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Category: My First Love

Taktstock

Taktstock

Die Frau Wahl hat mich mit einem Stock beworfen. Autsch. Aber weil es die Frau Wahl ist und ich kein Stöckchenablehnungshardliner bin, werde ich mich dieser Aufgabe stellen. Zumal es einmal mehr ein musikalisches Stöckerl ist, wenn auch zugleich wohl das längste Stöckchen, das mir bisher begegnet ist.

Nun, zumindest ist es eines, bei dem man zeigen kann, was für tolle Musik man so kennt. Vielleicht dient es ja jemandem zur Inspiration. Und ich möchte betont haben, dass gute Musik es verdient, gekauft zu werden.

Gesucht ist ein Song…
[Anm. des Verfassers: Sich auf einen Song beschränken zu müssen ist eigentlich nicht fair. Aber so sind sie eben, die standardisierten Stöckchen.]

…der dich traurig macht: Venice – The Only Love I Had
Eines der “This is a true story”-Stücke, die in perfekter Kombination bewegenden Text und mit melancholischem Klavier und Gesang in wundervoller Harmonie vereinen. Viel zu unbekannt, auch wenn einst in “Ally Mc Beal” gecovert.

…bei dem du weinen musst: Jewel – Foolish Games
Kerle weinen nicht, und Raketenwissenschaftler schon gar nicht. Aber als mich dieser Song 1998 nachts im Autoradio auf dem Heimweg nach einem Besuch beim Klapsenschaffner überraschte, stand mir tatsächlich das Wasser in den Augen.

…der dich glücklich macht: John Miles – Music
Ein Klassiker, im Jahr meiner Geburt veröffentlicht. Vielleicht mag ich ihn deswegen so.

…bei dem du sofort gute Laune kriegst: Mark Knopfler – Sailing To Philadelphia
Der Herr Knopfler hat da ein Kunstwerk hingelegt, das mich stets aus der fiesesten Stimmung ins Gleichgewicht bringen kann. Klappt immer. Ungelogen.

…bei dem du nicht still sitzen kannst: System Of A Down: Radio/Video
“Hey man, look at me rockin’ out…” *spring* *hüpf* *abhott*

…der deiner Meinung nach zu kurz ist: Meat Loaf – Bat Out Of Hell
Episches Rock-Storytelling, Leidenschaft beim Singen und bei jedem einzelnen beteiligten Musiker – die 09:48 Minuten der Albumversion sind viel zu schnell vorbei. Die Götter alleine wissen, warum es davon eine gekürzte Radioversion gibt. Banausen.

…der dir etwas bedeutet: Richie Sambora – I’ll Be There For You (live)
Richie, Axtmann von Bon Jovi, kann viel besser singen als Jon Bon. Der Klapsenschaffner weiß es, und ich auch. Den Song habe ich von ihm. Danke.

…den du ununterbrochen hören kannst: Bush – Letting The Cable Sleep
Der ruhigste Song der Indie-Combo, sonst eher für rauhere Töne bekannt. Sie können auch anders, und diesen Song werde ich bisher einfach nicht satt.

…den du liebst: Garbage – Why Do You Love Me?
Blöde Frage, blöde Antwort. Die meisten Songs hier höre ich ja wirklich gerne.

…den du besitzt, aber nicht magst: R. Kelly – I Believe I Can Fly
Ein Auftragsrelikt. R. Kelly. Tsk, tsk.

…dessen Text auf dich zutrifft: The White Stripes – You’re Pretty Good Looking (For A Girl)
So isses eben.

…von einem Soundtrack: Ben Folds Five – Air
Aus “Godzilla”. Wirklich guter Soundtrack, wirklich schlechter Film. Gerne beim “Red Baron”-Zocken und beim Autofahren gehört.

…den du schon live gehört hast: Billy Joel – Scenes From An Italian Restaurant
Große Popseifenoper in einem abwechslungsreichen Lied, das live noch genialer klang als bereits in der Studioversion.

…der nicht auf deutsch/englisch ist: Heroes del Silencio – Entre Dos Tierras
Was Besseres will mir gerade nicht einfallen.

…der von einer Frau gesungen wird: L7 – Shitlist
Wenn’s auch mal ein bisschen härter sein darf.

