Browsed by
Tag: Fünf Worte

Fünf Worte, ein Gedicht: Von Feldern und Mäusen

Fünf Worte, ein Gedicht: Von Feldern und Mäusen

Es ist so einiges in der Pipeline. Alles andere wäre auch verwunderlich angesichts der Dauer meiner Abwesenheit.

Die folgenden fünf Worte wurden mir während einer Busüberlandreise auf kubanischem Boden vorgelegt, auf dass ich sie verdichten möge. Man behalte dabei im Hinterkopf, dass es auf Kuba mehr Rum gibt, als man als Raketenwissenschaftler trinken kann. Oder zumindest sollte. Deshalb auch der geringe Schwierigkeitsgrad mit Schnee, Maus, Fuß, Wegweiser und Apfelbaum.

Und: Niemand streicht hier Rosa.

********************************

Vorgestern Nacht in meinem Traum
ging ich zu Fuß über ein Feld
bis hin zu einem alten Baum.
(Fürs Taxi fehlte mir das Geld.)

Dort an des Baumes Fuße traf
ich eine Maus mit einem Hut.
Der Nager saß da still und brav.
(Die Kopfbedeckung stand ihm gut.)

“Hallo, Herr Maus!”, brach ich das Eis.
“Wie geht’s dir denn auf diesem Feld?”
“Es muss”, sagte die Maus ganz leis’.
“Und wie geht’s dir so ohne Geld?”

Ich sagte dann: “Sag’ mal, der Hut,
der tut mich etwas irritieren.”
“Der ist für viele Dinge gut –
bei Schnee muss man nicht dolle frieren.

Fällt ein Apfel mal nach unten
(dank Newton und dem Apfelbaum),
so schützt der Hut vor bösen Wunden:
Den Aufprall, den bemerkt man kaum.”

Ich musste weiter, fragte heiser
wohin ich hier noch gehen könnte.
Sie zeigte mir einen Wegweiser,
auf den ich mir zwei Blicke gönnte.

Die Maus zog freundlich ihren Hut,
und ich von dannen, doch der Baum
warf einen Apfel (ziemlich gut):
Zu Ende waren Maus und Traum.

Und die Moral von der Geschicht’?
Vom TÜV geprüft war der Hut nicht!

Memorial José Marti
Memorial José Marti, Havanna: Aasgeier hoch oben, ohne Hut.

Fünf Worte, ein Gedicht: Wie Leonardo seinen Pinsel

Fünf Worte, ein Gedicht: Wie Leonardo seinen Pinsel

Lange schon nicht mehr habe ich nach Wortvorgaben gedichtet, und es ist eindeutig an der Zeit, das zu ändern.

Die Vorgaben kommen heute aus meinem Raketenlabor von der international erfahrenen Raketenlaborassistentin Frau L., die die Anforderungen dankenswerterweise an einen Freitag angepasst hat. Es sind “Pferd“, “Insel“, “Festplatte“, “Hut” und “Strickzeug“.

****************************************

Heute lasse ich euch wissen:
Ich kann super dolle stricken.
Doch nicht etwa Sofakissen,
nein, hier ich tu’ anders ticken!

Neulich erst, ihr werdet stutzen,
da strickte ich mir eine Insel.
Ja, ich kann mein Strickzeug nutzen
wie Leonardo seinen Pinsel!

Weil’s auf der Insel einsam war,
da strickte ich mir noch ein Pferd,
denn das ist wirklich (Sonnenklar!)
ein klimaschonendes Gefährt.

Die Sonne schien, und das war gut,
doch brannte sie auf meinem Kopf.
Da strickte ich ‘nen rosa Hut,
der aussah wie ein Einkochtopf.

Es plagte mich die Langeweile,
drum strickte ich mir Erdbeereis,
und danach in aller Eile
‘ne Festplatte mit Empeedreis.

Für den Strom ‘nen Generator
(die Finger taten mir schon weh),
und zum Schutz ‘nen Terminator,
und außerdem noch ‘nen PC.

Dann strickte ich noch (aus dem Stand)
Liv Tyler, und zwar lebensgroß,
als sie ganz plötzlich vor mir stand.
(Sie war gekommen mit ‘nem Floß.)

Sie hätte schon sehr oft gehört,
ich könnt’ wirklich dolle stricken,
und davon sei sie sehr betört:
Gerne würd’ sie mit mir plaudern.

Sie zog mich in ihr Floß hinein*
und sehr, sehr bald schon wurde klar
(und als es klar war, wollt’ ich schrei’n),
dass Liv in echt Liz Taylor war!

Der Terminator schlug die Taylor
“Hastalavista, Baby!” in die Flucht.
Seither mach’ ich Strände schmäler
und stricke Küstenwache vor die Bucht!

____________________________
*Das Floß war überdacht. Glauben Sie nicht, ich überdächte so etwas nicht!

Fünf Worte, ein Gedicht: Die Straßenbahn von Alderaan

Fünf Worte, ein Gedicht: Die Straßenbahn von Alderaan

Gegen den momentanen Fußballwahn nun an dieser Stelle ein Gedicht, das wie versprochen nichts damit zu tun haben wird. Es wurden zur intergalaktischen Verwendung zur Verfügung gestellt: “The Force is strong with this one” (Frau Cara), “Ich bin dein Vater!” (Frau Meise), “Brezelfrisur” (Herr Nachtwächter), “Ewok” und “Jabba the Hutt” (Herr Pathologe).

***************************

In einer weit entfernten Galaxie
besuchte vor nicht all zu langer Zeit
ein Bösewicht ‘ne kleine Galerie
(und das im glanzpolierten schwarzen Kleid).

