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Category: Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XII

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XII

Es ranken sich viele Geheimnisse um uns Raketenwissenschaftler. Eines möchte ich heute lüften.

Der Raketenwissenschaftler an sich ist traditionsbewusst, trotz des ganzen Forscherdranges. Da die Affen vor den Menschen da waren, wurde aus diesem Traditionsbewusstsein heraus 1959 Rhesusaffe Sam der erste Affe im Weltraum – noch vor dem ersten Menschen. Das war derart erfolgreich, dass man dazu überging, Affen auch in der Raketenforschung einzusetzen.

Diese Entwicklung erreichte einen neuen Höhepunkt, als jüngst der erste Orang-Utan Raketenwissenschaftler wurde. Wer es nicht glaubt, sollte sich diesen authentischen Screenshot aus unserem internen Raketenwissenschaftlerverzeichnis anschauen.


Da behaupte noch einer, unsere russischen Kollegen hätten keinen Humor. Das ist kein Fake. Indianerehrenwort.

Unfug, sagt ihr? Nun, warum ist dann Sams Rakete 1959 nicht explodiert, aber die Challenger 1986 mit der ersten Frau an Bord einer Raumfähre, hm?

Ich ziehe mich jetzt in meinen Raketenbunker zurück, weil ich dieses Geheimnis ausgeplappert habe und die Repressalien fürchte.

Und weil ich gerade keine fünf Euro für die Chauvikasse einstecken habe.

Die gotische Kathedrale auf meiner Stirn (4)

Die gotische Kathedrale auf meiner Stirn (4)

Es gibt Dinge, die ich nicht so einfach los werde, und zwar in doppeltem Sinne. Sie verfolgen mich, bis ich sie poste, sind aber doch einen Post eigentlich gar nicht wert.

Im Sinne von “Dumb Speech For The Free” feuere ich diese Schoten jetzt los.

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Was singt der verliebte Eisstockschütze?

“I just curled to say I love you.”

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Wenn im Klamauk-Klassiker “Dumm und Dümmer” Protagonist Lloyd Christmas seine Angebetete Mary Swanson geheiratet hätte, würde diese danach Mary Christmas gehießen haben.*

Und neulich habe ich eine Weihnachtskarte** von einem Herrn Ripp bekommen. Da dachte ich, Mensch, wenn der Herr Ripp die Frau Schermitkraut heiraten täte, könnte die sich Ripp-Schermitkraut nennen. Wie cool wäre das denn?***

Jetzt weiß ich auch, warum der Herr Dahinten niemals in Holland den Herrn Rhein heiraten wird****, und warum mein Kollege, der Herr Heck, den Namen seiner Frau angenommen hat. Früher hieß der Herr Heck nämlich Herr Nicht, und so wollte er einfach nicht heißen.

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Nun, ich bin erleichtert, das alles endlich los zu sein. Danke für die Nachsicht.

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* Ein Easteregg, und leider nicht von mir.

** Ja, so lange verfolgt der mich schon.

*** Nun, jedenfalls in Hessen.

**** Die zwei gibt es wirklich, jeder für sich, und mehr weiß ich leider auch nicht.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XI

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XI

Hier sind offenbar die Chaos-Tage angebrochen.

Der Herr Heck, einer meiner Raketenwissenschaftlerkollegen, hat seinen Bildschirm kaputt gemacht. Das sah dann so aus:


Hier den Bildschirm einfach rechts herum drehen ist leider keine Lösung

Zum Glück konnte ich das in meiner De facto-Funktion als IT Supporter wieder richten.

Als nächstes versuchte der Herr Schmidt*, Kernspaltung bei einem Apfel zu betreiben und amputierte sich dabei fast die linke Hand. Unser De-Jure-Ersthelfer und Hobbychirurg, der Herr Gottschalk, konnte sie zum Glück wieder annähen. Bewundernswerterweise hat der Herr Schmidt gleich weitergearbeitet und kaum das Gesicht verzogen. Ein echter Teufelskerl, der Herr Schmidt.


Na gut, ein bisschen hat er schon geschrien. Das war aber vor Wut, dass nicht noch mehr passiert ist.

Schließlich und zu guter Letzt befindet sich auf diesem Stockwerk meines Raketenlabors ein Schulungsraum, der von vielen anderen Raketenwissenschaftlern rege genutzt wird. Jeden Tag. Die Tatsache, dass dort drinnen immer zu wenig Stühle stehen, führt zu einer gemeinen Variante der “Reise nach Jerusalem”. Man muss beispielsweise abwägen, ob es besser ist, den Rest des Tages im Stehen zu forschen oder zu hungern.**

Als wäre das nicht genug, ist dieses Stockwerk auch noch streng geheim und deswegen bestens gesichert. So ertönt ein Alarm, wenn die Tür nach draußen länger als 19,4 Sekunden geöffnet ist. Und weil hier alles so streng geheim und schützenswert ist, ertönt der Alarm viel lauter als in den anderen Stockwerken.***

Da die anderen Raketenwissenschaftler, die den Trainingsraum besuchen, das aber nicht wissen, weil sie ja normalerweise woanders forschen, halten sie ihren Kollegen auch schon mal länger die Tür auf. Oft genug zu lange. Dann klingt es so, als wären bei McDoof die Pömmes fertig, nur doppelt so schnell und zwanzig mal so laut. Eine startende Rakete in fünf Meter Entfernung könnte nicht lauter sein.