…eines Solokünstlers: Leonard Cohen – Waiting For The Miracle
Der Herr Cohen, den ich kennengelernt habe wegen dem Herrn Stone und seinem Film über Mickey und Mallory. Das Lied oben drüber kommt im übrigen vom gleichen Streifen.

…deiner Lieblingsband: Queen – The March Of The Black Queen
Von ihrem zweiten Album, “Queen II” (1974). Freddie tobt sich aus, mindestens genauso gut wie bei (und einige Sekunden länger als) “Bohemian Rhapsody”, dass Queen zwei Alben später den endgültigen Durchbruch bringen sollte.

…aus deiner frühesten Kindheit: EAV – Märchenprinz
Was habe ich das Ding geliebt. Konnte ich damals auswendig darbieten, auch wenn mir die volle intelektuelle Durchdringung des leicht schlüpfigen Hintergrundes noch nicht gelang.

…mit dem du dich identifizierst: Elton John – Rocket Man
Tja, was kann ich dazu noch sagen?

…den du deinem Schwarm vorsingen würdest: Eagles – Desperado
Ich kann nicht gut singen. Ich kenne viele Texte, kann einigermaßen Töne treffen, und das war’s. Darum weiß ich nicht, ob ich meinem Schwarm etwas vorsingen sollte. Hier würde ich den Unterschied zwischen körperlichem Schmerz und Rührung vielleicht ignorieren können.

…zum Küssen: Freundeskreis – Mit dir
Dazu gibt’s nicht viel zu sagen. Los geht’s.

…zum Kuscheln: Sheriff – When I’m With You
Ein Relikt aus 1982, was heute nur noch wenige kennen dürften. Zum Kuscheln supergenial, Mitsingen ist aus Erfahrung eher schwierig.

…der dich an deinen letzten Liebeskummer erinnert: Kansas – Carry On My Wayward Son
War es mein letzter Liebeskummer? Nun, zumindest hatte er alles bis dahin Dagewesene in den Schatten gestellt. “Lay your weary head to rest, don’t you cry no more.” Ja, so war’s.

…der von Sex handelt: Tenacious D – Fuck Her Gently
Das Stöckchen hat es so gewollt. Offen und direkt, wie Kyle und Jack so sind. Hehe.

…der dich an einen Urlaub erinnert: Santana – Primavera
Dazu noch einen schattigen Platz am sonnigen Strand, einen eisgekühlten Cocktail und zwei, drei Inselschönheiten mit Palmenwedeln meine Freundin…

…der dir peinlich ist, dass du ihn gut findest:
Das muss ich wohl leer lassen. Mir ist nix peinlich.

…den du gerne beim Aufstehen hörst: The Boo Radleys – Wake Up Boo
“Wake up, it’s a beautiful morning…” und der Tag kann kommen.

…zum Einschlafen: Paula Cole feat. Peter Gabriel – Hush, Hush, Hush
Ein wunderschönes, ruhiges Duett. Nicht langweilig, aber schön beruhigend.

…den du gerne beim Autofahren hörst: Lynryd Skynyrd – Freebird (Outtake Version)
Eine Oper für die Straße und eine wahre Rifforgie. “Won’t you fly, freebird…”

…der dir schon mal in einer Situation geholfen hat: Farin Urlaub – OK
Mit dieser Auswahl bin ich wahrscheinlich nicht alleine. Klasse Text und rockt. Besonders, wenn man in der zum Text passenden Situation ist.

…dessen Video du als letztes im Fernsehen gesehen und überraschend gut gefunden hast: The Beatsteaks – Jane Became Insane
Nun, was heißt überraschend… So oft schaue ich die Klingeltowerbungssender mit Musik und Selbstdarstellung von millionenschweren Skatern nicht. Aber die Beatsteaks hauen da kräftig auf die Kacke, wenn man das mal so schreiben darf.

…den du immer wieder hören musst: Death From Above 1979 – Romantic Rights
Hat man in letzter Zeit etwas gehört, was besser abgeht und gleichzeitig nicht irgendwie schon mal dagewesen war? Ich nicht. “Come, Baby, I love your company…”

…der dich nervt: No Angels – Goodbye To Yesterday
Ach, Ladies… Hättet ihr es mal bei “Goodbye” belassen. Aber jedem das Seine, und ich muss es ja nicht hören, wenn es nicht gerade im TV oder Radio läuft.

