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Category: Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers

Sommersonnesonnenschein

Sommersonnesonnenschein

Draußen scheint die Sonne auf Leute,
sie bräunt und rötet ihre Häute,
und ich sitze im Labor hier fest
und forsche für des Forschungstages Rest.

Gern hätt’ ich ‘ne Portion UV,
und noch ein Getränk, genau!
Schön gekühlt, so soll es sein,
und am besten Apfelwein.

Dazu noch ‘ne gegrillte Kuh,
und eine Wurst, das wär’ der Clou.
Ein Eis, das wäre auch sehr fein,
doch Hauptsache ‘nen Apfelwein!

Doch anstatt mir Fleisch zu bruzzeln,
tu hundert Blaupausen ich puzzeln.
So schaue ich noch einmal raus:
Wenn’s dunkel ist, fahr’ ich nach Haus’.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIV

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIV

Lange, sehr lange habe ich schon keinen Bericht mehr erstattet aus meinem Raketenlabor. Das lag vor allem daran, dass mein Chef Don Molitor über Wochen hinweg an einem neuen Raketenantriebssystem geforscht hat und nicht wollte, dass davon etwas an die Öffentlichkeit gerät.

Nun bin ich sonst nicht als übermäßig verschwiegen und schon gar nicht als ängstlich bekannt, doch zu Don Molitor sei erwähnt, dass er Pate der Schwäbischen Schupfnudelmafia ist und mit ihm zwar gut Spätzle, aber nicht gut Kirschen essen ist, wenn man ihn oder etwas über ihn verrät, was wiederum eine ganze Menge über ihn verrät.

Unten seht ihr als erste und ganz exklusiv den Genius, den Don Molitor auch in mein Raketenlabor gebracht hat.


Ganz wichtig: Kondensiertes Uran an der Außenhaut, von Laien leicht mit irgendwelchen seltsamen weißen Flecken zu verwechseln

Bioantrieb in Kombination mit Nuklearphysik wird sicher noch eine große Zukunft bevorstehen. Ganz sicher. Die Tatsache, dass die Nuklearbanane von Don Molitor leider in einer unkontrollierten Kernschmelze ihrer kurzen und doch ruhmvollen Existenz ein Ende bereiten würde, hatte ich dem Himmel sei Dank vorhergesehen.

Schon einige Stunden vor der gewaltigen Explosion trug ich deswegen meine Schutzbrille. Mein Raketenwissenschaftlerkollege Commodore Edelstein und Don Molitor konnten bis zur letzten Sekunde mein wissendes Lächeln nicht deuten und wiesen unsere Raketenwissenschaftlerlaborpraktikantin an, ein Foto von mir zu machen, wahrscheinlich, um mich später bei höherer Stelle anzuschwärzen.

Das Schicksal wollte es, dass unsere Raketenwissenschaftlerlaborpraktikantin das Foto genau im Moment der Explosion schoss. Sie ist jetzt zwar blind, aber sie leuchtet wenigstens im Dunklen wegen der vielen Strahlung. Wir lassen sie trotzdem noch bei uns forschen, weil sie uns so oft Schokolade mitbringt.


Bananenkernspaltung, im Volksmund auch gerne “Banana Split” genannt

Auch Commodore Edelstein und Don Molitor haben ganz schön Augen gemacht. Don Molitor hatte kurz zuvor noch selbstsicher einen Espresso darauf verwettet, dass die Nuklearbanane niemals platzen würde. Weil sie eben doch geplatzt ist, müssen wir jetzt innerhalb des Raketenlabors umziehen.

Aber der Espresso war lecker.

Und wer jetzt behauptet, Don Molitor hätte nur eine halb verfaulte Banane in seiner Obstglasschale gehabt, die nicht explodierte, sondern von ihm gegessen wurde, und ich hätte nur Blödsinn mit meiner neuen Sonnenbrille gemacht, der ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.

Memory Holes

Memory Holes

Mann oh Mann. Nachdem ich mich gestern um mein Herz gesorgt habe, ist heute mein Hirn an der Reihe.

Da glaubt man fest, den Rakentlaborclubausweis im Raketenwissenschaftleranzug von gestern gelassen zu haben,* um dann zu entdecken, dass man ihn schlicht auf dem Labortisch hat liegen lassen.