Ist aber nicht sooo schlimm, denn nach nur etwa dreißig Minuten hört dieses fieseste Geräusch auf Mutter Erde von selbst wieder auf. Zugegeben, wahrscheinlich sind es nur etwa fünf Minuten, aber die Zeit dehnt sich in solchen Momenten dramatisch. Die meisten meiner Kollegen haben sich mittlerweile daran gewöhnt und können mit Tinnitus und Hirnblutungen ganz gut leben.


Nur wegen des oberstylishen “Schutzengel”-Feuerzeugs ist Herrn Schmidt nicht mehr passiert. Sagt er. Ein gutes Beispiel für die Auswirkungen des doofen Alarms auf die allgemeine psychische Verfassung.

Und wer jetzt behauptet, ich würde ganz furchtbar übertreiben und mir sei einfach nur langweilig, ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.
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* Treue Leser kennen ihn auch als den Bad Sodener Erzmagier.

** Oder nicht im nächsten Raketenwissenschaftlermeeting zu erscheinen. Oder sich in die Hose zu machen.

*** Dieser Alarm verstößt meines Erachtens gegen die Genfer Konventionen. Die letzte Taube, die am Fenster vorbeiflog, als der Alarm lief, ist einfach explodiert.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil X

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil X

Heute ist der Herr Jamaleddine aus dem Urlaub zurückgekommen. Den hatte er sich auch redlich verdient.


Der Herr Jamaleddine hat gut lachen.

Doch der Herr Jamaleddine ist nicht nur einfach zurückgekommen, er hat auch noch im Urlaub an gequälte Raketenwissenschaftlerkollegen wie mich gedacht und etwas mitgebracht.

Er war nämlich in Damaskus, und da gibt es neben einigen Syrern und dem Präsidenten Assad auch einen Familienbetrieb, der arabische Pralinen herstellt.* “Rose Damas” heißen die und machen ihrem Namen alle Ehre.


“Pistachio Mabroomeh”, eine Sorte von vielen. Feine Nudeln um Pistazien, das ganze mit Honig verfeinert, und was sonst noch so dazugehört.

Ja, es ist wahr, diese Köstlichkeiten schmecken, als hätte Gott selbst sie gemacht. Das ist wegen der ganzen Moslems in Damaskus zwar eher unwahrscheinlich. Aber es muss ja nicht der Gott der Christen gewesen sein und könnte darum beweisen, dass Allah konfiserietechnisch ganz schön Glanz auf dem Hammer hat.** Isst sich sehr viel angenehmer als Schokolade, ist nicht so aufdringlich süß und sehr raffiniert mit Rosenwasser u. ä. geadelt.

Aber am tollsten ist, dass der Herr Jamaleddine mir gleich ein ganzes Kilogramm mitgebracht hat. Wie schon des öfteren, muss ich ja sagen. Das sieht ausgepackt übrigens so aus:


Im echten Leben noch größer und leckerer

Und was habt ihr damit zu tun? Nun, ihr dürft neidisch sein, wenn ihr es noch nicht kennt, und noch viel neidischer, wenn ihr es schon kennt.

Jetzt darf ich nur in nächster Zeit den Sport nicht so oft ausfallen lassen.***

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*Der Laden heißt Semiramis und man kann auch online bestellen. Kostet zwar etwa 50% mehr, als wenn man vor Ort ist, aber einmal im Leben sollte die Naschkatze von Welt das probiert haben. Und selbst wenn man vor Ort ist, muss man zwei Tage Wartezeit in Kauf nehmen, weil immer nur frisch auf Bestellung produziert wird.

**Ich hoffe, davon fühlt sich jetzt keiner auf den religiösen Schlips getreten.

***Auch wenn die “Rose Damas”-Leckereien weniger Kalorien haben als Schokolade.

Großes Krawattensterben

Großes Krawattensterben

Verflucht.

Heute ist Weiberfastnacht. Oder Weiberfasching. Oder Weiberkarneval. Wie schon erwähnt, die Hessen sind da nicht so differenziert.

Das heißt aber auch, dass heute Krawatten* ein schweres Dasein haben werden, trotz hessischer Namensindifferenz.


Schnipp, schnapp, Krawatte ab (Foto kommt aus der Wikipedia)

Und ich Depp habe heute morgen eben nicht das Weiberfaschingsmodell angezogen, sondern eines, dass den schnellen Scherentod noch nicht erleiden soll. Die Frage, die sich daraus ergibt, ist folgende:

Welcher Schmerz ist schlimmer: Ohne Krawatte als Feigling dazustehen oder den vorzeitigen Verlust einer Seidenkrawatte?

Ich tendiere sehr in Richtung Feigling. Zum Glück sind in meiner Abteilung wenigstens keine Frauen, die mich dafür verspotten könnten.**

Aber Kräppel gibt es heute, weil der Herr Schmidt so nett war, welche mitzubringen. Weil ja Weiberfasching ist.

Deswegen Motto des Tages:

Hast du deine Krawatte um
und siehst Scheren in Frauenhänden,
dann, mein Lieber, sei nicht dumm
und tue schnell zur Flucht dich wenden!

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*Ohne Zweifel eines der unnötigsten Kleidungsstücke, die je erfunden und ihren Weg in den Kleidungskodex gefunden haben.

**Richtig, keine Frauen, nur Männer, sprich: Entspanntes Raketenforschen.