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Tag: Kreatives Hören

Traurumtata (2)

Traurumtata (2)

Im November letzten Jahres hatte es mich erwischt, jetzt sollte ich eigentlich erst einmal wieder Ruhe haben.

Die Rede ist von der kleinen Kapelle in meinem Kopf, die hin und wieder mehr oder weniger lustige Karnevalsmelodeien zum besten gibt. Meistens tut sie das auf Stichwort, aber derzeit geht das leider ganz ungefragt.

Mit einem einzigen Lied. Immer wieder.

Sansibar.

Natürlich (und wie kann es anders sein) ist das von den Höhnern, die auch schon mit “Viva Colonia” einen echten Kracher am Start haben, einen, den ich sogar in nur leicht angetrunkenem Zustand mitsinge.*

Aber “Viva Colonia” isses nicht. Nein. Es muss ja unbedingt “Sansibar” sein. Ich muss jedoch einräumen, dass sich meine unterbewussten Karnevalsassimilierungsabwehrmechanismen noch nicht haben unterkriegen lassen:

Statt “Vater Rhein und Mama Afrika” singt die Kapelle stets “Papa Heinz und Tante Erika” beim Refrain.

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*Wobei ich mich frage, ob es für solch delikate Enthüllungen nicht noch ein wenig früh am Tag ist.

Kreatives Hören

Kreatives Hören

Gestern beim Abendessen zubereiten: Werbung für Alpecin läuft im Fernsehen und Hintergrund.

“Alpecin. Gegen Schuppen und Hirnausfall”, höre ich.

Gäbe es dieses Wundermittel, würde ich es sofort kaufen und bestimmt auch ein paar Anwendungen verschenken. Leider fürchte ich, dass doch der Haarausfall gemeint war.

Ich kann es ja mal ausprobieren.

Halluzinogähn

Halluzinogähn

Langsam glaube ich, dass ich tatsächlich urlaubsreif bin.* Neulich, im nachmittäglichen Raketenwissenschaftlertreffen war die Rede von “relevant stakeholder”.** Mein Hirn bastelte daraus ganz schnell eine neue Figur für neue Geschichten:

Reverend Steakholder.

Mahlzeit, Reverend.

Ja, der Reverend wird ein Vorkämpfer sein für alle Trotz-Hühnergrippe-Schweinepest-Rinderwahn-und-Gammelfleischskandal-Fleischesser, ein missionarischer Gourmet mit dem Auftrag, die Welt von Roh- und Urkostfanatikern zu befreien.

Bewaffnet alleine mit einem saftigen Stück gegrilltem Fleisch.

“Reverend, halten Sie schon mal das Steak!”
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*Ja, schon wieder.

** Ein Hoch auf das gute Neudeutsch!

Traurumtata

Traurumtata

Das habe ich jetzt von meiner Gutmütigkeit.

Am 11.11. geht die fünfte Jahreszeit wieder los, und sehr richtig, das ist erst in zehn Tagen. Dank meiner Faschingsmusikschneidesessions hat sich schon jetzt eine kleine närrische Kapelle in meinem Kopf eingenistet, die mir aus Langeweile oder auf Stichwort immer wieder ein Liedchen spielt. Und immer wieder das gleiche.

So wie gestern.

Herr Schmidt (am Telefon): “Guten Tag, ich möchte gerne eine Trommeleinheit für unser Faxgerät neuestes Raketenprojekt bestellen.”

Die Kappelle in meinem Kopf: “Jungs, Jungs, da hat jemand Trommel gesagt! Auf zwei! Eins, zwei…

Denn wenn et Trömmelsche jeht, dann stann mer all parat…

Das Schlimme ist, das sich öfter auch noch meine Lippen meinem Willen widersetzen und sich mitbewegen, manchmal sogar mit Stimmbandunterstützung.

Ohrwurm? Nein, eher Ohrtrauma, vor allem für jemanden wie mich, der mit Faschingsmusik so viel anfangen kann wie ein Einäugiger mit Stereofotografie. Also versuche ich mich zu therapieren, indem ich hier offen darüber schreibe. Mal schauen, ob es hilft.