Werbärmlich
Seit es das Internet gibt, wünsche ich es mir werbefrei. Banner, Pop-Ups, “Sie haben gewonnen”, Klick-mich-hier, Klick-mich-da: Ätzend.
Dass es auch hier bei nur um schnöden Mammon geht, ist klar. Dass man trotzdem beim Schalten von Werbung, gleich wo und auf jeden Fall bei Google kurz den Verstand einschalten sollte, ist eigentlich selbstverständlich.
Die unten gezeigte Werbeeinblendung offenbarte sich mir auf einer Website, die sich mit Gesundheitsthemen beschäftigt. Ob deren Besucher für das beworbene Produkt die richtige Zielgruppe sind, entzieht sich meiner Kenntnis, aber die Pietätlosigkeit ist in meinen Augen kaum zu toppen.
“Herbert, das Peterle ist tot, schau doch gerade mal im Internet nach ‘nem Sarg!”
Wohl eher nicht.
8 thoughts on “Werbärmlich”
im internet sollen die aber günstiger sein. zumindest die gebrauchten.
(werter herr scheibster, ich kann ihnen versprechen, bei mir wird es niemals werbung geben. niemals.)
Möglicherweise erweitern demnächst die bekannten Preissuchmaschinen ihr Angebot um Kindersärge. Verwundert wäre ich nicht.
Und das mit Ihrem werbepauselosen Blog glaube ich Ihnen einfach mal so. Von der Werbung, die Sie berechtigterweise für sich selbst machen, natürlich abgesehen.
Ich find mal saukomisch.
Fand ich’s im allerersten Moment auch, bis ich daran dachte, wie sich Leute fühlen mögen, die tatsächlich mal ein Kind zu Grabe tragen mussten.
das is einfach mal total geschmacklos.
das schreit nach einer neuen werbeanzeige: “moralisch für werbetexter – nur xneunundneunzig!!”
Eine Marktlücke, mein lieber Herr Pulsiv, eine Marktlücke. Der Bedarf muss nun nur noch unter den Bedürftigen erkannt werden!
Man kann sich schwer vorstellen, dass Eltern in dieser grauenhaften Situation im Internet nach Särgen suchen. Andererseits hätte ich selbst Schwellenangst vorm Bestatter. Schließlich war ich noch nie bei einem, und in der Stunde der Not einem unbekannten Menschen sich selbst anzuvertrauen… auch keine schöne Vorstellung.
[/ernste fünf minuten]
Oft ist es leichter, sich einem unbekannten Menschen anzuvertrauen als einem, den man schon lange kennt. Aber sei’s drum.