlerkollege, der Herr Schmidt, zurück in meinem Raketenlabor. Der ein oder andere wird sich fragen, was er nach den Experimenten mit Magie und Raketenwissenschaftlerhalsschmuck so getrieben hat. Ich weiß es, und ich werde das Wissen selbstverständlich mit seiner Fangemeinde* teilen.
Der Herr Schmidt ist nämlich unter die Künstler gegangen. Man muss allerdings sagen, dass er besser an Raketen forschen kann, und deshalb kein einziges seiner Werke verkaufen konnte, was ich persönlich gar nicht verstehen kann. Um unser Raketenlabor, das sonst auch alles kauft, was ein aufstrebender Künstler dahingerotzt kreiert hat, davon zu überzeugen, auch seine Bilder abzunehmen, hat der Herr Schmidt sich in seiner Verzweiflung ein großes Künstlervorbild und ein Ohr genommen, und zwar mit seinem Apfelmesser.
Dass das irgendwie eine blöde Idee war, hat der Herr Schmidt alsbald an den Schmerzen und dem vielen Blut gemerkt, und nicht zuletzt an dem Umstand, dass er seine Brille nun gar nicht mehr ordentlich aufziehen konnte.
Also hat er kurzerhand sein selbstverständlich sauber abgetrenntes Raketenwissenschaftlerkünstlerhörorgan wieder angeklebt und forscht jetzt wieder mit mir.
Bringt die größten persönlichen Opfer für die Kunst: Der Herr Schmidt.
Respekt, Herr Schmidt, und willkommen zurück!
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* Ja, liebste Frau von K., damit sind genau Sie gemeint!