…der dich rasend macht: Alles von Modern Talking. Und der Lighthouse Family. Und Björk.
Ich verbringe genug Zeit, die Musik der genannten Künstler zu verdrängen. Die einzelnen Titel merke ich mir nicht auch noch.

…den du von einer/m Freund/in lieben gelernt hast: OK Go – Here It Goes Again
Der Leif ist schuld. Hossa, die Jungs gehen ab!

…den du magst, aber die Band nicht:
Hä? Muss ich die Band heiraten, wenn ich einen Song mag? Tut mir leid, in solchen Bahnen laufen meine Gedanken nicht.

…den du gerade hörst: Chris Cornell – You Know My Name
Hört sich nach Bond an, und ist dann doch wieder ganz anders. Ganz wie Casino Royale. Audioslave-Sänger Cornell gibt hier eine echt gute Figur ab. Quasi wie der Herr Craig als Doppelnullagent.

…einer Band, die es nicht mehr gibt: The Presidents Of The United States Of America – Supermodel
Die Presidents haben echt Spaß gemacht. Schade. Aber man soll ja immer aufhören, wenn’s am schönsten ist.

Phew. Geschafft! Dieser Stock ist mir allerdings etwas zu sperrig zum Werfen. Wer will, der greife zu. Und Glückwunsch an jeden, der bis hier unten gelesen und nicht nur gescrollt hat. Hehe.

Keine Rettung in Sicht

Keine Rettung in Sicht

Es fehlt mir derzeit an der Muße zum Bloggen, sowohl aktiv als auch passiv. Blöde das, aber es ist wie mit so vielen Freizeitvergnügen: Es gibt Wichtigeres.*

Solange ich mich also auf meinen Urlaub nächste Woche freue, müsst Ihr Euch mit meinen momentanen Ohrwurm begnügen. Den schrob einst Brian May, gesungen hat’s dann aber doch der Ferdl.

Also: Eins, zwei… “It started off so well…”


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* Wer jetzt lautstark “Skandal!” skandiert, möge vielleicht einfach mal zwei Wochen Internetpause machen. Das kann helfen und heilen. Hehe.

Black Box Jukebox (4)

Black Box Jukebox (4)

Es ist Montag. Kein guter Tag für Kreativität, besonders dann, wenn man sich dank Sommerzeitumstellungsjetlag fühlt, als wäre man mittels einer Bratpfanne geweckt worden.

Also, zurücklehnen und einen Flashback mit Bob Geldof genießen. Und alle laut mitsingen. Alle!

World of Frustcraft

World of Frustcraft

Ich gebe es offen zu: Ich bin ein Gamer.

Ich bin Gamer seit den ersten Kontakten mit einer Atari-Fernsehkonsole Anfang der Achtziger, vielleicht auch schon seit den ersten Malen “Mensch ärgere dich nicht” und Micky Maus-Memory. Auch wenn man Gamer damals noch nicht so nannte.

Diese Leidenschaft führte mich zum Erstkontakt mit dem derzeit erfolgreichsten MMOG (Massive Multiplayer Online Game) World of Warcraft (kurz: WoW) im August 2005. Eine gigantische virtuelle Welt, liebevoll im mehr oder weniger bunten Comic-Stil gestaltet* und bevölkert von Tausenden anderer Spieler. Vieles gab es zu entdecken, neue Leute kennenzulernen** und eine Unzahl (immer wiederkehrender) Gegner zu bezwingen. Mit WoW kann man Stunden, Tage, Wochen, Monate, Jahre verbringen.

Richtig erkannt: WoW hat Suchtpotenzial. Man muss es genießen wie einen guten Wein mit Freunden, um seine Gefährlichkeit im Zaum zu halten. Ähnlich jedoch wie bei einem guten Wein mit Freunden muss man für eine eingermaßen sinnvolle Session WoW mindestens zwei Stunden einplanen. Zwei Stunden am Stück, denn so etwas wie eine Pausefunktion gibt es nicht, weil alles live und online passiert.

Sicher kann man seiner Spielfigur einen ruhigen Ort suchen oder sich ausloggen. Wenn man aber mit vier oder mehr anderen Spielern in der gleichen Gegend (auch: Instanz) unterwegs ist, und die ohne den dann fehlenden Spieler nicht oder nur sehr viel schwerer weiterkommen könnten. Auf Toilette gehen? Geht noch. Nahrungsaufnahme? Muss sowieso abnehmen. Schlaf? Überbewertet. Leben? Äh. Wie war die Frage?

