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Category: Die gotische Kathedrale auf meiner Stirn

Tage der Erkenntnis

Tage der Erkenntnis

Erkenntnis 1: Meine Güte, wie schnell vergeht die Zeit!

Erkenntnis 2: Meine Güte, am Samstag muss ich schon lesen.

Erkenntnis 3: Einiges von dem lyrischen Zeugs, dass ich am Samstag verlesen will, ist ein metrischer Alptraum und muss bis dahin dringend überarbeitet werden.

Erkenntnis 4: Ich muss unbedingt noch ein Intro schreiben.

Erkenntnis 5: Wenn man im Halbschlaf den Eindruck hat, man liege in der Form einer stilisierten Schlange aus Gold in seinem Bett und das Gehirn wirft einem den Begriff “Ormeisen” ohne weitere Erklärung hin, weiß man, dass man Fieber hat.

Erkenntnis 6: Wenn man das Raketenlabor gewechselt hat (schon wieder), und dort in elektronischer Post gefragt wird, ob “die Kopierten helfen können”, weiß man, dass alles anders wird.

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (3)

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (3)

“Und, hattest du wieder einen deiner schrägen Träume letzte Nacht, mit Jopi Heesters?” fragte mein Kumpel Florian.

“Nun, ja und nein”, sagte ich mit leicht peinlich berührtem Gesichtsausdruck. “Ich war wieder in dieser Cocktailbar, und stell’ dir vor, dieses Mal hatte ich meine Schuhe an. Offenbar hatte es geholfen, meine Filzpantoffeln anzubehalten, als ich ins Bett ging.”

“Ha!” sagte Florian und grinste breit. “Dann hatte Jopi keinen Grund mehr zu lachen.”

“Jopi hat auch nicht gelacht. Er hat nicht mal das Gesicht verzogen. Das lag aber vor allem daran, dass er dieses Mal gar nicht da war”, sagte ich niedergeschlagen. “Dafür saß Simone Rethel an der Theke und erzählte mir, sie wolle sich das nächste Mal einen reiferen Kerl suchen, der sich nicht bei nächster Gelegenheit Cosma Shiva Hagen um den Hals wirft, oder irgendeiner Bärbel.”

“Ich kannte auch mal eine Bärbel, aber die war dicker”, sagte Florian.

“Die kannte ich auch”, rief ich voller Freude. “Die mochte meine Schuhe immer sehr, aber irgendwann haben wir uns aus den Augen verloren.”

“Wahrscheinlich hat Jopi den Weg in die Cocktailbar einfach nicht mehr gefunden. Er sieht ja nicht mehr so gut”, erwiderte Florian.

Ich nickte zustimmend und betrachtete den Rest des Abends meine Schuhe, die ich auch sehr mochte, und dachte an Bärbel, und was sie wohl gerade machte.

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (2)

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters (2)

“Ich habe schon wieder so einen Traum gehabt letzte Nacht, mit Jopi Heesters.”

Mein Kumpel Florian schaute mich ungläubig an. “Und, hatte er dieses Mal Schuhe an?” fragte er.

“Ich glaube schon”, sagte ich. “Wir waren wieder in der gleichen Cocktailbar. Ich wollte von ihm wissen, wie es mit Cosma läuft, und ob er sie in fünfundzwanzig Jahren dann auch verlassen wolle, wenn sie ihm zu alt sei.”

Florian nippte an seinem Bier. “Und, was hat er gesagt?”

“Er hat gelacht, und zwar ziemlich lange. Dann hat er etwas gesagt, aber ich habe ihn nicht verstanden”, erwiderte ich und nahm auch einen Schluck. “Sein Gebiss war ihm beim Lachen ins Glas gefallen. Dann sprang er auf die Theke und sang ‘Liebling, was wird nun aus uns beiden’.”

“Das konnte man doch wohl auch nicht verstehen”, wand Florian ganz richtig ein. “Außerdem hat der Kerl bestimmt kein Wasser getrunken, sondern Schnaps oder so. Der ist nämlich nicht gut für die Gebisshaftcreme.”

“Ich glaube, Jopi hat so gelacht, weil ich wieder keine Schuhe anhatte, er aber schon”, murmelte ich vor mich hin und starrte in die Abendsonne.

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters

Letzte Nacht, mit Jopi Heesters

“Ich hatte einen seltsamen Traum letzte Nacht, mit Jopi Heesters“, sagte ich zu meinem Kumpel Florian. “Ich saß mit ihm in einer Cocktailbar. Er trank aber nur Wasser.”

“Das ist aber nicht so seltsam. Vielleicht verträgt er keinen Alkohol?” entgegnete Florian.

“Mag sein. Jedenfalls hatte er keine Schuhe an. Ich aber auch nicht. Und dann sagte er mir, dass er sich von Simone Rethel scheiden lassen wolle, weil sie ihm zu alt sei. Er habe derzeit eine Affäre mit Cosma Shiva Hagen und wolle sie nächstes Jahr heiraten, wenn die Scheidung durch ist.”

“Jopi hat bestimmt nicht gemerkt, dass er keine Schuhe anhatte, weil er nicht mehr so gut sieht”, mutmaßte mein Kumpel Florian, und ich fand seine Erklärung gut.

“Aber warum hatte ich dann auch keine an?” fragte ich und grübelte den Rest des Abends darüber nach, während Florian einen Caipirinha nach dem anderen herunterkippte.