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Tag: Don Molitor

Zwischenkubismen

Zwischenkubismen

Nur damit ihr es wisst: Ich lebe noch. Die Landung in der Schweinebucht habe ich ohne Schwierigkeiten nachstellen koennen, nur die Fotos musste ich loeschen. Mist. Die ganze Muehe umsonst.

Diese Zeilen schreibe ich aus dem “Business Center” meines Raketenhotels, wo mich die Stunde ganze 8 CUC (ca. 7 Euronen und ebbes) kostet. Es gibt Internet in Kuba, aber die Leitungen scheinen noch aus Gold zu sein. Spanische Tastaturen sind auch nicht so mein Ding.

Die ganze Angelegenheit hier ist etwas muessig bei angezeigten 100 Mbps und gefuelten 56kbps.

Um es kurz zu fassen, denn gleich ist meine Stunde um: Kuba im Allgemeinen und Havanna im Speziellen sind voller faszinierender Gegensaetze. Die ganzen Eindruecke, die ich hier mitnehme, muesste ich eigentlich in zwei weiteren Wochen Forschungspause verarbeiten, nur glaube ich, dass Don Molitor damit nicht einverstanden sein wird, da er mit Sicherheit die Kiste Trinidad Coloniales-Tabakraketen haben will, die er bei mir bestellt hat.

Also bleibt es bei diesem kleinen Vorgeschmack.

¡Hasta la victoria siempre! Oder so. Besser noch: Mojito o Muerte!

 

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXVI

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXVI

Irgendwann musste es ja so kommen. Mein Chef Don Molitor hat gegen die internen Strahlenschutzvorschriften verstoßen und muss seit ein paar Wochen woanders forschen. Naja, eigentlich hat er es provoziert, indem er fünf Nuklearbananen hintereinander aß. Das konnte ja nicht gut gehen.

Deswegen habe ich jetzt keinen Chef mehr und soll meine Raketenforschungsberichte künftig an ein Telefon liefern. Das jedenfalls sagt meine Raktenwissenschaftlerpersonalintranetseite, und die muss es wissen.

Ob diese Information korrekt ist, ist schwer zu sagen. Alle Telefone hier sehen gleich aus. Ich habe schon mehreren Apparaten meine Berichte angeboten, aber die meisten haben einfach geschwiegen. Bis auf einen, der hat geläutet. War aber verwählt.

Dass ich dieses Problem mit Hilfe eines Raketenwissenschaftlerkollegen werde lösen können, bezweifle ich kaum, denn Raketenwissenschaftler sind stets hilfreich und Ihren Aussagen immer kurz und knackig. Das hat mir erst gestern wieder ein elektronischer Briefwechsel bewiesen.

Anfrage von Raketenwissenschaftler A:

“Hallo Herr B,

leider funktioniert mein Raketenforschungssystem-XY2000-Login nicht – können Sie mir weiterhelfen?

[Es folgt ein Screenshot des besagten Problems.]

Mit freundlichen Grüßen,

Raketenwissenschaftler A”

Antwort von Raketenwissenschaftler B:

“nein

Mit freundlichen Grüßen / Kind regards

Raketenwissenschaftler B”

Potzblitz sage ich, hier wird nicht um den heißen Raketenbrei herumgeredet!

Und wer jetzt behauptet, Don Molitor hätte einfach nur so gewechselt und würde gar nicht strahlen wie Hiroshima im August ’45, und die Antwort von Raketenwissenschaftler B sei zwar kurz, aber nicht sehr hilfreich, der ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXV

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXV

Kurz vor eben: Mein Chef, Don Molitor, wählte sich in eine Raketenwissenschaftlertelefonkonferenz ein und hatte den Lautsprecher eingeschaltet, aus dem tönte:

“Bitte haben Sie Geduld. Der Imperator* hat die Konferenz noch nicht eröffnet.”

Immerhin atmete Don Molitor sogleich röchelnd, als ich ihm mitteilte, was ich verstanden hatte.

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*”Moderator” war meinem Hirn offenbar zu langweilig. Klingt ein wenig wie Modern Talking, was mit der dunklen Seite der Macht duchaus in Verbindung gebracht werden kann. Vielleicht deswegen.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIV

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIV

Lange, sehr lange habe ich schon keinen Bericht mehr erstattet aus meinem Raketenlabor. Das lag vor allem daran, dass mein Chef Don Molitor über Wochen hinweg an einem neuen Raketenantriebssystem geforscht hat und nicht wollte, dass davon etwas an die Öffentlichkeit gerät.

Nun bin ich sonst nicht als übermäßig verschwiegen und schon gar nicht als ängstlich bekannt, doch zu Don Molitor sei erwähnt, dass er Pate der Schwäbischen Schupfnudelmafia ist und mit ihm zwar gut Spätzle, aber nicht gut Kirschen essen ist, wenn man ihn oder etwas über ihn verrät, was wiederum eine ganze Menge über ihn verrät.

Unten seht ihr als erste und ganz exklusiv den Genius, den Don Molitor auch in mein Raketenlabor gebracht hat.


Ganz wichtig: Kondensiertes Uran an der Außenhaut, von Laien leicht mit irgendwelchen seltsamen weißen Flecken zu verwechseln

Bioantrieb in Kombination mit Nuklearphysik wird sicher noch eine große Zukunft bevorstehen. Ganz sicher. Die Tatsache, dass die Nuklearbanane von Don Molitor leider in einer unkontrollierten Kernschmelze ihrer kurzen und doch ruhmvollen Existenz ein Ende bereiten würde, hatte ich dem Himmel sei Dank vorhergesehen.

Schon einige Stunden vor der gewaltigen Explosion trug ich deswegen meine Schutzbrille. Mein Raketenwissenschaftlerkollege Commodore Edelstein und Don Molitor konnten bis zur letzten Sekunde mein wissendes Lächeln nicht deuten und wiesen unsere Raketenwissenschaftlerlaborpraktikantin an, ein Foto von mir zu machen, wahrscheinlich, um mich später bei höherer Stelle anzuschwärzen.

Das Schicksal wollte es, dass unsere Raketenwissenschaftlerlaborpraktikantin das Foto genau im Moment der Explosion schoss. Sie ist jetzt zwar blind, aber sie leuchtet wenigstens im Dunklen wegen der vielen Strahlung. Wir lassen sie trotzdem noch bei uns forschen, weil sie uns so oft Schokolade mitbringt.


Bananenkernspaltung, im Volksmund auch gerne “Banana Split” genannt

Auch Commodore Edelstein und Don Molitor haben ganz schön Augen gemacht. Don Molitor hatte kurz zuvor noch selbstsicher einen Espresso darauf verwettet, dass die Nuklearbanane niemals platzen würde. Weil sie eben doch geplatzt ist, müssen wir jetzt innerhalb des Raketenlabors umziehen.

Aber der Espresso war lecker.

Und wer jetzt behauptet, Don Molitor hätte nur eine halb verfaulte Banane in seiner Obstglasschale gehabt, die nicht explodierte, sondern von ihm gegessen wurde, und ich hätte nur Blödsinn mit meiner neuen Sonnenbrille gemacht, der ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.