An Urlaubstagen habe ich auch schon zehn, vielleicht sogar mehr Zeit an einem Tag in WoW verbracht. Als gelegentliche Ausnahme geht das auch voll in Ordnung. Aber als Mensch mit vielfältigen Interessen, einem Vollzeitjob, Freunden und Familie, die auch offline Kontakt aufnehmen und pflegen möchten und einer Freundin, die eben keine Gamerin und schon gar keine WoW-Spielerin ist, als solch ein Mensch sollte ich nicht darüber nachdenken, mich weiterhin langfristig in WoW engagieren zu wollen.

WoW ist ein zeitfressendes Monster, das, wenn es den verlangten Zeittribut nicht bekommt, weniger Spaß als Frust verursacht. Und das Stückchen Freizeit, was mir in der Regel bleibt, will ich mit Spaß füllen. Wahrscheinlich auch mit Spielspaß, aber auf jeden Fall mit Spaß.

Aus diesem Grunde habe ich heute mein WoW-Account gekündigt.

Seit etwa anderthalb Jahren wartet eine Gitarre geduldig darauf, von mir gequält zu werden. Ich muss zwar noch lernen, nur das Instrument selbst und nicht auch alle Umstehenden zu quälen, aber ich bin zuversichtlich. Mal schauen, was mich dieses Mal davon abhalten wird.

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* …und dabei an die zugrundeliegende (und zu Recht erfolgreiche) RTS-Serie “Warcraft” angelehnt.

** Der monatliche Preis von 11 bis 13 Euro sollte angeblich auch Idioten fernhalten. Aus eigener Erfahrung muss ich sagen: Mit mäßigem Erfolg. Aber im Vergleich zu diversen kostenlosen MMO(RP)Gs ist die Deppenquote angeblich geringer.

Törn ab se Räidio

Törn ab se Räidio

YouTube an und für sich ist ja schon toll und total Web 2.0. Eigentlich einen Schritt zurück, weil ohne Bild, ist Radio Blog Club. Aber nur vermeintlich.

Einige Blog-Pioniere haben sich das schon eingebaut, teilweise ganze Playlists. Es bleibt dem geneigten Leser dann zumeist selbst überlassen, ob und was man dudeln lassen möchte.

Radio Blog Club bietet dem bloggenden Raketenwissenschaftler die Möglichkeit, auf nette Tracks hinzuweisen,* ohne gleich darüber schreiben zu müssen. Als mehr oder weniger schmuckes Gadget für Musikafficionados warten die Titel in der Sidebar** darauf, abgespielt zu werden, und das in wirklich akzeptabler Qualität. Meiner bisherigen Einschätzung nach ist das sogar ganz legal, weil die Titel via Flashplugin kommen und nur abgespielt werden können.

Wenn das nicht schmufte ist, was dann?

Letztlich stellt sich die Frage, ob der Musikgeschmack eines Blogautors für dessen Leser überhaupt relevant ist oder eigentlich (und ganz ehrlich) sch…egal. Immerhin hat Herr Haase schon darauf hingewiesen, dass auch er Tenacious D. ganz toll prima findet.*** [edit: Herr Haase besteht auf “prima”, weil “toll” zu mittelmäßig klingt. Bitteschön.] Das alleine motiviert mich schon zum Beibehalten. Weitere Meinungen sind gerne willkommen.

Ich für meinen Teil höre gerne mal in das rein, was andere hören, vor allem dann, wenn ich es noch nicht kenne. Also, lasst euch inspirieren und packt den virtuellen Schraubenzieher aus!

Die Herren PropheT und Balthazzar haben auf ihrem Blog übrigens ein paar feine Ohrenputzer hinterlegt, und wer auf Berliner Hip Hop steht, wird bei Micha fündig werden.

In diesem Sinne, Lautstärke hoch, Nachbarn, Kollegen, Eltern und Mitbewohner erfreuen und ab die Post!

[edit]Aufgrund der unklaren Rechtslage werde ich bis auf weiteres auf die Nutzung des Radio.Blog.Club-Services verzichten. [/edit]
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* Fernab von Mainstream ist allerdings schwierig(er). Aber darüber kann man ja auch schreiben. So wie Ole das gerne tut.

** Und da passen YouTube-Videos ja mal so was von gar nicht rein.

*** Mit Recht. Jawoll.