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Tag: RMV

Bienenschahn

Bienenschahn

Ja, die Deutsche Bahn ist bereit, an die Börse zu gehen. Das ist auch am Frankfurter Westbahnhof zu erkennen. Zur optimalen Nutzung der Anlagen fahren die Züge jetzt nämlich auch in den Fußgängerunterführungen.

Und ich habe verdammtes Glück gehabt, dass ich bis jetzt noch nicht überfahren worden bin.


Nett, dass schon so rechtzeitig vor Flanieren auf den Gleisen gewarnt wird. Wo ich das doch so gerne mache.

Fleischeslast

Fleischeslast

Neulich gab es bei Michael L. leckere zwei Kilogramm zarte Rinderlende, sanft gebraten mit ein wenig Ciabatta und ein paar grüne Bohnen dazu. Ein wahres Fest für jeden, der Fleisch mag. Frau Su, würde sie noch mischköstlichen Mumpitz betreiben, wäre stolz gewesen.


Tote, rohe Kuh, kurz bevor sie ihrer Bestimmung zugeführt wurde.

Tolle Idee. Dazu passt auch wunderbar Barolo, genauso wie goldener brasilianischer Cachaça*, ein feiner französicher Aprikosenbrand, eins, zwei gute Pils, vielleicht auch ein Gin Tonic, und wer es ganz exotisch mag, trinkt Jägermeister-Kirsch.

Nicht so tolle Idee: Das alles dazu und danach zu trinken. Vor allem, wenn man am gleichen Abend noch vom RMV durchgeschüttelt wird und auf diese Art und Weise seine Eigenfrequenz erreicht, was folgerichtig in einer persönlichen Resonanzkatastrophe** enden muss.

Derartige physikalische Experimente werde ich zukünftig besser unterlassen. Wenn ich schon eine Kuh esse, soll sie wenigstens nicht umsonst gestorben sein.

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* Vermutlich sogar der beste.
** Diese werden generell von eigenen Ausrufen wie “Bärch!” begleitet und sind nur eingeschränkt publikumstauglich.

Black Box Jukebox (3)

Black Box Jukebox (3)

Kleine Kinder scheinen derzeit auszuschwärmen. Der Ole hat erst kürzlich von einem putzigen kleinen Jungen im Bus, dem Gewiwitter und dem Glitzergleiter berichtet. Heute abend in der S-Bahn ist mir etwas Ähnliches widerfahren.

Ein etwa Fünfjähriger und seine ihn auf seiner Reise nach Kassel begleitende Oma setzen sich mir gegenüber. Nachdem der Kleine seine Umgebung inklusive mir zunächst einige Minuten skeptisch betrachtet hat, zeigt er, dass er schon viel von den Erwachsenen gelernt hat, und dass er lispelt.*

“Oma, holft du mal die Fokolade auf der Taffe, die fmilft fonft.”
“Aber bei den Temperaturen doch nicht. Da schmilzt Schokolade nicht”, sagt die Oma und kramt aber bereits in der Tasche.
“Doch. Hol’ die mal rauf. Die fmilft sonft.”

Das wiederum brachte mir eine Erinnerung zurück, wegen der das hier zur Black Box Jukebox wurde. Im Mai letzten Jahres saßen (unter anderen) der Klapsenschaffner und meine Wenigkeit in einem Zug nach Düsseldorf. In Hörweite von uns stand ein kleiner Junge, offenbar mit seiner Mama.

“Mama?! Mama, wenn wir umziiiehn… Wenn wir umziehn… Mama, wenn wir umziiiehn.. Mama?! Mama, wenn wir umziehn…”

Fünf Sekunden Pause. Ein Moment der Ruhe, der Kontemplation und des allgemeinen kosmischen Friedens.

“Mama?! Wenn wir umziiiehn…”

“Jetzt stell’ endlich deine beschissene Frage!” hätte der Klapsenschaffner in diesem Moment gerne gerufen. Ich finde es immer noch schade, dass er es nicht getan hat.

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*Alternativ zum “f” für gelispelte “s” hätte ich auch ein “th” (ti-äitsch) setzen können. Wäre lautgetreuer gewesen, hätte aber auch keine Sau lesen können.

Zehn Minuten Ewigkeit

Zehn Minuten Ewigkeit

Gestern morgen hatte ich nach der ein oder anderen Erledigung zehn Minuten mehr Zeit, als ich gebraucht hätte, um meinen Zug pünktlich zu erreichen.

Wenig spektakulär, mag der ein oder andere jetzt denken. Mir schoss durch den Kopf, dass die zehn Minuten, die ich übrig hatte, an einem anderen Ort schicksalsentscheidend hätten sein können. Für einen verlängerten Moment des Abschieds. Für die richtigen Worte. Für ein paar vernünftige Gedanken.

Ich hätte meine zehn Minuten so gerne verschenkt, denn ich konnte mit Ihnen in jenem Moment nichts wirklich Nützliches anfangen.

Statt dessen stand ich am Bahnsteig in der Sonne und hörte Musik aus der Mobilkonserve. Das war ja prinizipiell auch in Ordnung, denn schließlich waren es meine zehn Minuten.

Trotzdem hat es sich seltsamer angefühlt als sonst.

Verfahr im Gezug

Verfahr im Gezug

Die Deutsche Bahn im Allgemeinen und der Rhein-Main-Verkehrsverbund im Besonderen sind nicht gerade wegen ihrer Pünktlichkeit bekannt. Nichtsdestotrotz ist es kein Jahrhundertereignis, dass ein Zug den Frankfurter Westbahnhof kreuzt.

Die Bahn weist trotzdem freundlicherweise darauf hin, dass dort mit dem Auftreten von Zügen zu rechnen sei.

Aha, kann ich da nur sagen.

Mir stellt sich angesichts dieser Informationsphilosophie die Frage, wo als nächstes ähnliche Warnungen auftreten.

Im Schwimmbad etwa: “Achtung: Wasser”. Oder auf der Autobahn: “Achtung: Straßenverkehr”. In der Metzgerei: “Achtung: Fleischwaren.”*

Wenn jemand noch einen richtig tollen Hinweis dieser Art parat hat, mache ich eine “Eugen”-Geschichte daraus…

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*Angesichts der intellektuellen Kapazität so manchem Veganers vielleicht doch nicht so blöde.