Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XVIII

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XVIII

Letzte Woche war ich morgens noch einmal in meinem alten Raketenlabor. Ich hatte nämlich dort einst eine Raketenblaupausendatenbank gebaut und musste meinen Ex-Raketenwissenschaftlerkollegen noch ein wenig erklären, wie man das Datenchaos produktiv nutzen kann.

Natürlich habe ich mich sehr gefreut, alle alten Gesichter wiederzusehen, aber ich mache mir ernsthaft sorgen um den Herrn Schmidt. Er hatte zwar extra und nur für mich seine Biene-Maja-Krawatte* angezogen, aber ich musste auf seinem Labortisch einen ärztlichen Hinweis finden, der mich aufschrecken ließ: Nicht nur, dass der Herr Schmidt vor lauter Trennungsschmerz zum Arzt** muss, nein, der Arzt muss ihn noch explizit bitten, vorher keinen Alkohol zu trinken. Trinkt er am Ende wegen mir?


Auch in den schlimmsten Lebenslagen noch gut gelaunt: Der Herr Schmidt.

Ich rede mir einfach ein, er hätte nur meinen Weggang über Wochen überschwänglich gefeiert. Das ist zwar bestimmt gelogen, aber es beruhigt mein Gewissen.

Und wer jetzt behauptet, ich sollte mehr trinken und weniger schreiben, der ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.
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*Schade eigentlich, dass der Herr Schmidt nicht Mayer heißt, sonst wäre er für einen schönen Wortwitz gut gewesen.

**Der Arzt heißt Herr Schmitt und hat sogar den gleichen Vornamen wie der Herr Schmidt, freut sich aber angeblich nie besonders, den Herrn Schmidt zu sehen. Tsk.

10 thoughts on “Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XVIII

  1. alkoholverbot?! dieser arme mensch. wenn wir alle mehr trinken würden, wäre die welt eine bessere. (außer für die mit der schlechten leber.)

  2. Nicht jeder Mensch auf dieser Welt wird so vermisst.. haben Sie Mitleid und Verständnis für den Herrn Schmidt – er hat sich offenbar so sehr gefreut, Sie wiederzusehen, das ist ja offensichtlich. Sie scheinen eine riesige Lücke in seinem Leben gerissen zu haben.. Gehen Sie sorgsam mit dieser Verantwortung um! Tragen Sie dieses Bündel mit Fassung! Es macht Sie stärker! Und den Herrn Schmidt sicher auch.
    Herzlichen Gruß, FrauVau (die sich mal ein Beispiel an Ihnen genommen hat und ihren Blog wiederbelebt hat.. mal schaun, für wie lange..)

  3. Medizinisch, werter Herr Scheibster, hat das seine Richtigkeit. Wobei es allerdings eine Frage der Füllhöhe ist, denn eine Krawatte wie diese benötigt mindestens 2,4 Promille. Der Träger selbst kann dabei ruhig nüchtern bleiben, kein Problem.

    Herzlich
    Ihr Erdge Schoss

  4. In solch eine Krawatte, Herr Schoßnochmal, kriegen Sie ja überhaupt nur was rein, wenn Sie alles schon von Anfang an schräg halten – oder Herrn Schmidt insgesamt. Herr Scheibster: trinken Sie mit, dann kriegen Sie auch so tolle Rezepte und wir stellen die dann in unseren Blogs aus und dann können Sie das natürlich Ihrerseits wieder kommentieren. Oder umgekehrt. Äh…ja.
    Recht so! (Cleese, Clockwise)
    Herzhaft:
    Ihr
    Fillinger E. Schmitz

  5. Sehen Sie, werter Herr Schmitz, diesen Vorsprung wissensseits auf Großmarktbeständen sonder Zahl, sechs Öchsle mindestens, den hat man oder man hat ihn nicht. Schräghalten, den ganzen Herrn, klar, was sonst?

    Mannmann
    Ihr Erdge Schoss

  6. @der.grob: Ich weiß nicht. Nun, zumindest auf George W. trifft das zu.

    @Frau Vivaldi: Ach, FrauVau, mit Mitleid, Verständnis und Wiederbelebung ist das so eine Sache… Ich gebe mein Bestes, aber derzeit lebe ich mal wieder weitestgehend außerhalb der Blogosphäre.

    @Erdge Schoss: Werter Herr Schoss, Sie haben die Krawatte doch tatsächlich als getarnten Flachmann enttarnt. Der Herr Schmidt wird sich etwas Neues einfallen lassen müssen.

    @Ettore Schmitz: Auf die Rezepte komme ich noch zurück, mein lieber Herr Schmitz!

    @Ole: Ach, Ole, das waren jetzt aber mehr Details, als ich eigentlich lesen wollte. ;o)

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