Und das, nach dem man gestern den ganzen Tag an den Geburtstag eines Freundes dachte, es bis zum ins Bett gehen aber trotzdem versäumte, ihm irgendeinen Geburtstagsgruß zukommen zu lassen. Happy Birthday, Oli! Dann eben nachträglich.

Schließlich öffnet man sein verstaubtes Blogcounterkonto, um zu erkennen, dass man schon mal gelinkt wurde und es noch nicht einmal merkte. Danke an dieser Stelle an DonAlphons für die netten Worte über Alfonso, den dicken Koch.

Falls jemand andere Vorschläge zur Performanceverbesserung meiner desolaten grauen Masse hat als zehn Stunden Schlaf am Stück, bewusstseinserweiternden Drogen oder Doktor Hashimashiwashis Hirnjogging: Nur her damit!

[edit] Ich habe vergessen, was ich eigentlich schreiben wollte. Sogar diesen Satz, dass ich vergessen habe, was ich schreiben wollte, habe ich vergessen. Grumpf. [/edit]

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* Dass mein doch sehr modernes Raketenlabor diese Clubausweise den mitforschenden Raketenwissenschaftlern noch nicht als RFID-Chip hat einpflanzen lassen, finde ich ziemlich blöde. Als könnte man sein Hirn nicht auch anders fit halten. Nun, offenbar ja nicht.

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIII

Aus dem Leben eines Raketenwissenschaftlers, Teil XXIII

Im Gegensatz zu letztem Jahr habe ich dieses Jahr mitgedacht. Jawoll. Weil heute Weiberfastnacht war, habe ich ein Krawattenmodell aus den Tiefen meines Raumanzugspindes geholt, dass ich wegen des toten Winkels unterhalb meines Kinns glücklicherweise (und ganz im Gegensatz zu meinen Raketenwissenschaftlerkollegen) nicht den ganzen Tag im Blickfeld hatte. “Augenkrebs Alaaf” hätte ich gerne gerufen und dabei ein paar Bonbons – Verzeihung – Kamelle in die Runde geworfen, aber ich konnte mich gerade noch so zurückhalten.*

Und es kam, wie es kommen musste: Genau die Raketenwissenschaftlerkollegin, von der ich glaubte, dass sie Jagd auf die Raketenwissenschaftlerkrawatten machen würde, erlegte die optische Frechheit, die ich mir um meinen Hals geschnürt hatte. Beim Anblick der von hinter meinem Rücken wie aus dem Nichts auftauchenden Schere glaubte ich zunächst noch an einen heimtückischen Mordversuch, ergab mich jedoch nach kurzer Gegenwehr meinem Schicksal.

Noch im Schockzustand: Raketenlabor, 18 Uhr 15. Die Frisur hält, die Krawatte nicht.

Mein Raketenwissenschaftlerkollege Dr. Edelstein hat es ein wenig schlauer gemacht: Zum einen hatte er schon mal gar keine Krawatte angezogen und sich zudem kurz nach der Mittagspause mit einem leidenschaftlichen “Wer ist eigentlich dieser Köln?” Richtung Düsseldorf verzogen, um dort zünftig Weiberkarneval zu feiern.

Auf dieses Ereignis muss er sich schon seit einigen Tagen mental vorbereitet haben. Ansonsten hätte er auch nicht mit seinem messerscharfen Verstand unten gezeigtes Objekt als Känguruhkrawatte enttarnen können, während jeder andere noch glaubte, es handele sich um eine Zebraserviette.

Und wer dem Dr. Edelstein jetzt einfach nur Wortfindungsstörungen unterstellt, ist ein alter Spielverderber.

Jawoll.

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*Ganz richtig, ich bin immer noch Faschingsmuffel. Und Karneval mag ich auch nicht. Dass ich mittlerweile von dem Faschingsverein, für dessen Show- und Männerballett ich Musik schneide und bei deren Programm sogar ich mich köstlich amüsiere, einen Orden bekommen habe, sollte ich meiner Glaubwürdigkeit zuliebe eigentlich verschweigen. Was soll’s.