Als Eintritt der Portier verlangte,
schaute der Schwarze* sehr gemein,
so dass es dem Portier bald bangte.
(Ob dessen ließ schnell er ihn ein. Umsonst, natürlich, Mylord. Argh, äch kräge keine Luft määhr…)

Der Bösewicht marschierte ein,
wer es war, das weiß ein jeder:
Wie könnt’ es auch ein and’rer sein?
Sonntagsausflug, Lord Darth Vader.

Vaders Benehmen war heut’ barsch,
und doch nur zu gut zu versteh’n:
Sein Todesstern, der war am Arsch
(er hatte auch noch zugeseh’n).

Der Imperator hatte ihn
dafür nicht g’rade doll gelobt
schimpfte auf Commander Tarkin
und hatte stundenlang getobt.

Vader musste sich beklagen,
beim Schneider vom Herrn Imperator
sein Helm tät’ innen stets beschlagen,
und das wär’ blöde, just auf Endor.

Dort wollt’ er Ewoks jagen gehen,
und ‘ne Basis sich errichten,
Hass unter den Menschen sähen,
und die Rebellion vernichten.

Am Ausgang schließlich traf der Lord
Jabba the Hutt, den dicken Lurch,
der war zuvor am stillen Ort,
kam nun nicht durch die Türe durch.

Erzählte dem Lord im Sitzen,
er hätt’ ‘ne Frau gesehen und
die brächt’ ihn gar sehr ins Schwitzen
mit ihrem wundervollen Mund.

Die Haare, eine echte Pracht,
wie sollt’ er es denn beschreiben:
Brezelfrisur oder als Acht?
Könnt’ sie doch nur bei ihm bleiben.

Übrigens hörte er Yoda,
als er ihn jüngst besuchte, wie
(ehrlich, er war nur mal so da)
The Force is strong with this one” schrie.

Vader sagte “Tschüss!” und winkte
dem Jabba noch zum Abschied und
drehte sich um (na, er hinkte),
und dacht’: “Den Yoda mach’ ich rund!”

Der Jabba rief ihm noch was zu
und Vader entfuhr ein: “Aha!
Was hast du dicke Wurst denn nu?”
Ich bin dein Vater! Hahaha!”

Darth Marple

___________________________________
*Wegen der Kleidung. Nicht wegen der Hautfarbe, gell? Hautschwarz ist nur James Earl Jones, aber den hat man ja nur gehört, und das auch nur im Original.

Fünf Worte, ein Gedicht: Küchenabenteuer

Fünf Worte, ein Gedicht: Küchenabenteuer

Manchmal erhöre ich auch Beschwerden. So wie die von Frau Chlorine, die sich schon lange wünschte, sich einmal ein Wort wünschen zu dürfen. Nun durfte sie sich gleich fünfe wünschen, und das ist dabei herausgekommen: Schlachtbanktischler, Turnbeutelvergesser, Wendeltreppenpolka, Kopflauskistchen und Sahneschnitte.

**************************************

Neulich ging ich in die Küche
(nicht nur wegen der Gerüche),
und ich fand dann dort (so um halb zwei)
ein gekochtes und ein faules Ei.

Das erste aß ich mit Genuss,
das zweite war nicht ganz so dolle,
doch hielt ich durch bis ganz zum Schluss,
als ob ich noch ein drittes wolle.

Als ich vor mich hin noch mampfte,
kam der Koch herein. (Er dampfte.)
Er ist, das sage ich nicht gern,
ein Schlachtbanktischler vor dem Herrn.

Der Koch sollte nicht denken,
ich sei ein schlechter Esser,
doch sichtlich hatte er Bedenken,
ich sei ein Turnbeutelvergesser.

Da schwang er seine Suppenkelle
und machte mir damit ‘ne Delle
ins Kopflauskistchen, das tat weh:
Ich fühlte mich wie Pappmaché.

Als er zum nächsten Schwung ansetzte,
fasste ich ‘nen kühnen Plan,
griff mir noch ein Ei (das letzte)
und fing ‘ne Wendeltreppenpolka an.

Die Vorstellung war elegant,
ganz wie ein junger Elefant
schwebte ich die Treppe rauf,
bekam dafür Applaus zuhauf.

Aus der Menge schrie Liv Tyler:
“Du bist ‘ne echte Sahneschnitte,
niemand and’res polkat geiler!
Nimm’ mich mit nach Hause, bitte!”

Ich dachte gar nicht lange nach
und nahm sie mit in mein Gemach –
fast hätt’ ich sie noch abgestoßen.
(Ich musste von ‘nem Ei aufstoßen.)

Doch im Gemach gab es kein Halten
(von “Gemach” kommt auch “Gemächt”),
noch heut’ sieht man im Bett die Falten
von mir und von Liv Tyler. Echt.

Eine neue Hoffnung?

Eine neue Hoffnung?

Ich gebe offen zu: Bei Frau Cara habe ich’s gefunden. Aber es ist einfach toll, vor allem für einen alten Star Wars-Geek wie ich es bin.

Also, reingeschaut, gefreut und losgelegt!

[edit] Schade eigentlich, aber es war zu erwarten. Zu sehen gab es hier (bis diese Seite auf Betreiben von LucasFilm geschlossen wurde – der Schorsch hat einfach keinen Humor) eine neu betextete Star Wars-Film-Anfangslaufschrift, in der ich dazu aufrief, mir fünf Worte aus dem Star Wars-Universum zu nennen, mit denen ich dann ein fußballfreies Gedicht erschaffen werde.

Der Aufruf steht, die Animation ist leider mit der Seite untergegangen. Mist. [/edit]