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Category: Fünf Worte, ein Gedicht

Fünf Worte, ein Gedicht: Es war einmal in Wuppertal

Fünf Worte, ein Gedicht: Es war einmal in Wuppertal

Die zweite Ausgabe der “Fünf Worte, ein Gedicht”-Reihe wurde bestückt von Frau Vivaldi (“Sülze”), Herrn Pathologe (“Differenzialanalyse”), Herrn Schoss (“Wuppertal”), dem Leif (“Waidmannsdank”) und Frau Cara (“Inquisition”). Besten Dank und et voilà!

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Es wollt’ dereinst in Wuppertal
ein Angler angeln einen Wal.
Drum fuhr er an die Wupper raus
und warf dort seine Angel aus.

Als ein Wanderer ihn fragte,
was er denn so mache, sagte
er, er erwarte Moby Dick,
den wollt’ er fangen mit Geschick.

Und wenn er ihn erst hätte, dann
wollt’ fachmännisch er ihn zerlegen,
und mit der Hilfe von zehn Mann
von vorn bis hinten ihn zersägen.

Der Angler wetterte und meinte,
er wolle ‘nen Herrn Ahab rächen,
der blöde Wal sollte dem Freunde
endlich für sein Holzbein blechen.

Die doofe Krankenkasse nämlich,
die wollte für das Bein nichts zahlen,
das fände Ahab ziemlich dämlich
(inzwischen tät’ er Schiffe malen.)

Der Angler fing an fies zu lachen
und griff sich fest die Angelrute,
Wal-Sülze wollt’ er aus ihm machen,
und Moby hauen, bis er blute.

Sülze könnt’ er tolle machen,
er war einst Chef in ‘ner Kombüse,
Walsteaks und noch and’re Sachen,
so wie Differenzialanalyse.

Plötzlich sagte der Wand’rer (und
schaute dem Angler ins Gesicht):
“Sie sind ein wahrlich blöder Hund!
Ihr Plan, der funktioniert so nicht!

Sie müssen schon woanders suchen,
hier kann Ihr Moby Dick nicht sein.
Sie sollten’s mal am Rhein versuchen,
die Wupper jedoch ist zu klein!”

Der Angler rief, böse am Grübeln:
“Owei, Herrje, ach, und ich dachte schon,
(und bitte, bitte nicht verübeln)
Sie sei’n die Spanische Inquisition!”

“Nicht im Traume, kein Problem”,
sagte der Wand’rer gradeaus,
“Ich bin von Greenpeace, und zudem:
Seh’ ich wie Michael Palin aus?”

Der Wand’rer lachte: “Petri heil!”
und er bestieg ein Ruderboot.
Der Angler schrie zurück (derweil)
ein “Waidmannsdank!” ins Abendrot.

Fünf Worte, ein Gedicht: Mehr davon!

Fünf Worte, ein Gedicht: Mehr davon!

Ich muss zugeben: Ich habe Blut geleckt, und auch Frau Cara scheint ganz entzückt. In Interaktivität die Muse zu entdecken hat einen eigenen Charme.

Deswegen gilt: Mehr! Ich will mehr!

Mehr Worte, die ich verreime. Jawohl: Deswegen darf jeder hier ein Wort hinterlassen, dass sie bzw. er gerne von mir verdichtet sähe. Geschwindigkeit zählt – dieses Mal: Die ersten Fünf sind die Glücklichen. Wie schon vorher fallen Four Letter Words aus!

So, jetzt will ich sie sehen: Die Worte, die schon immer verdichtet werden sollten! Her damit!

Fünf Worte, ein Gedicht: Mein Abend mit Madonna

Fünf Worte, ein Gedicht: Mein Abend mit Madonna

Für Herrn Wolf, Frau Cara und Murmeltier Phil. Ihr habt es so gewollt.

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Demletzt, es war Gründonnerstag,
spazierte ich durch meine Stadt.
Vom Vorabend war ich noch matt,
was wohl an der Madonna lag.

Die kam nämlich zu Besuch,
ohne vorher was zu sagen,
und sie kriegt doch nie genug,
aber was soll ich groß klagen?

Auch wenn sie noch ganz gut ausschaut,
so wird auch sie nicht eben jünger.
Damit sie nicht so schnell abbaut,
schluckt sie Tannenzapfendünger.

Nach meinem Zapfen griff sie schon,
ich sie stieß weg und blieb ganz hart,
und servierte ihr (nicht ohne Hohn)
mein bestes Ingwereisgranulat.

Was sie denn nun damit sollte,
sie suche nach ‘nem echten Mann,
doch ich wusste, was sie wollte,
und fing laut zu gackeln an.

Sie warf das Granulat zu Boden,
ihr Gesicht war rot vor Wut,
und trat mir kräftig in den Bauch,
das tat mir ehrlich gar nicht gut.

Sie begann, mich zu vertrimmen
und griff nach einer Flasche Bier,
doch ich wollt’ sie milde stimmen,
darum sagte ich zu ihr:

“Um den Abend abzurunden
essen wir was beim Chinese
und verbringen schöne Stunden
mit Oligonukleotidsynthese!”

Das schien ihr wirklich zu gefallen,
und sie lächelte sehr nett,
und statt mir noch eine zu knallen,
knallten wir auf meinem Bett.

Wer jetzt glaubt, das sei erfunden,
gar gelogen und nicht wahr,
dem zeig’ ich gerne meine Wunden,
vom Abend mit Madonna, ja!