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Category: Die gotische Kathedrale auf meiner Stirn

Horst und das Reh

Horst und das Reh

Heute überkam mich ein guter Gedanke, wie ich meinen Weg an diesen Ort hier zurückfinden kann. Wenn mir einfach nichts einfallen mag, was ich schreiben* kann, so werde ich schlicht ein wenig dichten.

Dichten geht einfach immer.

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An der Ecke steht ein Reh
und Horst sitzt auf dem Canapée.
Horst sitzt da und schaut TV
und trägt die Kleider seiner Frau.

Mit Horsts Frau, da ist es aus,
denn sie schläft mit Nachbar Klaus.
Horsts Frau nahm Hund und BMW,
und Horst behielt das Canapée.

Und die Kleider, das ist wichtig,
dies findet Horst auch so ganz richtig.
Horst schminkt sich gern die Augenlider,
seine Frau, die war ihm eh’ zuwider.

Sie konnte nicht mal richtig kochen,
und hat auch ziemlich streng gerochen.
So sitzt Horst auf dem Canapée
und zappt zurück zur ARD.

Um den Hals die Hundeleine
rasiert sich Horst auch gern die Beine,
lieber als die von seiner Frau,
oder von Klaus, der alten Sau.

Sein Canapée ist sehr bequem,
das ist für Horst sehr angenehm.
Doch das Reh weiß nichts von Horst
und geht zurück in seinen Forst.

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*Das Lesen meiner Blogroll ist ein anderes Problem, da ich mir Zeit und Muße dafür eben nicht aus den Rippen schneiden kann wie der Herr dem Adam einst die Eva.

[edit] Oh, und ganz nebenbei: Am heutigen Tage sind es genau zwei Jahre, die ich meine Schreibblockaden öffentlich zugänglich mache. Darauf einen Dujardin! [/edit]

Bam!

Bam!

Ein Reh, das seine Mutter verloren hat.*

Ein Reh, das diesen Krieg nie wollte.

Ein Reh mit einem gefährlichen Freund.

Bambo
Crossovers, die die Welt bräuchte

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*Selbstverständlich in Vietnam.

Tanze für mich, dicker Koch

Tanze für mich, dicker Koch

Gerade, als ich die ziemlich attraktive junge Dame an der Bar auf ein alkoholhaltiges Getränk einladen wollte, trat Alfonso, der dicke Koch, aus der Küche und hinter die Theke. Alfonso, der dicke Koch, stahl damit nicht nur mir die Aufmerksamkeit der ziemlich attraktiven jungen Dame, sondern auch allen anderen Anwesenden mit seinen überfunktionalen Schweißdrüsen die Luft zum Atmen.*

Mit androstenongeschwängerter Stimme hauchte die ziemlich attraktive junge Dame ein “Tanze für mich, dicker Koch!” in sein ziemlich behaartes Ohr. Alfonso, der dicke Koch, warf nach einer gefühlten Äone Blick und Arme in den von der Raumdecke verborgenen Nachthimmel und tänzelte wie ein junger Gott von hinter der Theke in die Küche, und von der Küche mit einem hölzernen Kochlöffel zwischen den Zähnen vor die Theke, um die ziemlich attraktive junge Dame in seinem vielfach erprobten Tangowürgegriff dahinschmelzen zu lassen.

Noch während Alfonso, der dicke Koch und die ziemlich attraktive junge Dame Arm in Arm in einen ziemlich verschwitzten Feierabend entschwebten, rief ich den beiden ein “Pah, Tangowürgegriff!” hinterher. Dass ich einen Elefanten noch viel besser zeichnen konnte als Alfonso, der dicke Koch, behielt ich für mich.

“Zeichnest du einen Elefanten für mich?” fragte Harry, der Barmann und zwinkerte mir zu.

“Na gut”, sagte ich und zeichnete ihm den zweitbesten Elefanten, der jemals von Menschenhand gezeichnet wurde, auf eine nur halb durchweichte Serviette.

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*Nun, wenigstens den angenehmen Teil der Luft.

Silent Light, Holy Light

Silent Light, Holy Light

Müdigkeitstrunken schlurfte ich in die Bahnhofshalle und wurde von seiner Herrlichkeit fast erschlagen.

Bin ich nicht herrlich? fragte mich seine Stimme in meinem Kopf.

Nun, du bist herrlich groß, und wenn du nicht so groß wärst, wärst du so kitschig, dass es quietscht, und zwar mit bunten Funken, waren meine Gedanken.

Huldige meiner Herrlichkeit! Siehe, wie ich erstrahle! befahl die Stimme, die außer mir tatsächlich niemand zu hören schien.

Ich mach’ mal ein Foto und denke darüber nach, dachte ich, machte ein Foto, stieg in den Zug und schlief mit schillernd bunten Gedanken über die mannigfaltigen Auswüchse des Konsumanheizterrors und die CO²-Neutralität seiner Herrlichkeit ein.